NaturGut Ophoven freut sich über exotischen Nachwuchs!

Halsbandsittiche nisten erstmals auf dem Gelände

Archivmeldung aus dem Jahr 2018
Veröffentlicht: 07.06.2018 // Quelle: Gut Ophoven

Bereits vor einigen Wochen wurden die farbenfrohen Halsbandsittiche auf der Suche nach einem neuen Zuhause auf dem Gelände des NaturGut Ophoven gesichtet. Jetzt darf sich das NaturGut Ophoven über Nachwuchs freuen! Am 04.06.2018 konnten zwei junge Halsbandsittiche zusammen mit ihren Eltern in einer alten Spechthöhle in 15m Höhe beobachtet werden. Dies ist das erste Mal, dass die exotischen Papageien auf dem Gelände des NaturGuts Ophoven brüten.

Ursprünglich stammt der grüne Papagei aus Afrika und Asien. Später wurde die Sittiche von Menschen auch in Europa und Nordamerika angesiedelt. Dort lebt der Sittich mittlerweile wild. Die ersten wild lebenden Exemplare Deutschlands wurden bereits 1967 in Köln gesichtet. In den folgenden Jahren konnte sich die Papageienart in Großstädten und Ballungszentren entlang des Rheins und seiner Zuflüsse immer weiter ausbreiten. Mildere Winter machten dies möglich.

In den letzten Jahrzehnten kam es jedoch zu einem rasanten Anstieg der Populationen. Während im Jahr 2009 noch 29.000 Halsbandsittiche in Europa lebten waren es im Jahr 2016 bereits mindestens 85.000 Tiere, davon knapp 10.000 in Deutschland. Der Grund für diese rasche Zunahme ist der Klimawandel. Durch steigende Temperaturen sowie einen früheren Beginn des Frühlings ist, zumindest mittelfristig, eine weitere Ausbreitung zu erwarten.

Die Auswirkungen auf unsere heimischen Ökosysteme sind noch nicht absehbar, erklärt Dr. Hans-Martin Kochanek, Ornitologe und Leiter des NaturGut Ophovens. „In der Regel zeigt die Erfahrung, dass fremdländische Tierarten, die eingeschleppt werden, große Probleme mit sich bringen.“ Das bekannteste Beispiel seien die Kaninchen in Australien, die sogar dazu führten, dass man einen hunderte Kilometer langen Zaun quer durch Australien baute. Bei den Halsbandsittichen gebe es bisher lediglich Spekulationen, ob diese heimischen Vögeln wie Kleiber oder Staren oder auch Fledermäusen die Brutstätten streitig machen.

Manche Umweltschützer fordern den Sittich auf die schwarze Liste der invasiven Arten zu setzen, eine Liste des Bundesamts für Naturschutz, um die absichtliche Einfuhr und das Einschleppen gebietsfremder Arten einzudämmen. Die Behörde sieht dazu bisher noch keinen Bedarf und wird die Situation erst noch weiter beobachten und erforschen.


Anschriften aus dem Artikel: Alte Landstr 129, Albert-Einstein-Str 58

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