Für viele Leverkusener ist es schwer vorstellbar, wie stark die geplante „Mega-Stelze“ der A1 das Stadtbild tatsächlich verändern wird. Die Stadtverwaltung bietet nun eine konkrete, visuelle Hilfe an: Ein neues digitales 3D-Modell macht das gewaltige Ausmaß des Ausbauprojekts für jeden am Bildschirm sichtbar. Ab sofort können sich Bürgerinnen und Bürger auf der städtischen Internetseite selbst durch die Pläne navigieren und die Dimensionen der neuen Autobahnbrücke nachvollziehen.
Besonders deutlich werden die Auswirkungen in den Bereichen, die Anwohnern und Fußballfans bestens bekannt sind: entlang der Siedlung Am Neuenhof, rund um die BayArena und bei den Sportanlagen des TSV Bayer 04. Das neue Werkzeug ist ein wichtiger Baustein im Ringen um den umstrittenen Ausbau, der von der Stadt, Bürgerinitiativen und der Politik scharf kritisiert wird.
Das Herzstück der neuen Anwendung ist ein sogenanntes „Swipe-Tool“. Mit einem einfachen Schieberegler können Nutzerinnen und Nutzer nahtlos zwischen der heutigen Ansicht und der Zukunftsprognose wechseln. So lässt sich ein direkter Vorher-Nachher-Vergleich ziehen, der die einschneidenden Veränderungen greifbar macht.
Erstellt wurde dieses aufschlussreiche Modell vom städtischen Fachbereich Kataster und Vermessung. Dessen Experten haben die öffentlichen Pläne der Autobahn GmbH akribisch in eine dreidimensionale Darstellung übertragen, um den Leverkusenern diese Simulation zu ermöglichen.
„Ich freue mich, dass wir dieses neue Projekt im Dienst der Sache geplanter A1-Ausbau den Einwohnenden und allen Interessierten anbieten können“, erklärt Baudezernentin Andrea Deppe. Sie betont die Notwendigkeit, die Bürger umfassend zu informieren: „Denn die Veränderungen werden einschneidend für uns alle sein.“
Gleichzeitig sieht Deppe in dem Projekt einen Beweis für die Kompetenz der Stadtverwaltung: „Das Modell zeigt anschaulich die hohe Leistungsfähigkeit der Fachverwaltung im Einsatz und in der innovativen Verarbeitung digitaler Geodaten.“
Die Simulation basiert auf hochaktuellen Daten. Als Grundlage dienen Luftbilder aus dem Jahr 2024, ein digitales Geländemodell sowie ein einfaches „Klötzchen-Modell“, das alle bestehenden Gebäude darstellt. Auf dieser Basis wurde die geplante neue Stelzenkonstruktion visualisiert.
Die Stadt weist darauf hin, dass die Darstellung generalisiert ist. Das bedeutet, dass es zu kleineren Abweichungen und geometrischen Ungenauigkeiten kommen kann. Trotz dieser Einschränkung liefert das 3D-Modell jedoch einen realistischen und verständlichen Eindruck von dem, was auf Leverkusen zukommen könnte.