Die Elfen müssen weiterhin auf den ersten zählbaren Erfolg in der Bundesliga warten. Gegen den Pokalsieger VfL Oldenburg unterlag man am Ende mit 31:35 (14:18). Im dezimierten Kader von Trainerin Heike Ahlgrimm erzielten Laura Steinbach (9/4) und Kim Naidzinavicius (7) die meisten Treffer. Für die Gäste trafen die beiden niederländischen Nationalspielerinnen Lois Abbingh und Laura van der Heijden je zehnmal.
Gegen die offensive 5:1-Abwehr des VfL mit Lois Abbingh an der Spitze taten sich die Elfen schwer in die Partie zu finden. Über sieben Minuten dauerte es, ehe Marlene Zapf erstmals den Ball an der gut aufgelegten Julia Renner im Oldenburger Gehäuse zum 1:4 vorbeibringen konnte. Dass die Oldenburger durchaus Schwächen aufwiesen sollte sich dann in den folgenden zwei Minuten zeigen, wo zum einen Natalie Hagel mit ihren Paraden die Impulse setze und im schnellen Umschalten dann binnen kürzester Zeit durch Glankovicova, Naidzinavicius und Steinbach prompt der 4:4-Ausgleichstreffer (10.) gelang.
Sicherheit gaben diese schnellen Treffer aus der zweiten Welle im gebundenen Spielaufbau jedoch nicht. Und die Fehler vorne bestrafte der Pokalsieger mit der von ihm gewohnten Konsequenz. Der VfL zog wieder davon und nach van der Heijdens Schlagwurf zum 9:13 (19.) sah Heike Ahlgrimm erstmals Redebedarf.
Doch Besserung stellte sich auch danach kaum ein. Oldenburg bestimmte das Geschehen auf dem Parkett und nahm das Polster beim 14:18 in die Pause. Wäre Torfrau Hagel nicht in guter Verfassung gewesen und hätte die grippegeschwächte Kim Naidzinavicius nicht als Antreiberin noch fünf Treffer erzielt, der Rückstand hätte weitaus noch höher ausfallen können.
Nach dem Seitenwechsel gelang es zumindest phasenweise den Gästen Paroli zu bieten. Allerdings schlichen sich immer wieder im Spielaufbau einfache Fehler ein, die eine erfolgreiche Aufholjagd verhinderten. Vom 18:21 (39.) zog der VfL auf sieben Tore davon, nach Hilsters Doppelpack zum 25:27 (49.) erhöhte Oldenburg postwendend auf sechs Treffer. Zwar stemmte man sich immer wieder gegen die Niederlage und konnte so zumindest die Niederlage in Grenzen halten, doch die Punkte nahm nach einem verdienten 31:35 der VfL mit auf die Heimreise.
„Ich bin stolz über diesen Traumstart. Das hätte wohl kaum ein Oldenburger geglaubt, dass wir mit 8:0 Punkten starten“, strahlte ein überglücklicher VfL-Trainer Leszek Krowicki. Und der Coach, der das Spiel in Leverkusen zur Standortbestimmung erkoren hatte fügte hinzu: „Das zeigt, welches Potential in dieser Mannschaft steckt.“
Ganz anders die Gemütslage bei Elfen-Trainerin Heike Ahlgrimm, die erklärte: „Klar haben wir gegen die obersten vier gespielt, aber mit einer Abwehr ohne Anfassen kann man kein Spiel gewinnen.“ Und auch für Natalie Hagel war die eigene Defensivleistung der Knackpunkt: „Wenn man in 60 Minuten keine einzige Zeitstrafe kassiert, dann sagt das viel aus.“ Eine Chance um durchzustarten bietet sich bereits am kommenden Samstag. Dann müssen die Elfen in der Koblenzer Sporthalle Oberwerth gegen die Vulkan-Ladies Koblenz/Weibern antreten.
TSV Bayer 04 Leverkusen – VfL Oldenburg 31:35 (14:18)
Leverkusen: Hagel, Gerken
Zapf 4, Egger 4, Glankovicova 4, Hilster 3, Naidzinavicius 7, Steinbach 9/4, Seidel, Jörgens, Comans