„Et Hätt Noch Immer Jot Jejange“ stand in großen Lettern auf den neuen, schicken Karnevalstrikots der Werkselfen vom TSV Bayer 04 Leverkusen. Besser hätte man den Krimi am Freitagabend gegen den VfL Oldenburg nicht zusammenfassen können.
Ja, es ging gerade noch einmal gut für die Bayer-Sieben im ewigen Duell mit dem alten Rivalen aus der Huntestadt. Im mittlerweile 70. Duell in der Handballbundesliga der Frauen fuhren die Leverkusenerinnen mit einem hauchdünnen 26:25 (13:13) den 43. Sieg ein.
Es sollte ein glücklicher Erfolg vor 950 Zuschauern in der Ostermann Arena werden. Viel deutete lange Zeit nicht auf einen Sieg der Hausherrinnen hin. Die Gäste aus dem Nordwesten spielten ein hervorragendes Auswärtsspiel und hatten mit Kathrin Pichlmeier, die zwölf Treffer erzielte, die überragende Schützin in ihren Reihen.
Pichlmeier war es auch, die den Torreigen in der 2. Minute eröffnete. Die Werkselfen hatten große Probleme mit dem von Myrthe Schoenacker organisierten Rückraum. Die Niederländerin brachte neben Pichlmeier auch Helena Mikkelsen oftmals in gute Schussposition.
Auf Seiten des TSV Bayer kam man im ersten Abschnitt hauptsächlich über den Kreis zum Erfolg. Landete das Anspiel bei Anna Seidel, dann stand unter dem Strich ein Tor oder ein Siebenmeter zu Buche. Die Kapitänin der Elfen stand am Ende mit acht Toren und einer Trefferquote von 100 Prozent in den Statistikbüchern. Doch nicht Pichlmeier oder Seidel sollten am Ende die spielentscheidende Spielerin werden, sondern Zivile Jurgutyte. Die Spielmacherin des TSV behielt in der Nervenschlacht der letzten zehn Minuten die Übersicht. Nach ihrem Ausgleichstreffer zum 21:21 (50.) steuerte „Gigi“ noch weitere drei Treffer bis zur Schlusssirene bei. Der entscheidende gelang der Litauerin rund 15 Sekunden vor dem Ende, als sie einen Pass auf die überragende Pichlmeier unterband und den stibitzten Ball zum Jubel der heimischen Fans an VfL-Schlussfrau Renner zum 26:25-Siegtreffer verwandelte. „Es war ein starkes Spiel meiner Mannschaft, leider wurden wir nicht mit einem Punkt belohnt. So können wir uns für die gute Leistung leider nichts kaufen“, gab Oldenburgs Trainer Niels Bötel relativ gefasst zu Protokoll. Leverkusens Michael Biegler, der an der Seite von Renate Wolf sein Heimdebüt gab, war erleichtert: „Wir hatten uns sicherlich einen anderen Matchplan zurechtgelegt, aber am Ende haben wir zumindest die Punkte.“