Bei der Sparkassen Gala in Regensburg sorgte insbesondere Sylvia Schulz über 400-Meter-Hürden für einen Paukenschlag. Der 19-Jährigen gelang eine deutliche Verbesserung ihrer persönlichen Bestleistung und die Erfüllung des Junioren-WM-Richtwertes. Sprinterin Gina Lückenkemper lief mit der Sprintstaffel zur Norm für die Europameisterschaften in Berlin (6. bis 12. August).
Einen Quantensprung machte Sylvia Schulz über 400 Meter Hürden. Schon ihr Saisoneinstand, als sie knapp über der 60-Sekunden-Marke blieb und nur um zwei Zehntel ihren bis dato gültigen Hausrekord (59,96 Sekunden) verpasste, ließ die 19-Jährige optimistisch in die nächsten Rennen blicken. In Regensburg verbesserte der Schützling von Markus Irrgang nicht nur ihre Bestleistung um mehr als eine Sekunde auf 58,74 Sekunden, sondern erfüllte auch den geforderten Richtwert (59,65 Sekunden) für die Junioren-Weltmeisterschaften im finnischen Tampere (10. bis 15. Juli) deutlich.
Mit nicht ganz optimalen Windverhältnissen kämpften Jennifer Montag und Yasmin Kwadwo über die 100 Meter. „Jenny“ Montag sprintete den Vorlauf in 11,58 Sekunden, Yasmin Kwadwo in 11,56 Sekunden. Beide Athletinnen qualifizierten sich für das Finale, in dem der Wind dann kräftig von vorne blies. Jennifer Montag wurde in 11,66 Sekunden Dritte. Für Yasmin Kwadwo wurden 11,77 Sekunden gestoppt – Rang sieben. In der anschließenden Sprintstaffel wurden die beiden gemeinsam mit Sina Mayer (LAZ Zweibrücken) und Johanna Bechthold (LG Olympia Dortmund) in 44,46 Sekunden Dritte. Der Sieg ging an die erste DLV-Auswahl, in dem auch TSV-Ass Gina Lückenkemper ein großes Achtungszeichen in Richtung Heim-EM setzte. In 42,24 Sekunden stieg das Quartett mit Rebekka Haase (LV 90 Erzgebirge), Keshia Kwadwo (TV Wattenscheid 01), Tatjana Pinto (LC Paderborn) und Schlussläuferin Gina Lückenkemper so schnell wie seit Jahren nicht in die Saison ein. Zum Vergleich: Bei den Europameisterschaften 2016 in Amsterdam, als die deutschen Sprinterinnen die Bronzemedaille gewannen, hätte die Zeit knapp hinter den Niederlanden Rang zwei bedeutet. Auf den eigentlichen geplanten Start über 200 Meter verzichtete Gina Lückenkemper anschließend. „Nachdem die Beine nach der 4x100m signalisierten, dass sie müde waren haben wir uns heute gegen einen Start über 200m entschieden. Schade! Da waren die Trainingsläufe aus der vergangenen Woche halt einfach zu viel für den Körper […]“, resümierte die 21-jährige Athletin von Uli Knust anschließend auf ihrer Facebookseite.
Gleich dreimal in die Blöcke ging Aleixo Platini Menga. Im 100-Meter-Vorlauf bestätigte der 30-Jährige in 10,36 Sekunden seine gute Form, verzichtete zugunsten der anschließenden Staffel, die aufgrund eines Wechselfehlers nicht ins Ziel kam, und den 200 Metern allerdings auf das Finale. Über die halbe Stadionrunde verpasste Aleixo Platini Menga trotz Gegenwind nur knapp die EM-Norm. In 20,76 Sekunden fehlte ihm rund eine Zehntel. Der Sportsoldat wurde hinter Marcus Lawler (Irland; 20,75 Sekunden) Zweiter.
In der ersten DLV-Mannschaft der 4x100-Meter-Staffel kam Robert Polkowski zum Einsatz. Er sprintete gemeinsam mit Kevin Kranz (Sprintteam Wetzlar), Julian Wagner (Erfurter LAC) und Aleksandar Askovic (LG Augsburg) in 39,69 Sekunden zum Tagessieg.
400-Meter-Läufer Tobias Lange läuft derzeit persönliche Bestleistungen wie am Fließband. Erst vor kurzem verbesserte der 24-Jährige seinen Hausrekord über die Stadionrunde auf 46,90 Sekunden. In Regensburg sprintete sogar schon nach 46,83 Sekunden über die Ziellinie. In der Endabrechnung bedeutete die Zeit Rang vier.
Disziplinkollegin Tabea Kempe verbesserte sich im Vergleich zur Vorwoche deutlich. Die Athletin von Tobias Kofferschläger steigerte ihre Saisonbestleistung auf 54,78 Sekunden und blieb damit nur knapp acht Zehntel über ihrer Bestzeit.