Oberbürgermeister Paul Hebbel in Schreiben an Ministerpräsident Clement und Bahnchef Mehdorn

Schon geraume Zeit bevor die aktuelle Diskussion um die Frage der Beibehaltung des Standortes Opladen als Ausbesserungswerk der Deutschen Bahn AG einsetzte, hat sich Oberbürgermeister Paul Hebbel in Schreiben an Ministerpräsident Wolfgang Clement und den Vorstandsvorsitzenden der Deutschen Bahn AG, Hartmut Mehdorn, für den Erhalt der Eisenbahnerarbeitsplätze in Opladen starkgemacht.

In einem Brief vom 26. September an Ministerpräsident Wolfgang Clement hat OB Hebbel die große Bedeutung des Ausbesserungswerkes für den Standort Opladen unterstrichen. Der Oberbürgermeister verweist dabei darauf, dass unter großer und aktiver Beteiligung der Opladener Bevölkerung, der Wirtschaft und vielen weiteren Institutionen im Rahmen der Perspektivenwerkstatt im Mai diesen Jahres eine Vision für die zukünftige Entwicklung des gesamten Bahngeländes in Opladen erarbeitet worden sei. Dabei sei Grundkonsens für alle Beteiligten gewesen, dass der Erhalt und die Weiterentwick-lung des Ausbesserungswerkes einschließlich der damit verbundenen Arbeitsplätze eine unabdingbare Voraussetzung für die Perspektivenwerkstatt war und nach wie vor ist.

Hebbel weist im weiteren Wortlaut darauf hin, dass der Rat dementsprechend einstimmig eine Resolution verabschiedet hat, in dem der Vorstand der Deutschen Bahn AG aufgefordert wird, seiner Verpflichtung gegenüber den Beschäftigten und dem Standort Rechnung zu tragen. Um gemeinsam im Interesse der Bürger des Landes NRW und der Stadt Leverkusen für den Erhalt des traditionsreichen Eisenbahnerstandortes einzutreten, hat der Oberbürgermeister den Ministerpräsidenten anschließend um ein persönliches Gespräch in dieser Angelegenheit gebeten. Eine Antwort hierauf ist bisher leider trotz nochmaliger Nachfrage am 24. Oktober nicht erfolgt.

Am 27. September hat der Oberbürgermeister Bahn-Chef Hartmut Mehdorn angeschrieben und ihm die Resolution des Rates zur Kenntnis gebracht. Er hat ihn gebeten, den Appell des Rates bei den weiteren Überlegungen zum Erhalt des Standortes Opladen zu berücksichtigen. Nachdem am 18. Oktober einer Agenturmeldung zu entnehmen war, dass Opladen nach dem Jahre 2001 zu den Standorten gehören könnte, die aufgegeben werden, hat sich Paul Hebbel wiederum an Hartmut Mehdorn gewandt. Der OB hat dabei erneut auf die Resolution des Rates vom 25. September verwiesen und um eine möglichst kurzfristige Antwort von Seiten des Bahn-Chefs gebeten. Eine Antwort auf die Schreiben des Oberbürgermeisters steht bis heute noch aus.

Der Oberbürgermeister wollte ursprünglich seine Aktivitäten für den Erhalt der Arbeitsplätze in Opladen nicht vor von entsprechenden Antwortschreiben aus Düsseldorf und Berlin veröffentlichen, um die Diskussionen nicht zu belasten oder anzufachen. Nach dem inzwischen von anderer Seite herbeigeführten Diskussionsstand möchte Paul Hebbel allerdings klar stellen, was bisher seinerseits unternommen wurde