Vor ziemlich genau zwei Jahren bei den Hallen-Europameisterschaften 2007 in Birmingham (Großbritannien) startete Hochspringerin Julia Hartmann zum letzten Mal im Nationaltrikot. Damals schied die Leverkusenerin trotz Bestleistung von 1,93 Metern in der Qualifikation knapp aus. Seitdem stagnierte die Leistung der 22-Jährigen, doch die aktuelle Hallensaison soll endlich die Trendwende bringen. Zuletzt steigerte sich die Bayer-Athletin beim Hallen-Meeting in Karlsruhe auf 1,90 Meter. Zwei Zentimeter muss sie bei den Deutschen Meisterschaften in Leipzig noch drauf packen, um 2009 bei der Hallen-EM in Turin (Italien; 6.-8. März) erneut in der Nationalmannschaft zu stehen.
Dabei ist Hartmanns Rezept auf dem Weg zu alter Stärke verblüffend einfach: „Ich mache mir keinen Druck und bin seitdem viel lockerer. Ich habe mir vorgenommen, weder an Normen noch an Platzierungen zu denken“, erklärt die Deutsche Meisterin von 2006. Nach einer Verletzungspause 2007 fand Hartmann auch im Olympiajahr 2008 nicht in ihren Rhythmus. „Ich habe mir zu viel Druck gemacht, bin fest geworden und der Spaß ist auf der Strecke geblieben. Nun habe ich wieder Spaß beim Springen.“
Ihr Konzept, sich Stück für Stück zu steigern, scheint aufzugehen, denn nach 1,88 Metern in Cottbus folgten 1,89 Meter in Stuttgart und schließlich die 1,90 Meter in Karlsruhe. „Wenn alles passt, kann ich die 1,92 Meter springen“, sagt die Leverkusenerin.
Um nicht nur sportlich, sondern auch beruflich einen Schritt nach vorne zu machen, steht für die Hochspringerin nach Ende der Hallensaison eine weitere Herausforderung bevor: Die Abschlussprüfung ihrer Ausbildung zur Bürokauffrau