Überfall durch falsche Polizisten


Archivmeldung aus dem Jahr 2004
Veröffentlicht: 05.10.2004 // Quelle: Polizei

Nur mit knapper Not ist ein Mann vor etwa zwei Wochen drei Räubern in Leverkusen entkommen.

Der 46-jährige Geschädigte ist ein Autohändler und betreibt sein Geschäft in Litauen. Von dort aus reist seit mehreren Jahren in unregelmäßigen Abständen in den Kölner Raum, um hier bei privaten Automärkten gebrauchte Pkw zu kaufen.

Vor einigen Tagen erhielt er eine SMS von einem unbekannten Mann, der ihm Autos zum Verkauf anbot. Er vereinbarte daraufhin telefonisch einen Treffpunkt in Leverkusen. Am Donnerstag, dem 23. September, traf er sich Vormittags mit dem Unbekannten an einer Tankstelle auf dem Willy-Brandt-Ring.

Der Mann lotste ihn dann mit seinem Fahrzeug zum Knochenbergsweg. Als er anhielt, kam ein roter Kleinwagen und hielt ebenfalls an. Aus dem Fahrzeug stiegen zwei Männer, die mit hellgelben Leuchtwesten bekleidet waren. Sie gingen zu dem Wagen des Litauers, gaben sich ihm gegenüber als Polizeibeamte aus und forderten die Papiere. Er übergab den Männern seine Personal- und Fahrzeugpapiere.

Nachdem die vermeintlichen Polizisten zurück in ihr Fahrzeug gingen, stieg der Geschädigte aus. Als er dann am Armaturenbrett des roten Fahrzeuges eine russische Fahne sah, kam ihm erste Bedenken. Unmittelbar darauf stiegen die Männer wieder aus ihrem Fahrzeug aus, hielten den Litauer fest und setzten ihm eine Pistole an den Nacken. Unmissverständlich forderten sie ihn auf, ihnen sein Bargeld zu geben.

Mit einem überraschenden Ellenbogenstoß gegen die Räuber konnte er sich aber befreien und zu Fuß flüchten. Es gelang ihm, auf dem Willy- Brandt-Ring ein Auto anzuhalten und zur Polizei zu kommen.

Die intensiven Ermittlungen der Polizei führten schließlich zu einem 23-jährigen Mann aus Euskirchen, der den Litauer aus früheren Geschäften kannte. Weil ihn hohe Schulden drückten und ihm bekannt war, dass der 46-Jährige bei seinen Reisen nach Deutschland immer viel Bargeld für Autokäufe mit sich führte, kam er auf die Idee zum Überfall.

Ein mit hohem technischen Aufwand unterstützter Fahndungseinsatz der Leverkusener Kriminalpolizei führte schließlich nach Kleve. Dort konnten die Leverkusener Beamten mit Unterstützung der örtlichen Polizei auch den Rest der Bande dingfest machen. Drei 22- bis 28- jährige Männer aus Kleve hatten sich als Kaufinteressent, bzw. als Polizisten ausgegeben. Dabei hatte einer der Beteiligten die Leuchtwesten vom Flughafen Weeze/Niederrhein, wo er beschäftigt war, entwendet.

Bis auf den 28-Jährigen waren die Räuber in ihren Vernehmungen geständig. Auf Antrag der Staatsanwaltschaft Köln wurde das aus dem ehemaligen Russland (wo ist Rußland jetzt?) stammende Quartett dem Haftrichter am Amtsgericht Köln vorgeführt, der die Untersuchungshaft anordnete.


Anschriften aus dem Artikel: Alte Landstr 129, Albert-Einstein-Str 58

Bisherige Besucher auf dieser Seite: 1.653

Meldungen Blättern iMeldungen Blättern

Weitere Nachrichten der Quelle "Polizei"

Weitere Meldungen