Bei den offenen NRW-Meisterschaften in Bottrop (21. Juni) kämpften die Athleten mit immer wieder einsetzenden Regenschauern und kräftigen Windböen. Im Speerwurf der Männer und Frauen feierten die TSV-Athleten jeweils Doppelsiege, wobei Till Wöschler mit 80,41 Meter so weit warf, wie seit vier Jahren nicht mehr.
Der Stabhochsprung der Männer versprach eines der Highlights der Veranstaltung zu werden. Leider spielte der Wettergott am Sonntag aber so gar nicht mit, so dass die meisten Stabartisten auf ihren Wettkampf verzichteten. Das Verletzungsrisiko bei starken Windböen und Regenschauern wäre rund vier Wochen vor den Deutschen Meisterschaften in Nürnberg (24. bis 26. Juli) schlicht zu groß gewesen.
Aus Leverkusener Sicht setzten allerdings die Speerwerfer ein großes Ausrufezeichen. Till Wöschler – U20-Welt- und U23-Europameister – ließ seinen Speer so weit fliegen, wie seit 2011 nicht mehr. Zahlreiche Verletzungen warfen ihn immer wieder zurück und verhinderten den weiteren Ausbau seiner Erfolgsliste. Mit 80,41 Meter meldete sich der Athlet von Helge Zöllkau jetzt eindrucksvoll zurück und durfte sich zudem über einen neuen Stadionrekord freuen. Mit seiner Weite gab sich Till Wöschler zunächst zufrieden. Die WM-Norm (82,50 Meter) für Peking bleibt aber weiterhin das Ziel. Für den Doppelsieg sorgte Patrick Walecki (71,06 Meter). Für Sven Timmer wurden 57,30 Meter und Platz sieben in die Ergebnisliste eingetragen.
Den angestrebten Doppelsieg im Speerwurf der Frauen sicherten sich Katharina Molitor und Linda Stahl. Wie auch alle anderen Athleten kämpften beide mit den schwierigen Bedingungen. Katharina Molitor ließ ihren Speer im letzten Versuch auf 61,12 Meter fliegen und gewann vor ihrer Teamkollegin Linda Stahl die Goldmedaille. Stahl kam auf 60,31 Meter und haderte anschließend mit ihrem Wettkampf: „Ich habe mich noch super eingeworfen. Gerade vor dem ersten Versuch kam aber der erste Schauer, so dass ich auf dem nassen Boden Angst hatte zu stemmen. Für den nächsten Wettkampf nehme ich das Gefühl vom Einwerfen mit“. Dana Bergrath wurde mit 47,75 Meter Fünfte.
Für einen souveränen Sieg sorgte Hochspringer Torsten Sanders. Nachdem er Ende Mai in Weinheim die U23-EM Norm von 2,21 Meter auf den Punkt erfüllte, ließ er mit 2,20 Meter in Bottrop die zweibeste Leistung seiner jungen Karriere folgen. Erst an 2,24 Meter scheiterte der Schützling von Hans-Jörg Thomaskamp knapp. Für die U23-Europameisterschaften in Tallinn (Estland/ 09. bis 12. Juli) ist er somit gut gerüstet.
Auch im Hammer- und Diskuswurf standen vier TSV-Athleten wie erwartet auf dem obersten Podestplatz. Mit zehn Meter Vorsprung ging der klare Sieg im Hammerwurf der Frauen an Daniela Manz. 64,74 Meter wurden für sie gemessen. Thessa Maiworm schrammte mit 40,96 Meter und Platz vier knapp am Siegertreppchen vorbei. Disziplinkollege Stefan Voitl dominierte bei den Männern und bekam für 53,94 Meter ebenfalls die Goldmedaille überreicht.
Marike Steinacker und Benedikt Stienen bewiesen einmal mehr, dass der Sieg bei Landesmeisterschaften nur über sie geht. Marike Steinacker ließ ihr 1-Kilo-Gerät auf 53,80 Meter fliegen – zu weit für ihre Konkurrenz. Für Benedikt Stienen wurden 57,36 Meter gemessen. Seine Weite bedeutete ebenfalls Platz eins. Thessa Maiworm (39,70 Meter/ Platz sechs), Kevin Caspers (43,87 Meter/ Platz sechs) und Mario Kusenberg (41,47 Meter/ Platz acht) erreichten mit ihren Leistungen die begehrten Top-Acht-Plätze. Mario Krusenberg freute sich zudem über Platz fünf im Kugelstoßen (13,87 Meter).
