Trotz einer starken Vorstellung müssen sich die BAYER GIANTS Leverkusen aus den diesjährigen Play-offs der Basketball Bundesliga verabschieden. Im vierten Spiel unterlag der Rekordmeister der EnBW Ludwigsburg mit 81:90. Damit ziehen die Schwaben in die nächste Runde ein, für Leverkusen ist die Saison beendet. Bei den Gästen avancierte Jerry Green mit 30 Punkten der Matchwinner, erfolgreichster Punktesammler für die GIANTS war Brandon Woudstra mit 23 Zählern.
Wie auch in den Spielen zuvor blieb Derrick Allen zunächst auf der Bank, dafür rückte Brant Bailey in die Starting Five der Hausherren. BAYER-Coach Achim Kuczmann versuchte es auch in diesem Spiel wieder mit einer kleinen Aufstellung, die Guards Gordon Geib, Brandon Woudstra und John Goldsberry durften von Beginn an aufs Parkett.
Leverkusen lag schnell mit 4:9 in Rückstand, bevor Scharfschütze Woudstra mit zwei erfolgreichen Dreiern die Gastgeber erstmals in Führung brachte. Glänzend aufgelegt war auch Bailey, der im ersten Viertel stolze 13 Zähler auflegte. Beim Stand von 23:17 (8. Min.) nahm Ludwigsburgs Trainer Silvano Poropat die erste Auszeit, mit einer so starken Anfangsoffensive der GIANTS hatten die Barockstädter wohl nicht gerechnet.
Im zweiten Viertel gestaltete sich die Partie zunächst ausgeglichen (32:31), ehe erstmals Nate Fox, der wegen einer Rückenverletzung im Spiel zuvor nicht zum Einsatz gekommen war, unter dem Applaus der rund 3.000 Zuschauer eingewechselt wurde. Zwar kassierte Fox, der nur mit Schmerzen spielen konnte, schnell zwei Fouls, doch seine Präsenz unter den Körben bereitete den Ludwigsburgern große Probleme. Im Angriff setzte Leverkusen weiter auf das schnelle Spiel, Jared Newson erzielte per Dunking das 37:32 für den Rekordmeister (17. Min.) - das Publikum tobte dank der spektakulären Darbietung, die Wilhelm-Dopatka-Halle glich nun wahrlich einem Hexenkessel!
Allerdings verspielte Leverkusen innerhalb weniger Minuten die Führung, die Partie kippte nun zugunsten der Gäste. Unglückliche Pfiffe brachten Ludwigsburg immer wieder an die Freiwurflinie, hinzu kamen vermeidbare Ballverluste, plötzlich lag BAYER wieder hinten, mit 44:47 ging es in die Halbzeitpause.
Mit Volldampf starteten die GIANTS in die zweite Hälfte. Ein Dreier von Fox sowie ein Tip-Dunk von Newson brachten die Gastgeber wieder in Front (52:49). Als dann auch noch Bailey mit einem krachenden Dunking von der Grundlinie nachlegte, sah sich EnBW-Trainer Poporat wiederum genötigt, eine Auszeit zu nehmen (54:50, 24. Min.).
Doch Leverkusen war anschließend weiter tonangebend, Woudstra verwandelte per Dreier zum 69:59, auf der anderen Seite vergab Jerry Green zwei Freiwürfe - das Spiel gestaltete sich jetzt ganz nach dem Geschmack der Leverkusener Zuschauer, die es kaum noch auf den Plätzen hielt. Das dritte Viertel ging mit 27:16 an die BAYER GIANTS.
So ging es beim Stand von 71:63 ins letzte Viertel. Green und Nils Mittmann verkürzten schnell auf 71:69 - es musste wieder gezittert werden. Bei den Ludwigsburgern hatte sich jetzt Jerry Green warm geschossen. Fast jeder Angriff ging über den wertvollsten Spieler der aktuellen BBL-Saison. Sein Teamkollege Gordon Scott versenkte ebenfalls einen Dreier, was in der einer neuerlichen Ludwigsburger Führung resultierte (78:79, 36. Min.) - es entwickelte sich ein offener Schlagabtausch. Doch als Bailey zwei Minuten vor dem Ende zwei Freiwürfe in Folge vergab, wurde die Zeit immer knapper und die GIANTS lagen noch immer in Rückstand (79:82). Green versetzte schließlich den Gastgebern 55 Sekunden vor dem Ende mit einem weiteren Dreier den entscheidenden Stoß. Ludwigsburg siegte dank eines starken Schlussviertels mit 81:90 und zieht somit ins Halbfinale um die Deutsche Meisterschaft ein.
Die BAYER GIANTS bedankten sich anschließend bei den Fans für die tolle Unterstützung. Nicht nur deshalb blieb die Stimmung bei allen Beteiligten trotz der Niederlage ausgelassen, schließlich war die Rückrunde und damit auch die Saison eine der erfolgreichsten seit langer Zeit.
„Wir hätten gerne noch ein fünftes Spiel in Ludwigsburg erzwungen, aber leider hat es nicht geklappt“, erklärte Kuczmann anschließend. „Ich bin stolz auf unsere Jungs, wir haben alles versucht. Leider haben wir im vierten Viertel zu viele Fehler gemacht und konnten dann am Ende nicht mehr mithalten. Jerry Green hat dann die Partie entschieden. Insgesamt war es aber eine erfolgreiche Saison für uns.“
Die Viertel im Überblick: 26:23, 18:24, 27:16, 10:27
Zuschauer: 3.000
Punkte für Leverkusen: Woudstra (23), Bailey (16), Newson (13), Taylor (11), Allen (8), Geib (7), Fox (3), Wyrick, Goldsberry
Punkte für Ludwigsburg: Green (30), Ferreira (15), Goljovic (15), Cukinas (8), Foster (8), Scott (5), Harris (3), Dourisseaun(3)