EHF–Cup: Werkselfen ziehen souverän in die zweite Runde ein


Archivmeldung aus dem Jahr 2019
Veröffentlicht: 08.09.2019 // Quelle: Werkselfen

Die schönste Szene des Europapokal-Wochenendes fand zwar auf dem Spielfeld statt, allerdings zu einem Zeitpunkt, als die sportliche Entscheidung längst gefallen war. Nach den überaus deutlichen EHF-Pokal-Erstrunden-Siegen von Bayers Handballerinnen über Zyperns Vertreter Latsia Nikosie legten beide Teams in der Ostermann-Arena noch einen gemeinsamen Sirtaki aufs Parkett. Und zumindest dort konnten die handballerisch deutlich unterlegenen Gäste aus dem griechischen Teil der Mittelmeer-Insel den Elfen noch etwas vormachen - obwohl Pia Adams sich auch tänzerisch als durchaus begabt erwies. Das vergnügte Miteinander war ein schöner Abschluss eines Wochenendes, das die Schützlinge von Coach Robert Nijdam sportlich weniger forderte als dem Niederländer lieb gewesen wäre. Sowohl beim 40:5 (20:4) im nominellen Heimspiel in Bottrop als auch beim 36:5 (18:4) im offiziellen Auswärtsspiel vor heimischer Kulisse ließen die Leverkusenerinnen von Beginn an keinen Zweifel an einem deutlichen Erfolg aufkommen. Und so konnte es sich Nijdam erlauben, allen Spielerinnen reichlich Einsatzminuten zu gönnen - mit Ausnahme der angeschlagenen Mia Zschocke und Keeperin Nele Kurzke, die vorsichtshalber noch geschont wurden. Den Werkselfen gelang dabei durchweg der Spagat zwischen eigenem Anspruch, Spielfreude und Spektakel auf der einen Seite und dem nötigen Respekt vor dem Gegner auf der anderen Seite. Denn wenn es die Leverkusenerinnen wirklich drauf angelegt hätten, wären die Zyprioten wohl noch deutlicher unter die Räder gekommen. Robert Nijdam verordnete seinem Team das rechte Maß leichter Zurückhaltung, ohne zu sehr das eigene Spiel auszubremsen. Und manchen spielerischen Leckerbissen bekamen die Anhänger durchaus auch zu sehen - wie bei den Treffern per Kempa-Trick. Und Keeperin Vanessa Fehr setzte sogar noch einen drauf. Sie schaffte nicht nur das Kunststück in 120 Minuten nur zehn Treffer zu kassieren, sondern war auch selbst erfolgreich - als sie einen Freiwurf erfolgreich abschloss. „Das macht sie in der Vorbereitung öfters - und hat noch nie einen verworfen“, verriet Nijdam. Die sportliche Aussagekraft der beiden Treffen mit Nikosia war bei aller Freude über das tolle Erlebnis Europapokal natürlich begrenzt. Aber es ließ sich durchaus erkennen, wie gut die Neuen im Team bereits integriert sind. Und dass die Elfen mit der Verpflichtung der erfolgreichsten Schützin des Wochenendes - Hildigunnir „Didda“ Einarsdottir (insgesamt 14 Treffer) - einen echten Glücksgriff getan haben. Im Gespann mit Anna Seidel, die beim Pflichtspiel-Comeback nach ihrer langen Verletzung auch überzeugte, macht die lange Isländerin Bayer am Kreis noch schwerer ausrechenbar.

Mehr noch als die sportliche Klasse der Neu-Elfen freut Nijdam aber, dass Hlidigunnur Einarsdottir, Svenja Huber sowie die Rückkehrerinnen Pia Adams und Prudence Kinlend menschlich richtig gut ins Team passen und schon hervorragend integriert scheinen. Eine deutlich aussagekräftigere Probe dafür, wie gut das Zusammenspiel bereits funktioniert, erwartet die Leverkusenerinnen schon am Mittwoch. Da haben sie zum ersten Bundesligaspiel der Saison Neckarsulm zu Gast in der Ostermann-Arena. Bei aller Freude über das schöne Erlebnis im EHF-Pokal wäre dem Trainer vor allem mit Blick auf diese Begegnung etwas mehr sportliche Herausforderung durchaus lieb gewesen.


Anschriften aus dem Artikel: Alte Landstr 129, Albert-Einstein-Str 58

Kategorie: Sport
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