Neustart der Aktion „Ich geh zur U und Du?“ -

„Ich geh`zur U und du?“ – mit diesem Slogan wirbt die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung in ganz Deutschland bei Eltern dafür, unbedingt die neun kinderärztlichen Untersuchungen (abgekürzt „U“) von der Geburt bis zum fünften Lebensjahr wahrzunehmen.

Der städtische Medizinische Dienst (Gesundheitsamt) bringt sich aktiv in die Aufklärungskampagne ein: Heute fiel in der Alkenrather Kindertageseinrichtung Nikolaus-Groß-Str. der Startschuss für die diesjährige Aktion: „Im Stadtteil Alkenrath nehmen bisher nur 72 Prozent der Eltern die U-Untersuchungen wahr. Das wollen wir ändern“, begründete Dr. Hans-Eckard Linstaedt, Leiter des Medizinischen Dienstes, gemeinsam mit Kinderärztin Maria Miguletz die Notwendigkeit der Aktion.

„9 Chancen für Ihr Kind“ - Stadt besucht vier Einrichtungen

Messbare Erfolge hatte der Medizinische Dienst bereits bei der Aktion im Jahr 2005 erzielt: Fast alle Vier- und Fünfjährigen in den angesprochenen Kindergärten wiesen innerhalb von fünf Monaten die erforderliche U-8- bzw. U-9-Untersuchung nach. Die Argumentation „9 Chancen für Ihr Kind“ hatte ihre Wirkung auf die Eltern nicht verfehlt. Kinderärztin Miguletz legte dar, warum die 9 Früherkennungsuntersuchungen so wichtig sind: „Der Kinderarzt stellt fest, ob sich das Kind gesund entwickelt. Krankheiten werden rechtzeitig erkannt und behandelt und die wichtigsten Impfungen werden durchgeführt.“

Viele Eltern versäumten die Untersuchungen, je älter die Kinder werden. Eine stadtteilbezogene Untersuchung der Einschulungsuntersuchungen 2005 hatte ergeben, dass die Zahlen stark nach Stadtteilen variieren. Im Rahmen der neuen Aktion besuchen die Mediziner innerhalb von fünf Monaten vier Kindertageseinrichtungen mit rund 250 Kindern: Die evg. Kindertageseinrichtung Otto Grimm Str. in Wiesdorf, die städt. Kindertageseinrichtung Weichselstr. in Rheindorf sowie die Einrichtungen St. Johannes der Täufer und Nikolaus-Groß-Str. in Alkenrath.

Geistige und körperliche Entwicklung, Hör- und Sehtest plus Impfstatus

Bei der so genannten U 8 Und U 9 werden unter anderem die körperliche Geschicklichkeit, Hör- und Sehtest, die Sprachentwicklung, Kontaktfähigkeit und Selbstständigkeit getestet. Auch der Impfstatus wird überprüft. Die Vorgehensweise des Medizinischen Dienstes ist bewährt. Die Kinderärztin spricht die Eltern direkt in der Kindertageseinrichtung an und berät sie. Plakate mit verschiedenen Motiven und Flyer in deutscher, türkischer und russischer Sprache sollen die Eltern zusätzlich motivieren, die kostenlosen Vorsorgeuntersuchungen beim niedergelassenen Kinderarzt durchführen zu lassen.

Zur Belohnung bekommen die Kinder, die zur U7, U8 und U9 gehen, ein „U-T-Shirt“ in ihrer Kindertageseinrichtung. Wenn möglichst viele Kinder solch ein T-Shirt besitzen, wird ein witziges Foto gemacht und zum Wettbewerb an die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) eingeschickt.

Erfolg nur bei Unterstützung durch die Kindergärten

Auf eine wichtige Voraussetzung wies Brigitte Münch von der Kommunalen Gesundheitskonferenz in Anwesenheit der Leiterinnen der Kindertageseinrichtungen, Beate Redlich und Anne Thum, hin: „Ohne die aktive Unterstützung durch die Erzieherinnen könnte die Aktion nicht funktionieren. Wir sind darauf angewiesen, dass sie unseren Besuch bei den Kindern und Eltern vorbereiten.“