Als das Wetter zum Veranstaltungsbeginn noch einigermaßen mitspielte, griffen die Stabhochspringerinnen zu ihren Arbeitsgeräten. Neben dem Sieg schwang sich Regine Kramer mit 4,20 Meter auch zur neuen Saisonbestleistung, die bisher bei 4,15 Meter stand. Platz sechs ging an Franziska Kappes (3,80 Meter). Für Ladina Kierdorf blieb die Latte bei 3,50 Meter liegen – Rang sieben.
Mittelstrecklerin Lena Klaassen nahm als 1.500-Meter-Spezialistin die 800 Meter in Angriff und verfehlte in 2:07,93 Minuten nur knapp ihre Saisonbestleistung (2:07,20 Minuten). Für ihre Leistung bekam sie die Silbermedaille. Auf Platz sechs lief nach Verletzungssorgen in der Vorbereitung Lena Menzel. Für sie wurden 2:12,25 Minuten gestoppt.
Frederike Hogrebe sprintete in dem vom Winde verwehten 400-Meter-Hürden-Finale auf Platz zwei. Die Athletin von Tobias Kofferschläger benötigte für die Stadionrunde 61,07 Sekunden. Im Hochsprung-Wettkampf der Frauen präsentierte sich Siebenkämpferin Kira Biesenbach ein gutes Jahr nach ihrer schweren Knieverletzung in guter Form. Für 1,69 Meter gab es für die WM-Teilnehmerin von 2013 die Silbermedaille. Platz drei ging an Melina Brenner (1,64 Meter). Auf Platz fünf flog mit Esther Oefner (1,64 Meter) ebenfalls eine Mehrkämpferin.
Auch im Kugelstoßen der Frauen mussten sich die Allrounderinnen Kira Biesenbach und Mareike Arndt unter den Spezialistinnen nicht verstecken. Mit 12,78 Meter wurde Biesenbach Fünfte. Den Platz hinter ihr belegte ihre Trainingskollegin Mareike Arndt (12,68 Meter). Mit 5,91 Meter im Weitsprung gelang Mehrkämpferin Silvia Mrotzek ein weiter Satz. Ihre Weite bedeutete Rang vier.
Über eine Bronzemedaille freute sich Zehnkämpfer Torben Blech. Der Athlet von Axel Berndt lief den 110-Meter-Hürdenwald in 14,89 Sekunden und sicherte sich Platz drei. Knapp am Podest vorbei schrammten 400-Meter-Läuferin Tabea Marie Kempe (57,69 Sekunden) und Weitspringer Benjamin Weßling (7,09 Meter). Beide mussten mit dem undankbaren vierten Platz Vorlieb nehmen. Maximilian Korn flog mit 6,84 Meter im Weitsprung auf Platz sieben. Zwei sechste Plätze gingen auf das Konto der TSV-Mittelstreckler. Als deutsche U23-Vizemeisterin über 800 Meter nahm Laura Vierbaum in Bottrop die 1.500 Meter in Angriff. Nach 4:33,74 Minuten überquerte sie die Ziellinie und wurde Sechste. Für 5.000-Meter-Läuferin Nicole Warmer bedeuteten 18:17,53 Minuten ebenfalls Platz sechs.
Eine schwierige Aufgabe hatte 800-Meter-Spezialist Patrick Schönball zu bewältigen. Über 1.500 Meter stellte er sich einem internationalen Feld und wurde mit 3:43,79 Minuten Achter. Hinter Sebastian Keiner (Erfurter LAC) bedeutete seine Leistung aber die zweitschnellste Zeit eines deutschen Läufers. Über 400 Meter lief Hendrik Essers in 49,31 Sekunden ebenfalls auf Rang acht.
Insgesamt sammelten die TSV-Athleten acht Gold-, fünf Silber-, und zwei Bronzemedaillen.