Kay Sarembe ist „Herr der Wildbienen“

Hans-Martin Kochanek erklärt ein faszinierendes Naturphänomen

Archivmeldung aus dem Jahr 2020
Veröffentlicht: 01.04.2020 // Quelle: Gut Ophoven

Wenn die Temperatur über 10 Grad steigt und die Sonne scheint, herrscht reger Flugbetrieb auf dem Gelände der Gärtnerei Sarembe in der Fixheide. Tausende von Wildbienenmännchen schwirren nah über dem Boden. Sie sind jedoch nicht wegen der Frühblüher da, wie man meinen könnte, sondern auf Brautschau. „Die Weiden- oder Frühlings-Seidenbiene und ihre Artgenossen haben hier in der Gärtnerei einen geeigneten Brutplatz gefunden“, erklärt Hans-Martin Kochanek vom NaturGut Ophoven. Die harmlosen bodenbrütenden Wildbienen bohren ihre Niströhren und Nester am liebsten in ein Lehm-Sandgemisch, das zufällig auf dem Gelände der Gärtnerei zu finden ist, so der Biologe.

„Mitte bis Ende März schlüpfen die Männchen der Seidenbiene einige Tage vor den Weibchen. Sie schwärmen dann zu tausenden über den vorjährigen Nistplätzen im Zickzackflug über dem Boden und warten auf ein Weibchen“, so Kochanek. Das sei bei Sarembe jetzt zu beobachten. Die Paarung folge dann unmittelbar nach dem Schlüpfen der Weibchen. Bisweilen werden attraktive Weibchen auch von den Männchen ausgegraben, weiß Kochanek zu berichten. Danach beginne das Weibchen mit dem Bauen von Nisthöhlen an gleicher Stelle.

Kay Sarembe, der Gärtnereibesitzer, räumt für das Bienen-Stell-Dich-ein extra seine Pflanzkübel beiseite, damit seine beflügelten Gäste genug Platz zum Schlüpfen, Paaren und Nester bauen haben. Nach drei Wochen sei das Schauspiel vorbei und die Kübel werden wieder an ihren Platz gerückt. Hans-Martin Kochanek freut sich sehr darüber, dass es bereits Leverkusener gibt, die auf den Schutz der Wildbienen achten. Er koordiniert das städtische Projekt „Leverkusen blüht auf“. Mit der Kampagne sollen auch Maßnahmen zum Schutz der Bienen und anderer Insekten weiter verbreitet werden. Denn schließlich seien die Wildbienen maßgeblich daran beteiligt, durch ihre Bestäubungsleistung unsere Nahrung sicher zu stellen.

Der Leiter des NaturGuts Ophoven kennt aber noch weitere Stellen, an denen ein ähnliches Phänomen zu beobachten ist und neben den Frühlings-Seidenbienen auch Blutbienen oder Sandlaufkäfer zu sehen sind. „Sehr unscheinbar, aber ökologisch sehr wertvoll, ist ein Hang auf der Pommernstraße“, so Kochanek. Auch dort surren tausende dieser für den Menschen vollkommen ungefährlichen Insekten und nicht weit davon entfernt auf den Gelände des NaturGut Ophoven seien auch verschiedene Stellen vorbereitet und von den Bodenbrütern angenommen worden. „Es macht viel Spaß den Blick für solche besonderen Ereignisse zu schärfen und diese seltenen Naturphänomene zu genießen“.


Anschriften aus dem Artikel: Albert-Einstein-Str 58, Alte Landstr 129

Bisherige Besucher auf dieser Seite: 2.078

Meldungen Blättern iMeldungen Blättern

Weitere Nachrichten der Quelle "Gut Ophoven"

Weitere Meldungen