Klaus Hoehne erhielt im Morsbroicher Spiegelsaal das Bundesverdienstkreuz


Archivmeldung aus dem Jahr 2013
Veröffentlicht: 23.10.2013 // Quelle: Stadtverwaltung

Oberbürgermeister Reinhard Buchhorn hielt anläßlich der Verleihung des Bundesverdienstkreuzes an Klaus Hoehne soeben folgende Rede im Schloß Morsbroich:

"Sehr geehrter Herr Dr. Hoehne,
sehr geehrte Frau Hoehne,
sehr geehrte Gäste,
meine sehr geehrten Damen und Herren,

„Frage nicht, was der Staat für dich tut. Frage, was du für den Staat tun kannst.“ Wer kennt Sie nicht, die berühmten Worte aus der Antrittsrede des früh ermordeten amerikanischen Präsidenten John F. Kennedy? Aber wer fragt tatsächlich, was er für das Gemeinwesen, in dem er lebt, was er für die Gesellschaft, für andere tun kann?

Zu den Menschen aber, die so fragen und auch danach handeln, gehören Sie, sehr geehrter Herr Dr. Hoehne. Seit vielen Jahren engagieren Sie sich auf sozialem Gebiet, insbesondere im Bereich der kommunalen Jugendhilfe. Das ehrenamtliche Engagement hat in Ihrem Denken und Handeln stets einen hohen Stellenwert besessen, wenn nicht sogar im Mittelpunkt gestanden.

Heute nun stehen Sie selbst im Mittelpunkt, denn heute darf ich Ihnen hier im ehrwürdigen Spiegelsaal von Schloss Morsbroich das Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland überreichen, das Ihnen Bundespräsident Joachim Gauck am 7. August verliehen hat.

Er sendet heute seine Glückwünsche und bittet mich, auch die Glückwünsche der Ministerpräsidentin Frau Hannelore Kraft sowie der Regierungspräsidentin Frau Gisela Walsken auszurichten. Auch ich gratuliere Ihnen sehr herzlich zu dieser hohen Auszeichnung.

Die Verleihung des Bundesverdienstkreuzes setzt ein Zeichen – ein Zeichen der Wertschätzung und Würdigung, mit dem die besonderen Leistungen und Verdienste von Bürgerinnen und Bürgern für das Gemeinwohl geehrt werden sollen. Denn wir brauchen Menschen, die die Initiative ergreifen, die aktiv werden; wir brauchen Menschen, denen das Schicksal ihrer Mitmenschen nicht gleichgültig ist und die sich für andere einsetzen. Nur so kann eine Gesellschaft funktionieren.

Mit dem Bundesverdienstkreuz erhalten Sie, sehr geehrte Herr Dr. Hoehne, die höchste Anerkennung, die unser Land ausspricht. Ich bin mir sicher, nicht nur Ihre Familie, sondern auch alle, die Sie beziehungsweise Ihr Wirken kennen, freuen sich mit Ihnen über diese schöne Würdigung Ihres Tuns.

Ich darf nun aus der Vorschlagsbegründung zitieren: „Herr Dr. Klaus Hoehne hat durch sein über 20-jähriges Engagement im sozialen Bereich auszeichnungswürdige Verdienste erworben.“

Seit seinem Ausscheiden aus dem Berufsleben hat sich Herr Dr. Hoehne von 1991 bis Ende 2012 als Geschäftsführer der „Beratungsstelle für Eltern, Kinder und Jugendliche – Katholische Erziehungsberatung Leverkusen e.V.“ engagiert und sich dort den Anliegen und Problemen Jugendlicher und ihrer Familien gewidmet. In dieser Eigenschaft hat er den Verein inhaltlich und konzeptionell auf die Zukunft ausgerichtet und alle organisatorischen und finanziellen Belange verantwortet. Bei Kirche, Land und Kommune warb Herr Dr. Hoehne unermüdlich und erfolgreich um Unterstützung für Personal und Ausstattung.

Als evangelischem Christen lag Herrn Dr. Hoehne zudem der interkulturelle und interreligiöse Austausch besonders am Herzen. So bemühte er sich intensiv um die Entwicklung einer interkulturellen Erziehungsberatung, die die besonderen Belange und Sorgen von Familien mit Migrationshintergrund berücksichtigt. In Zusammenarbeit mit dem Caritas-Verband Köln initiierte er im Jahr 2005 das Projekt „Mit dem Fremdsein vertraut sein“; ein Projekt, das in Leverkusen eine breite Wirkung erzielt hat. So stieg z.B. der Anteil der türkischen Familien, die sich an die Beratungsstelle gewendet haben, deutlich.

Heute leistet die Erziehungsberatung in Leverkusen mit den größten Anteil der Hilfen zur Erziehung und ist umfangreich präventiv tätig. Dieser Erfolg ist „maßgeblich“ – wie es in der Vorschlagsbegründung heißt – auch dem persönlichen und finanziellen Einsatz von Herrn Dr. Hoehne zu verdanken.

Für seine Verdienste haben der Deutsche Caritasverband und der Diözesan-Caritasverband Köln Herrn Dr. Hoehne 2012 die goldene Ehrennadel als höchste Auszeichnung des Verbandes verliehen.

Meine sehr geehrten Damen und Herren,
bürgerschaftliches Engagement lässt sich nicht einfordern, es beruht auf Freiwilligkeit und einem ganz individuellen Entschluss, Verantwortung für das eigene Umfeld, die eigene Gemeinde zu übernehmen. Diese Haltung ist unverzichtbar für unsere Demokratie. Bewiesene Mitmenschlichkeit und bewiesener Gemeinsinn geben unserer Gesellschaft Halt und Stabilität, sie sind ein solides Fundament, auf dem wir bauen können.

Sehr geehrter Herr Dr. Hoehne, in Anerkennung ihres langjährigen sozialen Engagements hat Sie der Bundespräsident mit dem Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland ausgezeichnet. Ich überreiche Ihnen nun die Ordensinsignien und wünsche Ihnen, dass Sie auch in Zukunft im Kreise Ihrer Familie Ihren Ruhestand aktiv und bei bester Gesundheit genießen können.

Bevor ich Ihnen die Ordensinsignien, wie ich hoffe ohne schmerzhaftes Malheur, anhefte, darf ich Ihnen die offizielle Ordensbegründung vorlesen.


Anschriften aus dem Artikel: Albert-Einstein-Str 58, Alte Landstr 129

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