Raubüberfall auf Discounter war "getürkt"


Archivmeldung aus dem Jahr 2007
Veröffentlicht: 14.09.2007 // Quelle: Polizei

Wie gemeldet, sind im Rahmen eines nächtlichen Einsatzes "Raubüberfall auf einen Leverkusener Lebensmitteldiscounter" zwei Tatverdächtige (18, 20) von der Polizei festgenommen worden.

Zunächst in seiner Eigenschaft als Zeuge wurde ein Wachmann (18) zum Präsidium gefahren. Die eingesetzten Polizisten hatten den 18-Jährigen - an einen Bürostuhl gefesselt - am Tatort aufgefunden.
Auf Befragen hatte das vorgebliche Raubopfer angegeben, von einer Tätergruppe überfallen und mit einer Schusswaffe bedroht worden zu sein.

Nach Abschluss der intensiven Vernehmungen stellte sich den Kriminalbeamten jedoch ein ganz anderes Bild dar: Nicht nur der kurz nach dem fingierten Überfall festgenommene Fahrer des am Tatort zurückgelassenen Opel Corsa war den Polizisten aus ähnlichen Delikten bekannt - sondern auch der Wachmann.

Neben den Festgenommenen, die sich in Widersprüche verwickelt hatten, fühlten die Ermittler auch dem "Überfallenen" auf den Zahn.
Und das Lügengebäude brach dann schnell zusammen.

Offensichtlich hatte einer der Beteiligten den ihm bekannten, erst vor kurzem bei der Sicherheitsfirma eingestellten Wachmann einige Zeit vor der Tatnacht angesprochen: "Bist Du daran interessiert, eine Menge Geld zu machen? Du brauchst nur ein paar Leute in den Laden zu lassen. Die machen den dann leer. Das Zeug wird anschließend verkauft. Den Erlös teilen wir uns!" Der wenig verantwortliche Wachmann sagte seine Mitwirkung daraufhin zu.

Schnell war dann vereinbart, dass die insgesamt sechsköpfige Gruppe mit drei PKW während der Wachschicht des 18-Jährigen das Objekt anfahren sollte. Der Wachmann sollte sich, nachdem er die Täter hereingelassen hatte, fesseln lassen, um einen Raubüberfall vorzutäuschen.

Wenige Stunden vor der Tat wies der 18-Jährige einige der Komplizen noch in die Örtlichkeit ein: "Die kannten das Objekt ja nicht und wollten wissen, wie man dahin kommt."
Während der Wachmann sich dann bereitwillig fesseln ließ, hörte er in aller Seelenruhe zu, wie seine Mittäter mit Bolzenschneidern und Brecheisen die Zigarettenregale aufbrachen und leerräumten.
Durch die eintreffenden Streifenwagenbesatzungen wurde die Gruppe an der weiteren Tatausführung gehindert.

Nach dem Vernehmungsmarathon wurden die Heranwachsenden entlassen.
Nicht mehr wegen Raubes, jedoch wegen gemeinschaftlichen Einbruchsdiebstahls werden die überführten Täter sich nun verantworten müssen.


Anschriften aus dem Artikel: Albert-Einstein-Str 58, Alte Landstr 129

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