"Von Anfang an Vollgas geben"


Archivmeldung aus dem Jahr 2005
Veröffentlicht: 21.09.2005 // Quelle: Bayer 04

Ein Spiel gegen den Ex-Verein, das ist immer etwas besonderes. Klar, dass deshalb auch Andrej Voronin vor der Partie gegen den 1. FC Köln besonders motiviert ist.

Andrej, das erste Spiel unter einem neuen Teamchef ist immer etwas besonderes. Wie erleichtert bist Du, dass Ihr in Duisburg gewonnen habt?
VORONIN: Unser Sieg war enorm wichtig. Natürlich standen wir ganz schön unter Druck. Am Samstag hatten ja einige Konkurrenten gepunktet. Wir wussten also, dass wir unbedingt gewinnen mussten.

Dabei fing es gar nicht gut an...
VORONIN: Wir sind mal wieder in Rückstand geraten. Aber wir haben die Ruhe bewahrt, gekämpft und die Laufbereitschaft gezeigt, die einfach in jedem Spiel nötig ist. Deshalb war unser Sieg sicher auch verdient.

Du bist kurz vor Schluss humpelnd vom Platz gegangen. Kannst Du gegen Köln überhaupt spielen?
VORONIN: Ich habe schon in der ersten Halbzeit einen Pferdekuss bekommen. Aber ich werde versuchen, bis Mittwoch wieder fit zu werden, denn ich will gegen Köln natürlich unbedingt dabei sein.

Im UEFA-Cup habt Ihr gegen Sofia zu Hause verloren. Was ist noch drin beim Rückspiel in Bulgarien?
VORONIN: Natürlich ist da noch alles drin. Ein 0:1 ist kein dramatisches Ergebnis. Wir sind schon in der Lage, auch in Sofia ein oder zwei Tore zu schießen. Da bin ich sehr optimistisch. Wir wollen unbedingt in die Gruppenphase im UEFA-Cup und ich glaube, wir packen das noch.

Du hast Dich mit der Ukraine für die WM 2006 qualifiziert. Zum ersten Mal überhaupt ist Dein Land bei einer WM-Endrunde dabei. Beschreib doch mal Deine Gefühle nachdem feststand, dass Ihr es geschafft hattet.
VORONIN: Das ist eigentlich unbeschreiblich. Was wir da geschafft haben, das ist einfach ein Traum. Ein Wahnsinn. Das werde ich in meinem Leben nicht vergessen. Wir alle, die Menschen in der gesamten Ukraine, sind einfach überglücklich.

Wie hast Du die Euphorie in der Ukraine erlebt?
VORONIN: Als es auf den Straßen losging mit den Feierlichkeiten, da waren wir ja noch in Georgien. Wir sind dann am Flughafen schon von den Fans erwartet worden. Und da wurde dann noch mal so richtig gefeiert mit Champagner und allem was dazu gehört. Von meinen Eltern und Freunden habe ich gehört, dass in Kiew und anderen Städten die Hölle los war. Unser Land hat schließlich 15 Jahre darauf gewartet, endlich bei einer WM dabei sein zu können. Das ist eine Riesensache für die Ukraine.

Du spielst in der Nationalelf eine andere Position als bei Bayer 04, hinter den Spitzen und nicht im Zentrum. Was liegt Dir mehr?
VORONIN: In der Nationalmannschaft spiele ich als hängende Spitze hinter Shevchenko. Aber eigentlich ist mir die Rolle im Verein lieber. Die ist halt noch eine Spur offensiver.

Beflügelt diese Euphorie um die Nationalmannschaft noch einmal zusätzlich auch für Deine Spiele für Bayer 04?
VORONIN: Ich hoffe doch. Ich kann mich jetzt voll auf Bayer 04 konzentrieren, das ist schon ein Vorteil.

Jetzt kommt am Mittwoch der 1. FC Köln nach Leverkusen. Ein besonderes Spiel für Dich nicht nur wegen des Derby-Charakters?
VORONIN: Ja, kann man sagen. Ich habe ein Jahr beim FC gespielt. Es war nicht gerade meine beste Zeit im Fußball. Ich war lange verletzt, wir sind abgestiegen und mein Wechsel nach Leverkusen ist nicht unbedingt reibungslos verlaufen.

Sind denn die Wogen diesbezüglich nun geglättet?
VORONIN: Ich hatte nie ein Problem mit dem FC. Noch heute pflege ich einen guten Kontakt zu Manager Andreas Rettig. Er hat immer zu mir gestanden, auch als ich verletzt war. Probleme gab's nur mit der Kölner Presse, die einfach viele Unwahrheiten über mich verbreitet hat. Das führte auch dazu, dass die FC-Fans sauer auf mich waren. Was ich ja verstehen kann, schließlich bin ich zum nicht gerade beliebten Nachbarn Bayer 04 gewechselt.

Hast Du auch noch Kontakte zu Spielern des FC?
VORONIN: Ja, einige wenige. Zu Sebastian Schindzielorz und auch zu Markus Feulner. Wir telefonieren des öfteren miteinander.

Was traust Du dem FC in dieser Saison zu?
VORONIN: Na ja, sie sind mit zwei Siegen sehr gut gestartet, haben dann ein paar Mal verloren. Bei ihnen konzentriert sich sehr viel auf Lukas Podolski. Ich weiß nicht, ob das so gut ist. Auch er braucht Mitspieler.

Wie muss man gegen den FC zu Hause spielen?
VORONIN: Ich bin jemand, der von Anfang an Vollgas gibt. Mit unserer Klasse brauchen wir uns wirklich vor keinem Gegner verstecken. Natürlich auch vor Köln nicht. Wir müssen volle Pulle drauf gehen und dem FC gleich zeigen, dass es für sie hier nichts zu holen gibt.


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