Bayer hebt währungsbereinigte Umsatz- und Ergebnisprognose für 2025 an und erhöht Rückstellungen für Rechtsstreitigkeiten in den USA

01.08.2025 // Quelle: Bayer AG
Bayer Konzernzentrale Kaiser-Wilhelm-Allee Leverkusen April 2023

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Bayer AG hebt die Umsatz- und Ergebnisprognose für 2025 an, was positive Impulse für Leverkusen bedeutet. Der Konzern rechnet mit einem währungsbereinigten Umsatz von 46 bis 48 Milliarden Euro und einem EBITDA von 9,7 bis 10,2 Milliarden Euro. Besonders die Division Pharmaceuticals zeigt ein unerwartetes Wachstum. Trotz geopolitischer Herausforderungen bleibt die Nettofinanzverschuldung stabil bei 31 bis 32 Milliarden Euro. Im zweiten Quartal erzielte Bayer einen Umsatz von rund 10,7 Milliarden Euro, wobei Crop Science den größten Zuwachs verzeichnete. Die Anpassungen der Prognosen könnten sich positiv auf die wirtschaftliche Situation in Leverkusen auswirken und Vertrauen in die Zukunft des Unternehmens stärken.

Vor der Bekanntgabe der Geschäftsentwicklung des zweiten Quartals 2025 am Mittwoch, 6. August, informiert die Bayer AG über wesentliche Finanzkennzahlen. Für das Gesamtjahr 2025 hebt Bayer die währungsbereinigte (wb.) Umsatz- und Ergebnisprognose an, da sich das Geschäft der Division Pharmaceuticals im ersten Halbjahr besser entwickelt hat als erwartet. Bayer erwartet nun insgesamt einen um Währungseffekte bereinigten Konzernumsatz (also auf Basis der monatlichen Durchschnittskurse des Jahres 2024) von 46 bis 48 Milliarden Euro (bisheriger Ausblick: 45 bis 47 Milliarden Euro). Für das EBITDA vor Sondereinflüssen geht das Unternehmen jetzt von wb. 9,7 bis 10,2 Milliarden Euro aus (bisheriger Ausblick: 9,5 bis 10,0 Milliarden Euro). Bayer hebt auch die Erwartungen für das bereinigte Ergebnis je Aktie wb. auf 4,80 bis 5,30 Euro (bisheriger Ausblick: 4,50 bis 5,00 Euro) an. Für den Free Cash Flow werden unverändert wb. 1,5 bis 2,5 Milliarden Euro erwartet. Die Prognose für die Nettofinanzverschuldung bleibt unverändert bei wb. 31,0 bis 32,0 Milliarden Euro.

In der Division Pharmaceuticals erwartet Bayer jetzt ein währungs- und portfoliobereinigtes (wpb.) Umsatzwachstum von 0 bis plus 3 Prozent (bisher: minus 4 bis minus 1 Prozent) bei einer wb. EBITDA-Marge vor Sondereinflüssen von nun 24 bis 26 Prozent (bisher: 23 bis 26 Prozent). Für Crop Science bestätigt das Unternehmen die bisherige Prognose. Für die Division Consumer Health rechnet das Unternehmen nun mit einem wpb. Umsatzwachstum im unteren Bereich der prognostizierten Bandbreite von plus 2 bis plus 5 Prozent und weiterhin mit einer wb. EBITDA-Marge vor Sondereinflüssen von 23 bis 24 Prozent.

Die Auswirkungen der aktuellen geopolitischen Entwicklungen evaluiert das Unternehmen kontinuierlich, insbesondere in Bezug auf Zölle seitens der US-Regierung. Die zurzeit ermittelten finanziellen Effekte sind in der aktualisierten Jahresprognose berücksichtigt.

Beim Konzernumsatz erwartet Bayer einen negativen Einfluss von Währungseffekten in der Größenordnung von 2 Milliarden Euro, beim EBITDA vor Sondereinflüssen von ca. 500 Millionen Euro und beim bereinigten Ergebnis je Aktie von etwa 0,35 Euro. Bei der Nettofinanzverschuldung rechnet das Unternehmen mit einem reduzierenden Effekt in Höhe von 1,2 Milliarden Euro.

