Ob Zigarettenkippe auf dem Gehweg, der achtlos weggeworfene Kaffeebecher im Park oder die leere Getränkedose am Straßenrand – viele Leverkusenerinnen und Leverkusener ärgern sich täglich über Müll, der das Stadtbild verschandelt. Wer für ein sauberes Umfeld ist, wird diese Nachricht begrüßen: Die Stadtverwaltung hat angekündigt, das Problem nun mit einer gezielten Aktion anzugehen.
In der Woche vom Montag, 30. Juni, bis einschließlich Sonntag, 6. Juli 2025, wird der Fachbereich Ordnung und Straßenverkehr eine Schwerpunktaktion durchführen. Während dieser Zeit werden die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Kommunalen Ordnungsdienstes (KOD) im gesamten Stadtgebiet verstärkt Präsenz zeigen und Verstöße ahnden.
Die Kontrollen konzentrieren sich auf Orte, die bei den Bürgerinnen und Bürgern immer wieder für Unmut sorgen oder als Müll-Hotspots bekannt sind. Ein besonderes Augenmerk liegt dabei auf dem Busbahnhof in Wiesdorf. Dieser wichtige Verkehrsknotenpunkt, das Tor zur Stadt für viele Pendler und Besucher, litt in der Vergangenheit nicht nur unter Essens- und Verpackungsresten, die Ratten anlockten, sondern ist auch heute noch durch unzählige Zigarettenkippen verschmutzt. Dies trübt den Eindruck des modernisierten Bahnhofs und führt regelmäßig zu Beschwerden.
„Achtlos weggeworfene Abfälle, Verpackungsreste und Kippen beeinträchtigen das Stadtbild. Deshalb sind Kontrollen erforderlich, um diese Müllvergehen zu ahnden“, erklärt Steffen Franzkowski, Leiter des Fachbereiches Ordnung und Straßenverkehr. Er betont, dass die frühzeitige Ankündigung der Aktion auch dazu diene, die Menschen für das Thema zu sensibilisieren.
Eine wichtige Neuerung bei dieser und zukünftigen Aktionen ist der Einsatz von zivilen Kräften. Die Erfahrung aus anderen Städten hat gezeigt, dass uniformierte Mitarbeiter des Ordnungsdienstes oft schon von Weitem erkannt werden. Das führt dazu, dass Müllsünder selten auf frischer Tat ertappt werden können. Durch den Einsatz von Zivilstreifen soll die Wahrscheinlichkeit erhöht werden, Verursacher direkt zur Verantwortung zu ziehen. Die Mitarbeiter des KOD werden sich bei einer Kontrolle selbstverständlich ausweisen oder bei Bedarf uniformierte Kollegen hinzuziehen.
Die Beseitigung von wildem Müll ist nicht nur ein Ärgernis, sondern auch ein erheblicher Kostenfaktor, der letztlich alle Bürgerinnen und Bürger betrifft. Allein im Jahr 2024 musste die Avea 619 Tonnen illegal entsorgten Abfalls einsammeln. Im ersten Halbjahr 2025 waren es bereits 420 Tonnen. Dieses Geld, das für die Reinigung aufgewendet wird, fehlt angesichts der angespannten Haushaltslage an anderer Stelle oder schlägt sich in den Abfallgebühren nieder.
Langfristiges Ziel der Aktion ist es daher, durch den erhöhten Kontrolldruck eine abschreckende Wirkung zu erzielen. Es geht darum, das Bewusstsein dafür zu schärfen, dass die Entsorgung von Müll in der Öffentlichkeit kein Kavaliersdelikt ist. Insbesondere gewerbliche Müllablagerungen rücken dabei zunehmend in den Fokus.
Wer erwischt wird, muss mit Konsequenzen rechnen. Das Wegwerfen von kleinerem Abfall stellt eine Ordnungswidrigkeit dar und wird in der Regel mit einem Bußgeld von 100 Euro geahndet. Die Betroffenen erhalten dazu einen Bescheid von der Bußgeldstelle. Bei größeren oder illegalen Müllentsorgungen können laut Kreislaufwirtschaftsgesetz sogar Bußgelder von bis zu 100.000 Euro verhängt werden.