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Zwei rheinische Brunnenheilige - Gezelin und Adelheid

Veröffentlicht: 12.09.2009 // Quelle: Stadtverwaltung

In Stein gehauen, stehen sie dicht beisammen. Nur drei männliche Gestalten trennen ihre Standbilder in der zweiten Bogenreihe des Maternusportals. Dieser westliche Einlass an der Dom-Nordseite ehrt die Heilig- und Seliggesprochenen der Kölner Kirche - auch auf die Gefahr hin, dass der eine oder andere selbst die eifrigsten Leser von Namenstagskalendern ratlos macht.

Die Wirkungsstätten der beiden liegen weiter auseinander, liegen etwa dort, wo heute noch zwei frische Brunnen nach Adelheid und Gezelin heißen: in Bonn-Pützchen und in Alkenrath.

Und was ihren Bekanntheitsgrad angeht, liegen beinahe Welten zwischen der Frau und dem Mann. Adelheid (um 970-1015) war von edelstem rheinischem Adel. Ihre Eltern Megingoz und Gerberga gründeten nahe der Siegmündung auf eigenem Besitz das Stift Vilich, dem sie als Äbtissin vorstand. Später übernahm sie die Leitung des hoch angesehenen Kölner Klosters St. Maria im Kapitol. Bald nach Adelheids Tod wurde ihre Vita niedergeschrieben, sie trug wesentlich zur Volkstümlichkeit der Heiligen bei.

Dagegen liegen über Gezelinus kaum zuverlässige Nachrichten vor. Angeblich 1149 gestorben, war er Laienbruder des Zisterzienserklosters Altenberg, hütete dessen Schafe und soll später wie ein Eremit gelebt haben. Über die engste Umgebung kam seine Verehrung nie hinaus; so wurde er nur selig gesprochen und selbst das lässt sich nicht sicher nachweisen.

Dafür vereint Adelheid und Gezelin eine fromme Erzählung. Als während einer furchtbaren Dürre Menschen und Vieh verdursteten, stießen beide nach flehentlichem Gebet einen Stab in die Erde. Sofort quoll an dieser Stelle klares Wasser empor. Und wie bei einem Quellwunder stets nahe liegt, dass seine Vollbringer gegen Augenleiden angerufen werden, geschah dies auch im Fall von Adelheid und Gezelin.

Um Adelheid und ihren „Pütz“ entwickelte sich eine florierende Wallfahrt, ja es entstand ein Markt, der als Pützchens Markt zu den Markenzeichen der Region gehört und rheinauf, rheinab der meistbesuchte Rummel ist. Neben den Schau- und Fahrgeschäften drängen sich Hausrats- und Kleiderstände. Selbst fleischfarbene Hüfthalter, anderswo allenfalls noch in die abgelegenste Ecke des Ladens verbannt, präsentieren sich hier dem Publikum. - Ein wenig abseits des Getümmels liegt das schön gefasste Wasser der heiligen Adelheid. Und mancher, der sich damit über die Augen streicht, hat ein verlegenes Lächeln im Gesicht. Doch auch diese Menschen ehren eine schöne Tradition.

Anders beim seligen Gezelin. Sicher, die Quelle unter seiner Kapelle fließt nur aus einem Wasserhahn mit Schaltvorrichtung. Dafür stehen die Leute oft reihenweise an, um sich gleich mehrere Kanister abzufüllen und nach Hause zu tragen. Manchmal tragen die Frauen hier auch ein Kopftuch. So bewirkt das Wasser des seligen Gezelin eine Art Eintracht unter den Religionen. Das ist immerhin ein kleines Quellenwunder.

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