Zensus 2011 - Ergebnisse für Leverkusen zum Stichtag 9. Mai 2011

Zum Stichtag 9. Mai 2011 fand mit dem Zensus 2011 eine europaweite Bevölkerungs-, Gebäude und Wohnungszählung statt.

Das Statistische Landesamt IT.NRW hat nun die neuen amtlichen Einwohnerzahlen sowie erste Ergebnisse aus der Bevölkerungs-, Gebäude- und Wohnungszählung bekannt gegeben. Die städtische Statistikstelle hat sich mit den Ergebnissen nun eingehender befasst.

Demnach lebten, wie bereits berichtet, zum Zensusstichtag 9. Mai 2011 insgesamt 158.984 Einwohner mit ihrer Hauptwohnung in der Stadt Leverkusen. Das sind im Vergleich zu der bisherigen amtlichen Einwohnerzahl (Stand: 31. Dezember 2011), auf Basis der Fortschreibung des Bevölkerungsstandes der letzten Volkszählung aus dem Jahr 1987, 1.822 Einwohner beziehungsweise 1,1 % weniger.

Im Vergleich zu den am 9. Mai 2011 im Leverkusener Melderegister erfassten 161.077 Einwohnern errechnet sich eine Differenz von 2.093.

Methode:
· Zur Umsetzung des Zensus 2011 wurde in Deutschland erstmals die Methode eines registergestützten Zensus angewandt. Dabei wurden, im Unterschied zur Volkszählung 1987 beziehungsweise 1981, nicht mehr alle Bürgerinnen und Bürger befragt, sondern, soweit wie möglich, in Verwaltungsregistern vorhandene Daten für statistische Zwecke genutzt.

Zur Gewinnung von Angaben, für die es keine Register gibt und zur Sicherung der Qualität der Ergebnisse, diente eine Haushaltebefragung auf Stichprobenbasis.

Die nun von IT.NRW veröffentlichten demografischen Ergebnistabellen basieren auf der Hochrechnung von Stichprobenergebnissen - ergänzt um die Auszählung der, als Vollerhebung durchgeführten, Befragung in Wohnheimen und Gemeinschafts-unterkünften.

Zur Vermeidung der Vermittlung einer „Scheingenauigkeit“ wurden die Ergebnisse für die einzelnen Strukturmerkmale vor Veröffentlichung auf volle zehn Personen gerundet.

· Die zu den Themenbereichen Migration, Bildung und Erwerbstätigkeit veröffentlichten Ergebnisse basieren auf einer reinen Hochrechnung der Stichprobenbefunde.

Bei näherer Betrachtung dieser - ausschließlich aus Stichprobenergebnissen hochgerechneten - Zensusergebnisse ist festzustellen, dass aufgrund zu geringer Besetzungszahlen nicht für alle Merkmale Daten ausgewiesen werden konnten.

Bei der Interpretation der diesbezüglichen Ergebnisse ist die Tatsache, dass es sich um eine reine Hochrechnung handelt, immer im Blick zu halten. Bei etwaiger Verwendung der Daten sollte stets ein entsprechender Hinweis gegeben werden.

Ergebnisse für Leverkusen:
· Leverkusen gehört zu den 298 von 396 Städten und Gemeinden bei denen die nun ermittelte Einwohnerzahl unter der bislang veröffentlichten liegt.

· Der Rückgang in Leverkusen (- 1,1 %) ist vergleichsweise moderat. Er liegt unter dem NRW-Landesdurchschnitt von - 1,7 %.

· Unter den Leverkusener Nachbarstädten kann lediglich Bergisch-Gladbach einen Einwohnergewinn verzeichnen (+ 3,0 %). In Leichlingen ist die Bevölkerungszahl unverändert. Der relativ geringste Rückgang errechnet sich für Köln (- 0,3 %), gefolgt von Burscheid (- 2,8 %), Langenfeld (- 3,8 %), Odenthal (- 6,0 %) und Monheim

(- 6,5 %). Auch für die Stadt Solingen - die aufgrund struktureller Ähnlichkeiten häufig für Vergleiche mit Leverkusen herangezogen wird - ergibt sich ein Minus von 2,9 %. Andere kreisfreie Städte wie z. B. Bonn oder Aachen müssen sich mit Rückgängen von - 6,2 % bzw. - 8,4 % auseinander setzen.

