Klimaschützer genießen heimischen Spargel

NaturGut Ophoven, NABU und BUND geben Tipps für den klimafreundlichen Einkauf

Archivmeldung aus dem Jahr 2015
Veröffentlicht: 02.04.2015 // Quelle: Gut Ophoven

Obwohl die Spargelsaison in Deutschland erst in ein paar Wochen beginnt, sind die Gemüsetheken der Supermärkte schon voll mit den weißen und grünen Sprossen. „Wer heute ein Kilogramm grünen Spargeln in den Einkaufskorb packt, bekommt gleich 23 Kilo Kohlendioxid mitgeliefert“, erklärt Hans-Martin Kochanek, Leiter des NaturGuts Ophoven. Denn grüner Spargel kommt zurzeit häufig aus Peru und wird mit dem Flugzeug eingeflogen. Mit Hilfe des eines CO2-Logistikrechners hat das Umweltzentrum ausgerechnet, wie viel klimaschädliche Emissionen das Flugzeug auf dem langen Weg vom Andenstaat nach Europa für ein Kilo Fracht ausstößt.

Rote Trauben aus Südafrika, Bananen aus Ecuador, Bohnen aus Kenia: Zurzeit sind die Regale voll mit Obst und Gemüse aus aller Welt, da die heimischen Vorräte weniger werden. Leider sei beim Einkauf nicht zu erkennen mit welchem Transportmittel die Produkte unsere Läden erreichen, so Kochanek. Nach einer Studie des Instituts für alternative und nachhaltige Ernährung in Gießen mache die Flugware mit täglich 140 Tonnen nur etwa ein Prozent aller Lebensmittelimporte aus. Diese kleine Menge trage aber mit 16 Prozent zu den Klimagasen bei, die durch den Transport von Nahrungsmittel verursacht werden.

Früchte und Gemüse, die aus Costa Rica, Kenia oder Thailand eingeflogen werden, belasten das Klima über 130 Mal mehr als Nahrungsmittel, die per Schiff nach Europa gelangen. Dazu gehören oft exotische Früchte wie Papayas, Mangos oder Nektarinen, aber auch leicht verderbliche Ware wie Kirschen, Aprikosen und Himbeeren, die hier zurzeit nicht wachsen. Beim Gemüse werden vor allem Bohnen, Zuckerschoten oder Spargel per Luftfracht nach Deutschland transportiert. Bananen, Äpfel oder Ananas kommen dagegen meist mit dem Schiff nach Europa.

Regional ist erste Wahl
„Wer beim Einkauf den Klimaschutz berücksichtigen will, sollte auf Flugware verzichten“, so Erich Schulz vom NABU Leverkusen. „Er sollte überwiegend regionale und der Saison entsprechende Lebensmittel kaufen.“ Außerdem gelte: Obst und Gemüse aus dem Freiland belasten das Klima weniger als Lebensmittel aus einem Gewächshaus, das beheizt werden muss, und Bioprodukte schneiden besser ab als konventionell angebaute Gemüse und Früchte. Der „Einkaufsführer für biologische und regionale Produkte in Leverkusen und Umgebung“ herausgegeben vom NABU und dem BUND Leverkusen ist ein Wegweiser für umweltbewusste Ernährung (download unter http://nabu-leverkusen.de/fileadmin/dateien/EKF.2011_web_klein.pdf) oder im Infobüro der Naturschutzverbände und im NaturGut Ophoven.

„Klimaschützer warten mit dem Spargelmenu am besten noch ein paar Wochen. Ab Mai gibt es den einheimischen Spargeln mit den kürzesten Transportwegen und der besten Klimabilanz in den Läden“, erklärt Hans-Martin Kochanek.


Anschriften aus dem Artikel: Albert-Einstein-Str 58, Alte Landstr 129

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