LANXESS im zweiten Quartal 2009 mit deutlich verbesserten Ergebnissen
Positives Konzernergebnis von 17 Millionen Euro

Cashflow aus operativer Tätigkeit gegenüber Vorjahreszeitraum fast verdoppelt und Nettofinanzverbindlichkeiten reduzier
Ausblick: EBITDA vor Sondereinflüssen im dritten Quartal in etwa auf Niveau des zweiten Quartals

Archivmeldung aus dem Jahr 2009
Veröffentlicht: 12.08.2009 // Quelle: Lanxess

Trotz der anhaltend schwierigen weltweiten Konjunkturlage hat die LANXESS AG im zweiten Quartal ihr operatives Ergebnis im Vergleich zum schwachen ersten Quartal 2009 signifikant verbessert. Der Spezialchemie-Konzern erreichte ein EBITDA vor Sondereinflüssen in Höhe von 112 Millionen Euro. Das waren zwar 50 Prozent weniger als im entsprechenden Vorjahreszeitraum. Der Wert des ersten Quartals wurde hingegen um 70 Prozent übertroffen. Die EBITDA-Prognose von 100–120 Millionen Euro wurde damit erfüllt. Verantwortlich für die deutliche Verbesserung gegenüber den ersten drei Monaten 2009 waren erhebliche Mengenzuwächse, vor allem in Asien, sowie Einsparungen durch das Maßnahmenpaket „Challenge09“. Dementsprechend positiv entwickelte sich im zweiten Quartal auch die EBITDA-Marge vor Sondereinflüssen auf nunmehr 9,0 Prozent; im ersten Quartal 2009 hatte sie noch 6,3 Prozent betragen.

Der Umsatz lag im zweiten Quartal mit 1,24 Milliarden Euro um 30 Prozent unter dem Wert des Vorjahresquartals, stieg aber gegenüber dem ersten Quartal 2009 aufgrund kräftiger Mengenzuwächse, vor allem bei Performance Polymers, um 17 Prozent an. Das Konzernergebnis war mit 17 Millionen Euro positiv, nachdem es zwei Quartale hintereinander im Minus gelegen hatte.

LANXESS hat im zweiten Quartal erneut seine finanziell starke Position unter Beweis gestellt: Der Cashflow aus operativer Tätigkeit wurde gegenüber dem Vorjahreswert auf 157 Millionen Euro fast verdoppelt. Unterstützt wurde diese Verbesserung durch die konsequente Fortsetzung des Working Capital Management. Die Nettofinanzverbindlichkeiten verringerten sich gegenüber Ende 2008 um 17 Prozent auf 719 Millionen Euro.

„LANXESS hat im zweiten Quartal angesichts des schwierigen Umfelds für die chemische Industrie solide abgeschnitten“, sagte der LANXESS- Vorstandsvorsitzende Axel C. Heitmann. „Nicht nur die Erholung der Nachfrage schlug sich positiv in unserem Ergebnis nieder, sondern auch die schnelle und konsequente Umsetzung unserer Maßnahmen zur Bewältigung der Krise.“

„Challenge09“ und „Challenge12“
Zur Unterstützung der künftigen Ergebnisentwicklung und zur Absicherung der finanziellen Position des Unternehmens hat die LANXESS-Geschäftsführung mit den Arbeitnehmervertretern und der IG BCE die Verlängerung des am Jahresanfang vereinbarten Maßnahmenpakets „Challenge09“ beschlossen. Zudem legt LANXESS ein zusätzliches Sparpaket mit Namen „Challenge12“ auf.

„Challenge09“ besteht wesentlich aus einer Kombination von technischen Prozessverbesserungen und Vergütungsanpassungen bei allen Mitarbeitern – auf allen Hierarchieebenen. Damit strebt das Unternehmen in 2009 und 2010 weltweit Kostensenkungen um rund 250 Millionen Euro an.

Mit „Challenge09–12“ wird LANXESS nun für die Jahre 2009 bis 2012 weltweit insgesamt 360 Millionen Euro sparen. Die zusätzlichen 110 Millionen Euro Einsparungen werden aus der Fortsetzung des flexiblen Anlagenmanagements sowie Entgeltverzicht im Personalbereich kommen. Diese Maßnahmen werden zu keinen zusätzlichen Aufwendungen führen.

„Challenge12 verschafft uns die nötige Flexibilität, um auch in den nächsten 24 Monaten der Krise und ihren Auswirkungen begegnen zu können. Damit sind wir gut aufgestellt, wenn der Aufschwung einsetzt", sagte Heitmann.

Entwicklung der Segmente
Im Segment Performance Polymers, in dem die Kautschukaktivitäten sowie die Business Unit Semi-Crystalline Products zusammengefasst sind, stieg der Umsatz gegenüber dem Vorquartal um 25 Prozent auf 559 Millionen Euro. Grund dafür ist die wieder angezogene Nachfrage in Asien, insbesondere in der Business Unit Performance Butadiene Rubbers. Das EBITDA vor Sondereinflüssen des Segments stieg von 8 Millionen Euro im ersten Quartal auf 52 Millionen Euro. Die negativen Effekte der ersten drei Monate – darunter der Abbau von Lagerbeständen bei den Kunden und außergewöhnliche Wertberichtigungen auf Vorräte – schwächten sich ab. Das Segment-Ergebnis profitierte zudem von Kostensenkungsmaßnahmen. Im Vergleich zum Vorjahresquartal brach der Umsatz um 38 Prozent ein. Das EBITDA vor Sondereinflüssen fiel um 59 Prozent.