· Der Anteil der Leverkusener Bevölkerung an der Gesamtbevölkerung des Landes Nordrhein-Westfalen ist nahezu stabil geblieben; bei genauer Betrachtung lässt sich eine minimale Erhöhung ablesen: Anteil bisher: 0,903 % - Anteil neu: 0,908 %.

· Der Vergleich der Zensusergebnisse mit den Zahlen des Leverkusener Melderegisters ergibt bezüglich der relativen Anteile bei den demographischen Strukturmerkmalen Geschlecht, Alter und Familienstand insgesamt keine nennenswerten Abweichungen.

· Differenzen bezüglich der nun veröffentlichten Zahlen und denen des städtischen Melderegisters sind den Hochrechnungen aus der Stichprobe geschuldet. So liegt z. B. die von IT.NRW festgestellte Zahl der männlichen Deutschen um rund 600, die der deutschen Frauen um knapp 1.000 niedriger als die der städtischen Bevölkerungsstatistik.

· Der von IT.NRW ermittelte Ausländeranteil von 11,3 % liegt nun deutlich näher an dem von der Statistikstelle für Mai 2011 errechneten Anteilswert von 11,5 % (IT.NRW bisher: 10,8 %).

Insgesamt weist das Statistische Landesamt anteilig weniger ausländische Männer (48,8 %) als ausländische Frauen (51,2 %) aus. Die Auswertung des Leverkusener Melderegisters ergibt diesbezüglich ein ausgewogenes Verhältnis. Vermutlich wurden im Rahmen der Stichprobenbefragung tendenziell häufiger ausländische Männer nicht angetroffen, obwohl sie im städtischen Melderegister verzeichnet waren.

In diesem Zusammenhang ist zu bedauern, dass aufgrund des Datengeheimnisses der Statistik keinerlei Rückführung der Ergebnisse an die kommunalen Melderegister zur Bereinigung erfolgen darf.

Ausblick:
Die nun veröffentlichten amtlichen Einwohnerzahlen bilden u. a. die neue Basis für die Bevölkerungsfortschreibung des Statistischen Landesamtes und dienen als Planungsgrundlage für Bund und Länder. Für die Kommunen sind sie beispielsweise mit Blick auf die Berechnung des kommunalen Finanzausgleichs von Bedeutung.

Im Frühjahr 2014 wird IT.NRW noch verschiedene weitergehende Auswertungen z. B. bezüglich Familien- bzw. Haushaltsstrukturen vorlegen.

Sowohl die amtliche Einwohnerzahl als auch weitere von IT.NRW veröffentlichte Statistikdaten können jederzeit bei der Statistikstelle der Stadt Leverkusen abgefragt werden.

Darüber hinaus wird die städtische Statistikstelle - wie bisher - auch künftig eigene statistische Auswertungen aus dem Melderegister zur Verfügung stellen.

Gebäude und Wohnungszählung:
Neben der Ermittlung der Einwohnerdaten hatte der Zensus 2011 auch das Ziel Informationen zum Gebäude- und Wohnungsbestand zu gewinnen. Die entsprechende Gebäude- und Wohnungszählung wurde im Rahmen einer Vollerhebung durchgeführt.

Für Leverkusen hat IT.NRW Informationen über insgesamt 30.089 Gebäude mit 81.192 Wohnungen erhalten.

Dieses Ergebnis korrespondiert im Großen und Ganzen mit der städtischen Gebäude- und Wohnungsdatei, die zum Stichtag 31.12.2011 insgesamt 30.076 Gebäude mit 80.663 Wohnungen ausweist.