Geschäftsentwicklung im 2. Quartal

Vorbehaltlich der finalen prüferischen Durchsicht erzielte Bayer im 2. Quartal 2025 einen Konzernumsatz von rund 10,7 Milliarden Euro. Während die Division Crop Science den Umsatz wpb. um 2,2 Prozent steigerte, lagen die Divisionen Pharmaceuticals mit wpb. plus 0,6 Prozent und Consumer Health mit wpb. plus 0,2 Prozent auf Vorjahresniveau. Das EBITDA vor Sondereinflüssen des Bayer-Konzerns betrug rund 2,1 Milliarden Euro. Bei Crop Science stieg das EBITDA vor Sondereinflüssen auf 0,7 Milliarden Euro, bei Pharmaceuticals ging es auf 1,1 Milliarden Euro zurück. Das EBITDA vor Sondereinflüssen von Consumer Health lag mit 0,3 Milliarden Euro leicht über Vorjahr. In der Überleitung verbesserte sich das EBITDA vor Sondereinflüssen auf minus 13 Millionen Euro.

Das bereinigte Ergebnis je Aktie stieg auf 1,23 Euro, vor allem durch eine Verbesserung des Finanzergebnisses gegenüber dem Vorjahr sowie einen geringeren Steueraufwand. Der Free Cash Flow belief sich auf rund 0,1 Milliarden Euro und die Nettofinanzverschuldung auf 33,3 Milliarden Euro.

Die Sondereinflüsse im EBIT beliefen sich auf rund minus 1 Milliarde Euro. Diese waren im Wesentlichen bedingt durch Zuschreibungen aus der Werthaltigkeitsprüfung bei Crop Science von rund 0,8 Milliarden Euro sowie durch Rückstellungen und Verbindlichkeiten für US-Rechtsstreitigkeiten von rund 1,7 Milliarden Euro.

Bayer erwartet nun für das Gesamtjahr Sondereinflüsse im EBITDA in Höhe von minus 3,5 bis minus 2,5 Milliarden Euro (bisher: minus 1,5 bis minus 0,5 Milliarden Euro).

US-Rechtsstreitigkeiten

Für den Glyphosat-Komplex wurden zusätzliche Rückstellungen von rund 1,2 Milliarden Euro gebildet, die Teil der oben genannten Summe von rund 1,7 Milliarden Euro sind. Zu den wesentlichen Gründen hierfür zählt neben der Vorsorge für Verteidigungskosten vor allem ein negatives Berufungsurteil im Fall Anderson et al., auch wenn das Unternehmen weitere Rechtsmittel dagegen eingelegt und die Prüfung durch den Missouri Supreme Court beantragt hat.

Das Unternehmen hat außerdem einen größeren Vergleich mit einer Klägerkanzlei erreicht, so dass die Gesamtzahl offener Glyphosat-Klagen auf 61.000 sinkt. Von den nun insgesamt 192.000 angemeldeten Ansprüchen sind 131.000 verglichen oder erfüllen nicht die Vergleichskriterien.

Vergleiche sind Teil der mehrgleisigen Strategie des Unternehmens, um die Rechtsstreitigkeiten in den USA bis Ende 2026 signifikant einzudämmen.

Für PCB gab es – ebenfalls als Teil der oben genannten Summe von rund 1,7 Milliarden Euro – 530 Millionen Euro an zusätzlichen Rückstellungen und Verbindlichkeiten für die Beilegung des Falls Burke, weitere mögliche Vergleiche zum Sky Valley Education Center (SVEC) im US-Bundesstaat Washington sowie andere Verfahrenskosten. Die meisten Klagen wegen angeblicher Gesundheitsschäden durch PCB beziehen sich auf das SVEC, eine Schule in der Umgebung von Seattle. In Bezug auf die bisherigen Urteile zum SVEC wartet Bayer weiterhin auf die Entscheidung des Supreme Court des Bundesstaats Washington im Fall Erickson.

Bayer wird die detaillierten Ergebnisse für das 2. Quartal am 6. August 2025 bekannt geben. Die Definitionen der verwendeten Kennzahlen stehen im Geschäftsbericht 2024, Seite 76 bis 78.


Themen aus dem Artikel: Plus, PCB, Bayer AG, SKY, Consumer Health

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