Der Umsatz im Segment Advanced Intermediates, das die Aktivitäten auf dem Gebiet Basis- und Feinchemikalien umfasst, stieg gegenüber dem Vorquartal um 10 Prozent auf 285 Millionen Euro. Die positive Entwicklung war insbesondere auf die dynamische Entwicklung im Bereich Agrochemikalien zurückzuführen. Das EBITDA vor Sondereinflüssen sank gegenüber dem Vorquartal um 17 Prozent auf 38 Millionen Euro. Dafür waren höhere Rohstoffkosten sowie eine anhaltende Schwäche im Automobilsektor und in der Bauwirtschaft verantwortlich. Im Vergleich zum Vorjahresquartal gingen der Umsatz um 11 Prozent und das EBITDA vor Sondereinflüssen um 22 Prozent zurück.

Der Umsatz im Segment Performance Chemicals, in dem die Spezialchemikalien-Aktivitäten von LANXESS gebündelt sind, stieg im zweiten Quartal gegenüber den ersten drei Monaten 2009 um 14 Prozent auf 385 Millionen Euro. Grund für die Verbesserung war die gute Entwicklung der Business Units Inorganic Pigments, Leather und Material Protection Products trotz der unverändert schwierigen Bedingungen in der Automobil- und Bauindustrie. Gestützt durch höhere Nachfrage und Kosteneinsparungen stieg das EBITDA vor Sondereinflüssen gegenüber dem Vorquartal um 13 Prozent auf 44 Millionen Euro. Im Vergleich zum Vorjahresquartal gingen der Umsatz um 26 Prozent und das EBITDA vor Sondereinflüssen um 44 Prozent zurück.

Entwicklung nach Regionen
In den Regionen EMEA (Europa außer Deutschland, Naher Osten, Afrika), Deutschland, Nordamerika und Lateinamerika stieg der Umsatz im zweiten Quartal um einstellige Prozentsätze gegenüber dem ersten Quartal.

Der Umsatz in der Region Asien/Pazifik wuchs im Berichtszeitraum um 74 Prozent auf 304 Millionen Euro gegenüber einem sehr schwachen ersten Quartal. Positive Impulse kamen aus China, Südkorea und Indien. Aufgrund des kräftigen Umsatzanstiegs im zweiten Quartal entfielen 25 Prozent des Konzernumsatzes auf diese Region.

Im Vergleich zum entsprechenden Vorjahresquartal sank der Umsatz in allen Regionen prozentual zweistellig. Lediglich in Asien/Pazifik lag der Rückgang im einstelligen Bereich.

Ausblick
Die gesamtwirtschaftliche Nachfrage scheint nun auch in Lateinamerika, Nordamerika und Europa die Talsohle erreicht zu haben. Asien verzeichnet weiterhin eine gute Dynamik. Die anderen Regionen werden sich ebenfalls erholen, wenn auch mit niedrigerem Tempo. Die Kunden haben ihren Lagerabbau inzwischen zwar beendet, dennoch sind bislang kaum Tendenzen für einen Lageraufbau erkennbar.

Insgesamt befindet sich LANXESS in einem nach wie vor schwierigen Geschäftsumfeld. Rückschläge, die eine wirtschaftliche Erholung beeinträchtigen könnten, sind nicht auszuschließen. Daher wird LANXESS erst anlässlich der Veröffentlichung der Ergebnisse des dritten Quartals am 12. November einen detaillierten Ausblick für das Gesamtjahr 2009 geben. Unverändert wird davon ausgegangen, dass Umsatz und Ergebnis unter den entsprechenden Werten des Geschäftsjahres 2008 liegen werden.

Für das dritte Quartal 2009 strebt LANXESS allerdings ein EBITDA vor Sondereinflüssen etwa auf dem Niveau des zweiten Quartals 2009 an. Dies ist ein ehrgeiziges Ziel angesichts der Tatsache, dass das operative Ergebnis vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen und Sondereinflüssen in der Vergangenheit im dritten Quartal immer um durchschnittlich 15 Prozent niedriger ausfiel als das Ergebnis des zweiten Quartals. In das dritte Quartal fällt zudem die übliche Sommerflaute.

Heitmann ist zuversichtlich: „Dank einer Nachfrageerholung in Kombination mit unseren erweiterten Kostensparmaßnahmen wird LANXESS gestärkt aus der Krise hervorgehen“.


Wichtige Kennzahlen Q2 2009
(in Millionen Euro, Veränderungen in Prozent)

 


Q2 2009
Q1 2009
Veränderung ggü. Q1Q2 2008Veränderung ggü. Q2 

Umsatz

1.238

1.054

+17,5

1.765

-29,9

EBITDA vor Sondereinflüssen

112

66

+69,7

223

-49,8

EBITDA-Marge vor Sondereinflüssen (%)

9,0

6,3

12,6

Konzernergebnis

17

-14

55

-69,1

Operativer Cashflow

157 

122

+28,7

82

+91,5


Anschriften aus dem Artikel: Alte Landstr 129, Albert-Einstein-Str 58

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