Leverkusen: Gelungener Auftakt: CityLabor Wiesdorf war voll besetzt - Mehr Orte für Identifikation – mehr Grün, mehr Bauen im Bestand


Archivmeldung aus dem Jahr 2023
Veröffentlicht: 26.10.2023 // Quelle: Stadtverwaltung

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Das CityLabor in Leverkusen informierte über die Potentiale der Innenstadtentwicklung unter geänderten Rahmenbedingungen. Oberbürgermeister Uwe Richrath betonte, dass der Online-Handel auch Leverkusen schade und der Klimawandel bei neuen Planungen berücksichtigt werden müsse. Baudezernentin Andrea Deppe erklärte, dass dies eine Chance sei, öffentliche Räume anders zu nutzen und den Bedürfnissen der Menschen vor Ort anzupassen. Das Integrierte Handlungskonzept für die City und den Stadtteil Wiesdorf wird überarbeitet und alle Interessierten wurden frühzeitig eingebunden. Es wurden Ideen für Potentiale der Innenstadt diskutiert, wie mehr Wohnraum, mehr Grün und Veranstaltungen wie Late-Night-Shopping. Professorin Sabine Krieg von der Hochschule Düsseldorf betonte die Wichtigkeit des Einzelhandels für eine gelungene Innenstadtentwicklung und ermutigte zum Bauen im Bestand. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer äußerten ihre Wünsche für Wiesdorf, die nun sortiert und priorisiert werden, um entsprechende Maßnahmenvorschläge zu entwickeln.

Fast alle Bänke der Herz Jesu Kirche in Wiesdorf waren besetzt. 150 bis 180 Bürgerrinnen und Bürger informierten sich beim Auftakt des „CityLabors“ über die Potentiale der Innenstadtentwicklung unter geänderten Rahmenbedingungen. „Natürlich haben die Entwicklungen der letzten Jahre vor Leverkusen nicht Halt gemacht“, beschrieb Oberbürgermeister Uwe Richrath den Anlass der Einladung und fasste zusammen: „Der Online-Handel schadet auch dieser Innenstadt. Der inzwischen spürbare Klimawandel sollte bei neuen Planungen berücksichtigt werden. Die notwendige Mobilitätswende braucht neue Angebote und Infrastruktur.“ Das sei Ansporn und Chance, öffentliche Räume anders zu nutzen und den Bedürfnissen der Menschen vor Ort anzupassen, führte Baudezernentin Andrea Deppe aus.

Da derzeit das „Integrierte Handlungskonzept“ für die City und den Stadtteil Wiesdorf überarbeitet wird, hatten Stadtteilmanagement und Stadtplanung diesen Auftakt organisiert, um alle Interessierten frühzeitig mit einzubeziehen. Oberbürgermeister Uwe Richrath, Baudezernentin Andrea Deppe, Ernst Uhing, als Präsident der Architektenkammer NRW, Hausherr Pfarrer Peter Beyer, Wirtschaftsförderer Markus Märtens und Frank Schönberger von der City Werbegemeinschaft wurden von Moderator Tom Juschka durch die Entwicklungen und Aussichten dieses Stadtteils geführt und schilderten aus der jeweiligen Sicht Ideen für Potentiale der Innenstadt. Das ging von mehr Wohnraum und mehr Grün bis zu Veranstaltungen wie einem Late-Night-Shopping.

Positiv für den Einzelhandels- und Wirtschaftsstandort wurde sowohl die hervorragende ÖPNV-Anbindung, die vielen Tiefgaragen als auch das entspannte Einkaufserlebnis hervorgehoben. Deutlich wurde in den Beiträgen der Kirche, dass sowohl der Kirchenraum als auch die unmittelbare Umgebung inkl. der Flächen für die Pavillons in Zukunft für eine öffentliche Nutzung mitgedacht werden können.

Orte schaffen, die Menschen zusammenbringen – Handel vor Ort weiter wichtig

„Wir brauchen eine Renaissance der Märkte“, betonte Professorin Sabine Krieg, von der Hochschule Düsseldorf, „der Markt war der Beginn der Stadt.“ Schon bevor es Medien gab, habe man sich dort getroffen - es seien Neuigkeiten ausgetauscht und soziale Kontakte gepflegt worden. Eine gelungene Innenstadtentwicklung müsse die Menschen wieder zusammenbringen. Sie zeigte Beispiele aus anderen Städten wie das gelingen kann, wie beispielsweise die Analyse der Bevölkerungsstruktur eines Platzes in Kopenhagen dazu geführt habe, dass die Neugestaltung zu mehr Identifikation einlädt. Sie ermutigte zu „Bauen im Bestand“ - das sei „schlecht für Investoren, aber gut für die Stadt“ und betonte, dass Einzelhandel weiterhin sehr wichtig für die Innenstadt einer Großstadt sei. Denn zwei Drittel des Onlinehandels ginge in Städte unter 50.000 Einwohner. Leverkusen sei eine sehr spannende Stadt. Es brauche jedoch mehr Identifikation und Orte, die dazu einladen. Aber auch dafür sah Professorin Krieg gute Chancen, denn: „Es hat heute in Strömen geregnet und Sie sind alle hierhergekommen.“

Am Anfang der Veranstaltung waren Karten ausgehändigt worden, auf denen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer ihre Wünsche für Wiesdorf artikulierten und die anschließend an Stellwänden in Clustern sortiert wurden. Stadtteilmanagerin Silke de Roode erläuterte die ersten Schwerpunkte. So waren bei der Mobilität sofort gegensätzliche Wünsche wie „mehr Parkplätze“ und „autofreie Innenstadt“ erkennbar, viele der Anwesenden wünschten sich aber auch „Radverkehr“. Ein weiteres Cluster wurde bei den Themen „Sauberkeit und Sicherheit“ ausgemacht. Aber auch „Kultur/Kulturräume, Grün und Aufenthaltsqualität“ wurden oft genannt.

Diese Rückmeldungen werden jetzt sortiert, in ihrer Häufigkeit priorisiert und daraus entsprechende Maßnahmenvorschläge entwickelt. „Das ist dann der Moment, in dem wir wieder auf Sie zukommen“, versprach Stefan Karl, Fachbereichsleiter Stadtplanung. Als positives Resümee zogen die Veranstalter, dass ein großes Interesse an den Innenstadtthemen besteht und eine hohe Bereitschaft zur aktiven Mitwirkung bei weiteren Projektphasen erkennbar war. Denn zum Schluss bat der Moderator alle Anwesenden aufzustehen, die bereit wären, in dem Prozess „CityLabor“ mitzuwirken. Fast alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer standen auf.


Ort aus dem Stadtführer: Wiesdorf
Themen aus dem Artikel: Architektenkammer, MAN

Kategorie: Politik
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