Betreuungsplätze für das Kitajahr 2024/2025 beschlossen: Elternrat kritisiert das Jugendamt Leverkusen scharf

23.01.2024 // Quelle: Stadtelternarat

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Der Stadtelternrat Leverkusen (SER) kritisiert die neue Verteilung der Kitaplatze für das Kitajahr 2024/2025 scharf. Der SER bemängelt, dass die Betreuungsumfänge nicht dem Bedarf der Eltern entsprechen und dass 1.053 Plätze fehlen. Zudem wird kritisiert, dass das Jugendamt keine systematische Bedarfserhebung durchführt. Der SER fordert eine konkrete Bedarfsabfrage, um den tatsächlichen Bedarf gezielt abzudecken. Die Umwandlung von 45-Stunden- in 35-Stunden-Plätze könnte Personalstunden effizienter nutzen. Der SER plant eine Umfrage unter Eltern, um einen Überblick über Betreuungszeiten und gewünschte Betreuungsumfänge zu erhalten. Ziel ist es, die vorhandenen Ressourcen besser an die Bedürfnisse der Familien anzupassen und Fachpersonal zu entlasten.

Unzulängliche Planung: Stadtelternrat Leverkusen kritisiert neue Kitaplatz-Verteilung


Nachdem der Kinder- und Jugendhilfeausschuss (KJ) der Stadt Leverkusen am 18.01.2024 die Anzahl der Betreuungsplätze für das Kitajahr 2024/2025 beschlossen hat, übt der Stadtelternrat Leverkusen (SER) scharfe Kritik an den in diesem Zuge festgelegten Betreuungsumfängen. Nach dem Dafürhalten des SER gehen diese völlig am Bedarf der Eltern vorbei. Auch dass trotz angeblich verstärkter Bemühungen der Kommune, mehr Betreuungsplätze anzubieten, 1.053 Plätze fehlen und 153 Plätze weniger als im Vorjahr angeboten werden sollen, ist für den SER in keiner Weise akzeptabel.

Missachtete Bedarfe: SER bemängelt fehlende Bedarfserhebung durch das Jugendamt


Besonders kritisiert der SER, dass, anders als bereits 2018 im KJ beschlossen, die konkreten Bedarfe der Familien in Leverkusen nach wie vor nicht systematisch durch das Jugendamt erhoben werden. „Mit einer konkreten Bedarfsabfrage würde es fraglos gelingen, den tatsächlichen Bedarf gezielt abzudecken”, sagt Sarah Kinzel, die für den SER als beratendes Mitglied im KJ sitzt. „Dass die geplanten Plätze nicht den Bedarfen der Familien entsprechen, zeigt allein die Tatsache, dass Eltern bei der Anmeldung mitunter geraten wird, eine 45-Stunden-Betreuung zu wählen, um bessere Chancen auf einen Platz zu erhalten, auch wenn sie eine Betreuung in diesem Umfang überhaupt nicht benötigen.“ Durch die Umwandlung der viel zu hohen Anzahl von 45-Stunden- in 35-Stunden-Plätze könnten Personalstunden zielgenauer eingesetzt werden, insbesondere im personalintensiven U3-Bereich. Die Argumente der Verwaltung, dass eine bedarfsgerechte Anpassung des Betreuungsumfanges einerseits zwangsläufig den Zufluss finanzieller Mittel reduzieren würde und andererseits zu einer Auflösung von funktionierenden Fachkräfte-Teams an den Kitas führen könnte, stellt der SER infrage. Er appelliert in diesem Zusammenhang an alle Akteure, keinesfalls die Bedürfnisse der Fachkräfte und die Bedarfe der Familien gegeneinander auszuspielen.

„Dass wir einen Tag nach der KJ-Sitzung überdies aus der Zeitung erfahren müssen, dass an einer Kita, die noch einen Tag zuvor in der Gruppenaufteilung vorgesehen war, 20 Plätze zu Ende März wegfallen und in eine weiter entfernte Kita ‘verlegt’ werden, zeigt leider, dass auch andere Träger an den Lebensrealitäten der Kinder und Eltern vorbeiplanen und tiefgreifende Veränderungen der Betreuungssituation nicht angemessen und für die Familien planbar kommunizieren“, sagt Vera Reichel, Vorsitzende des SER.

SER startet Umfrage zu Betreuungsbedarfen


Der SER Leverkusen plant aktuell nun selbst eine Umfrage unter Eltern durchzuführen. Ziel dieser Umfrage ist es, einen detaillierten Überblick über die Betreuungszeiten, potenzielle Kürzungen und die gewünschten Betreuungsumfänge in den Leverkusener Kitas zu erhalten. Der SER ruft alle Eltern von unter sechsjährigen Kindern dazu auf, aktiv an der Umfrage teilzunehmen, sobald sie veröffentlicht wird. Der SER ist sich des Fachkräftemangels bewusst und sieht in bedarfsgerechteren Betreuungsumfängen ein großes Potenzial, die vorhandenen Ressourcen besser an die Bedürfnisse der Familien anzupassen und gleichzeitig überlastetes Fachpersonal endlich zu entlasten.
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Kategorie: Soziales
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