Propaganda für die Wirklichkeit

Eröffnung: Sonntag, 2. Februar 2014, 12 Uhr

Archivmeldung aus dem Jahr 2014
Veröffentlicht: 29.01.2014 // Quelle: Museum Morsbroich

„kunst ist propaganda für die wirklichkeit und wird daher verboten.“ So provokativ, ja zynisch hinterfragte Oswald Wiener in seinem Hauptwerk die verbesserung von mitteleuropa, roman den Realitätsstatus der Kunst. Die Funktion des Bildes – ob Computerbild oder Fotografie, 16mm-Film, digitaler oder Videofilm, Diaprojektion, Spiegel- oder Sprachbild, Skulptur oder klassisches Gemälde – erweist sich längst als zweischneidig: Es kann Mittel der Erkenntnis wie auch Instrument oder Gegenstand der visuellen Verführung, der Manipulation von Wirklichkeit sein.

Was ist Wirklichkeit und wie können wir sie wahrnehmen? Zeigt ein Bild die Wirklichkeit oder auch nur eine Idee von Wirklichkeit oder konstruiert es sogar Wirklichkeit? Die Ausstellung Propaganda für die Wirklichkeit zeigt Arbeiten von 24 KünstlerInnen aus neun Ländern, die sich intensiv mit der Beziehung von Kunst und Wirklichkeit auseinandersetzen.

Mit Arbeiten von Francis Alÿs (BE), Art & Language (UK), Barbara Bloom (US), Michaël Borremans (BE), stanley brouwn (NL), Marcel Broodthaers (BE), Cieslik und Schenk (DE), David Claerbout (BE), De Rijke / de Rooij (NL), Omer Fast (IL), Morgan Fisher (US), Robert Gober (US), Rodney Graham (CA), Gusmão & Paiva (PT), Tobias Hantmann (DE), Bethan Huws (UK), Alicja Kwade (DE), Andreas Lorenschat (DE), Paul Pfeiffer (US), Thomas Ruff (DE), Jörn Stoya (DE), Hiroshi Sugimoto (JP), Lawrence Weiner (US) und Christopher Williams (US)

Im Parcours der Ausstellung werden technische und auch wissenschaftliche Bildverfahren thematisiert. Cieslik und Schenk sowie David Claerbout und auch Thomas Ruff experimentieren mit digitalen Bildformen, die die Verbindung zwischen Wirklichkeit und Bild aufgegeben haben und dennoch genau darüber sprechen. Die Künstlergruppe Art & Language offeriert eine Karte, die sich der herkömmlichen verweisenden Funktion entzieht: Map to Not Indicate. Die amerikanische Künstlerin Barbara Bloom stellt eine Röntgenaufnahme einer zerbrochenen und wieder restaurierten Vase neben das Objekt selbst und erhebt damit das Sichtbarmachen des Realen zum Thema des Bildes.

2. Februar – 4. Mai 2014 im Museum Morsbroich

Kuratorin der Ausstellung ist Stefanie Kreuzer.

Zur Ausstellung erscheint ein umfangreicher Katalog im Verlag Kettler.


Anschriften aus dem Artikel: Albert-Einstein-Str 58, Alte Landstr 129

Kategorie: Kultur
Bisherige Besucher auf dieser Seite: 2.231

Meldungen Blättern iMeldungen Blättern

Weitere Nachrichten der Quelle "Museum Morsbroich"

Weitere Meldungen