Leverkusen startet Projekt „Telenotarzt Bergisches Land“

14.01.2025 // Quelle: Stadtverwaltung

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Leverkusen steht vor einer Herausforderung: Rund 50.000 Notrufe gingen im letzten Jahr über die 112 ein. Um die Notfallversorgung zu optimieren, wird das Telenotarzt-System „Bergisches Land“ eingeführt. Dieses innovative Projekt, das in Zusammenarbeit mit mehreren Städten und Kreisen realisiert wird, zielt darauf ab, Überlastungen der Rettungskräfte zu reduzieren. Ab Frühjahr 2025 sollen modernste Technologien in den Rettungswagen zum Einsatz kommen, unterstützt durch Schulungen für Notärzte. Hermann Greven, Leiter der Feuerwehr Leverkusen, betont die Bedeutung des Telenotarztsystems für eine schnellere und effektivere Patientenversorgung vor Ort. Leverkusen geht damit neue Wege in der digitalen Notfallhilfe.

Die steigende Zahl an Notrufen und die zunehmende Belastung der Rettungskräfte erfordern innovative Lösungen. In Leverkusen gingen im vergangenen Jahr rund 50.000 Anrufe über die Notrufnummer 112 ein – ein Beispiel für die bundesweite Herausforderung von über 30 Millionen Notrufen im Jahr 2023 (Deutsche Telekom).

Digitalisierung im Rettungsdienst: Telenotarzt-System für Leverkusen

Um die Notfallversorgung zu verbessern und gleichzeitig Überlastung und Fehlalarme zu reduzieren, setzt Leverkusen auf die Digitalisierung im Rettungsdienst. Im Rahmen des Projekts „Telenotarzt Bergisches Land“ wird ein Telenotarzt-System eingeführt. Dies geschieht in Kooperation mit dem Ennepe-Ruhr-Kreis, dem Kreis Mettmann sowie den Städten Remscheid, Solingen und Wuppertal. Die öffentlich-rechtliche Vereinbarung hierzu wurde im Januar 2023 unterzeichnet.

Konkrete Umsetzung des Projekts

Nach einem ersten Planungstreffen im Herbst 2023 auf der Hauptfeuer- und Rettungswache Leverkusen, geht es nun an die technische Umsetzung. Die Planungsphase umfasst die Erstellung einer Projektstruktur und eines Zeitplans für den Systemaufbau, Schulungen und die Inbetriebnahme. Ein Start des Systems im Realbetrieb ist für das Frühjahr 2025 geplant.

Technische Ausstattung und Schulungen

Die Leitstellen des Kreises Mettmann und der Stadt Leverkusen sowie die Rettungswagen der beteiligten Städte werden mit modernster Technik ausgestattet. Diese umfasst unter anderem fest eingebaute Kameras, Router, Antennen für die Videoübertragung, ein zentrales Kommunikationssteuerungselement für die Übertragung von Vitaldaten, Headsets und weiteres Equipment. Parallel dazu werden Notärztinnen und -ärzte für den Telenotarztdienst geschult und weitergebildet. Die ADAC Telenotarzt gGmbH und die umlaut telehealthcare GmbH – Part of Accenture – unterstützen das Projekt in Sachen Personal und Technik.

Stufenweiser Ausbau des Systems

Zunächst sollen jeweils zwei Rettungswagen pro Gebietskörperschaft ausgerüstet und die Schulungen abgeschlossen werden. Das System wird dann in einer „Aufwachphase“ gestartet. Ein vollständiger Ausbau mit allen Rettungswagen ist erst in einigen Jahren geplant.

Verbesserung der Notfallversorgung

„Im Notfall sollten Patientinnen und Patienten dort behandelt werden, wo sie am schnellsten und am besten versorgt werden. Das muss aber nicht immer das Krankenhaus sein“, erklärt Hermann Greven, Leiter der Feuerwehr Leverkusen. „Hier kann ein Telenotarzt sehr hilfreich sein, um die Einsatzkräfte vor Ort zu unterstützen und in Zweifelsfällen zu entscheiden, ob eine sofortige klinische Behandlung wirklich notwendig ist. Mit dem Telenotarztsystem „Bergisches Land“ gehen wir im gemeinsamen Verbund mit starken Partnern neue Wege für eine verbesserte rettungsdienstliche Versorgung unserer Bürgerinnen und Bürger.“
Themen aus dem Artikel: Accenture, ADAC, Stadt Leverkusen

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