Notfallverbund gegründet: Archive verpflichten sich zu gegenseitiger Hilfe


Archivmeldung aus dem Jahr 2013
Veröffentlicht: 30.10.2013 // Quelle: Stadtverwaltung

Auch ein kleineres Schadensereignis kann für ein Archiv schnell zum Notfall werden. Wird Archivgut etwa durch ein defektes Wasserrohr feucht, ist schnelle und gezielte Hilfe notwendig, um den Schaden so gering wie möglich zu halten. Ebenso wichtig ist allerdings eine gute Notfallvorsorge, um hohe Kosten – wie etwa für die Restaurierung beschädigten Archivguts – zu vermeiden.

Aus diesem Grund haben die Archive der Städte Langenfeld, Leichlingen, Monheim am Rhein und Leverkusen gemeinsam einen Notfallverbund gegründet, in dem sie sich zu gegenseitiger technischer und personeller Hilfe für den Ernstfall verpflichten. Es ist der erste Notfallverbund dieser Art im Rheinland. Beteiligt ist ebenfalls das Archivberatungs- und Fortbildungszentrum des LVR, das wissenschaftliche und technische Unterstützung leistet und beratend tätig ist.

Die Vereinbarung wurde gestern im Stadtarchiv Leverkusen von den Bürgermeistern der Städte Langenfeld und Leichlingen, Frank Schneider und Ernst Müller sowie vom Leiter des Bereichs Zentraler Service der Stadt Monheim, Martin Frömmer und Leverkusens Kulturdezernent Marc Adomat offiziell unterzeichnet. Dabei unterstrichen die Kooperationspartner die Bedeutung dieses positiven Beispiels „gelebter interkommunaler Zusammenarbeit“.

Kulturdezernent Marc Adomat zeigte sich erfreut über das Gelingen der städteübergreifenden Zusammenarbeit und unterstrich: „Wir übernehmen in diesem Fall sogar eine Vorreiterrolle.“

Nach Überzeugung der Archivare bildet das Netzwerk ein gutes Fundament, um sich gegenseitig auszutauschen und von den Erfahrungen der Verbundpartner profitieren zu können. „Der Austausch fördert auch den kritischen Blick“, betonte Gabriele John, Leiterin des Stadtarchivs. Einmal im Jahr werden die Beteiligten künftig zu Fachgesprächen zusammenkommen.

Vorhanden ist im Leverkusener Archiv bereits ein sogenanntes Notfallboxenset, das im Bedarfsfall auch den anderen Archiven zur Verfügung steht. Die Notfallboxen werden vom LVR-Archivberatungs- und Fortbildungszentrum im Zuge eines Modellprojekts seit 2011 an nichtstaatliche Archive im Rheinland verteilt. Darin enthalten sind neben Taschenlampen, Atemschutzmasken und zwei Schutzhelmen auch zwei Paar Gummistiefel – denn der Wasserschaden ist die permanente Bedrohung für jedes Archiv.


Anschriften aus dem Artikel: Alte Landstr 129, Albert-Einstein-Str 58

Bisherige Besucher auf dieser Seite: 2.957

Meldungen Blättern iMeldungen Blättern

Weitere Nachrichten der Quelle "Stadtverwaltung"

Weitere Meldungen