Verändert Blockchain die Pharmaindustrie?


Archivmeldung aus dem Jahr 2019
Veröffentlicht: 21.08.2019 // Quelle: Kristina Luzija

Im Flttarder D-Block befindet sich die Bayer-Pharma-Verpackung. Nun bringt möglicherweise eine moderne Technologie Wind in die Pharmaindustrie in Leverkusen und aller Welt: die Blockchain.

Neue Technologie sorgt für Bewegung in der Entwicklung
Das Bundesministerium für Gesundheit unternimmt weitere große Schritte in die digitale Zukunft. Im Februar 2019 prämierte das Ministerium einige Ideen zum Einsatz der Blockchain-Technologie im Gesundheitswesen. Die Blockchain soll dabei ganz unterschiedliche Zwecke erfüllen. Bekannt wurde die Technologie durch die Kryptowährungen. Wenn Investoren Bitcoin oder Monero kaufen, funktioniert das Digitalgeld nur aufgrund der hinter diesem stehender Blockchain. Diese dient dazu, in Echtzeit Daten zu verifizieren, indem eine lange Kette (auf Englisch „chain") von Blöcken aneinandergereiht wird. Somit wird vor allem eine erhöhte Transparenz und Dezentralisierung erreicht, weil jeder Teilnehmer der Kette diese automatisch verifiziert, anstatt eine zentrale Stelle zu diesem Zweck einrichten zu müssen.
Doch wie profitieren nun Bayer und Co. von der Technologie? Ohnehin investiert der Konzern viel in die eigene Infrastruktur und setzt vor allem auf E-Commerce. Hierzulande blicken die Experten in puncto Blockchain vor allem auf den Weg zum Apotheker und Patienten, der sich ein Medikament bestellt. Ein einziges elektronisches Rezept muss so nicht mehr durch jede Behörde und Apotheke geschickt werden, sondern kann in der Blockchain zusammen verwaltet werden. Somit wird nicht nur die Sicherheit gestärkt, indem Rezeptfälschungen verhindert werden, sondern ebenfalls der Umfang der Verwaltung reduziert. Auch alle weiteren relevanten Dokumente aus der Branche könnten in Zukunft sicher übermittelt werden.

In den Vereinigten Staaten ist man bereits weiter
Während die Entwicklung in Deutschland noch in den Kinderschuhen steckt, ist man anderenorts bereits weiter. In den USA, wo Bayer aufgrund schlechter Wetterbedingungen Einbußen im Crop-Science-Umsatz hinnehmen musste, seinen Umsatz jedoch vor allem durch Pharmaceuticals steigern konnte, sollen die kryptografisch gesicherten Verfahren dazu genutzt werden, die Entwicklung von Arzneimitteln zu beschleunigen. Klinische Studien sollen die Blockchain-Technologie in vollem Umfang nutzen. Weiterhin soll auch hier ein Teilfokus darauf liegen, Lieferketten zu stärken und Fälschungen zu verhindern.
Ein großes Problem sind weltweit die nicht genutzten Medikamente, die anschließend per Retour zurückgesandt werden. Der Wert dieser Rückgaben summiert sich auf einen Betrag zwischen 7 und 10 Milliarden Dollar. Ab Ende des Jahres muss die Authentizität jedes einzelnen Produktes überprüft werden. In den USA geschah dies bislang - im Gegensatz zur zentralisierten EU-Datenbank - individuell bei jedem Händler. In Zukunft soll genau diese Verifizierung durch die Blockchain geschehen, um die Prozesse deutlich effizienter zu gestalten. Diverse große Konzerne haben sich zuletzt zu einem gemeinsamen Projekt zusammengefunden, um das dezentrale Netzwerk einzurichten. Inwiefern sich die Bayer AG in den Vereinigten Staaten hier in Zukunft anschließt, ist derzeit noch offen.
Die Blockchain-Technologie erreicht in Deutschland auch dank Bayer in großen Schritten seine Plattform. Es handelt sich um eine nützliche Ergänzung, um wichtige Elemente wie die Effizienz und Sicherheit in einer oftmals heiklen Branche zu erhöhen.
Pharma-Verpackung in Flittard


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Anschriften aus dem Artikel: Albert-Einstein-Str 58, Alte Landstr 129

Kategorie: Firma
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