Die Mauer des Schweigens durchbrechen

Leverkusener Institutionen gegen Häusliche Gewalt

Archivmeldung aus dem Jahr 2007
Veröffentlicht: 18.04.2007 // Quelle: Stadtverwaltung

Von einer "Spirale der Gewalt", bestehend aus Nötigung, Zwang, Erniedrigung, Isolation, Demütigung und Drohung, die eins erreichen will: Macht und Kontrolle über die Frau in der Partnerschaft - davon sprechen die ExpertInnen - u. a. Frauenberatungsstellen, Frauenhäuser, Polizei, Ausländerbehörden, Jugendämter, Kinderschutzbund - bundesweit und auch in Leverkusen, wenn es um das Thema Häusliche Gewalt geht.

Gewalt, die 25 Prozent aller Frauen in Deutschland, quer durch alle sozialen Schichten, unabhängig von Einkommen, Status, Bildungsstand und Kultur, laut Statistik schon einmal oder mehrmals in der scheinbaren Sicherheit der eigenen vier Wände erlebt haben.

Den Kampf gegen häusliche Gewalt haben Leverkusener Institutionen und Behörden vor rund acht Jahren gemeinsam aufgenommen, 2000 wurde unter Federführung des städtischen Frauenbüros der "Runde Tisch gegen Häusliche Gewalt" ins Leben gerufen. Ziel: Die Mauer des Schweigens durchbrechen, Verharmlosung entgegen treten, die beteiligten Behörden stärken und Hilfsmechanismen etablieren.

Über Neuerungen und Erfolge berichtete gestern Simone Fey-Hoffmann, Leiterin des städtischen Frauenbüros gemeinsam mit Doris Dahl vom Frauenbüro, Werner Adamek, und Alfred Mertgen, Opferschutzbeauftragte der Polizei Köln, Gynäkologin Dr. Jutta Eschweiler und Christiane Meinekat von der Leverkusener Frauenberatungsstelle.

Neues Gewaltschutzgesetz schützt die Opfer

Eine sehr positive Neuerung für die betroffenen Frauen und Kinder sei das 2002 in Kraft getretene Gewaltschutzgesetz: "Einer der stärksten Partner der Frauen ist jetzt die Polizei", bekräftigte Fey-Hoffmann. 2005 registrierte die Polizei Leverkusen 189 Strafanzeigen wegen häuslicher Gewalt – darin enthalten 103 Fälle, in denen eine Wohnungsverweisung mit Rückkehrverbot durch die Polizei ausgesprochen wurde. Die Maxime lautet seither: "Der Täter geht, die Opfer können bleiben."

Von großer Bedeutung für die Opfer sei auch die reibungslose Zusammenarbeit zwischen Polizei und dem Frauenhaus sowie der Leverkusener Frauenberatungsstelle: 2005 beriet die Frauenberatungsstelle 160 Frauen zum Thema Häusliche Gewalt, das Frauenhaus erhielt rund 200 Anfragen, ein Drittel konnte aufgenommen werden.

Die Fallzahlen sind über die Jahre konstant hoch geblieben.

Viele Frauen kommen auf Vermittlung ihrer Ärzte zur Frauenberatungsstelle oder ins Frauenhaus - ein Ansatz, den der Runde Tisch noch verstärken will. Allen Leverkusener Arztpraxen wurde 2005 sehr umfangreiches Hintergrundmaterial zur Verfügung gestellt. Für die Zukunft sind weitere Informationsveranstaltungen speziell für die Ärzteschaft geplant.

Öffentlichkeit sensibilisieren - 3. Neuauflage von
"Kein Mann hat das Recht eine Frau zu schlagen"

Der Sensibilisierung von Öffentlichkeit messen alle Beteiligten höchste Bedeutung zu: Aktuell wurde jetzt die dritte Neuauflage von "Kein Mann hat das Recht eine Frau zu schlagen" publiziert. In der gemeinsam vom städtischen Frauenbüro und der Polizei herausgegebenen Broschüre ist alles Wissenswerte zusammengefasst: gesetzliche Grundlagen, die Rechte betroffener, auch ausländischer, Frauen und Kinder, die Art der Hilfe, die eine Frau finden kann sowie klare Tipps - insbesondere auch für Nachbarn, die noch zu oft Augen und Ohren verschließen:

Hinsehen - Helfen - Hilfe holen! lautet hier der knappe Appell an alle. Ein Appell, dem sich auch bekannte Sportler wie Danny Ecker in einer Plakataktion angeschlossen hatten.

Zusammenfassend für die Vertreter von Polizei, Frauenberatungsstelle und die Leverkusener Ärzteschaft stellte Simone Fey-Hoffmann fest:

In den letzten acht Jahren hat sich sehr viel getan: Häusliche Gewalt wird nicht mehr als Familienstreitigkeit abgetan, sondern als Straftat gewertet. Die Polizei hat klare Handhaben gegen Gewalttäter, und die Bereitschaft, Hilfe zu suchen und anzunehmen, ist da. Trotzdem müssen wir immer weiter Überzeugungsarbeit leisten, und dies kann nur mit Hilfe einer sensibilisierten Öffentlichkeit geschehen.


Anschriften aus dem Artikel: Alte Landstr 129, Albert-Einstein-Str 58

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