Hallen-DM: Titel für Winter, Ecker, Gesell und Rath – Goebel Dritter


Archivmeldung aus dem Jahr 2005
Veröffentlicht: 20.02.2005 // Quelle: TSV Bayer 04

Dem verpassten Start am Samstag folgte 24 Stunden später ein goldenes Finish. Die Leverkusener Leichtathleten trumpften am Sonntag bei den Deutschen Hallenmeisterschaften im Sindelfinger Glaspalast groß auf. Danny Ecker holte Gold im Stabhochsprung (5,75 m), Nils Winter katapultierte sich mit 8,02 Metern auf Platz eins der Weitsprung-Konkurrenz, Claudia Gesell wurde erstmals 800-Meter-Meisterin unterm Hallendach (2:01,72 min) und Hochspringerin Daniela Rath verteidigte ihren im Vorjahr gewonnenen Titel erfolgreich (1,87 m). Zudem qualifizierte sich Sprinter Tim Goebel als Dritter des 60-Meter-Finals in 6,62 Sekunden für die Hallen-EM am ersten März-Wochenende in Madrid. Damit polierten die Bayer-04-Aktiven ihre Bilanz gehörig auf und standen am Ende mit vier Gold, einer Silber und einer Bronzemedaille ähnlich erfolgreich da wie 2004 in Dortmund (3/2/2).

Auf der Heimfahrt schwärmte Leichtathletik-Geschäftsführer Paul Heinz Wellmann: „Das ist ein wunderschöner Tag gewesen. Nicht nur von den Platzierungen, sondern auch von den Leistungen. Da fällt es schwer zu sagen, was unterm Strich das Beste war.“ In der Vorwoche hatten die Jugendlichen des Vereins in Sindelfingen die Meßlatte für die Aktiven hoch gelegt und bei den Nachwuchsmeisterschaften fünf Gold-, drei Silber- und eine Bronzemedaille gewonnen. „Das zu toppen war nicht drin. Aber wir haben gut mitgehalten“, befand Wellmann.

Spannend wie gewohnt war der Stabhochsprung-Wettkampf der Männer. Vier Springer überfolgen die Hallen-EM-Norm von 5,70 Metern. Am Ende war es dann der Leverkusener Danny Ecker, der die Nerven behielt und als einziger 5,75 Meter überquerte. Damit wurde der Olympia-Fünfte zum ersten Mal nach 1999 Deutscher Hallenmeister.

„Ich springe immer noch aus verkürzten Anlauf“, berichtete der Sechs-Meter-Springer des Jahres 2001. Doch ernst nimmt er die Hallensaison trotzdem: „Ich gehe in jeden Wettkampf, um zu gewinnen. Das war auch heute so.“ Ecker sprang in Sindelfingen aus 16 Schritten, normalerweise nimmt der 27-Jährige zwei mehr. „Deswegen bin ich auch sehr optimistisch für den Sommer. Die WM in Helsinki ist das Ziel, die Hallensaison eigentlich nur eine Durchgangsstation.“ Mit seinem neuen Trainer, Bundestrainer Jörn Elberding, hat er technisch viel umgestellt. „Es ist noch immer nicht so, wie wir uns das vorstellen“, sagte Ecker, der sich über das hohe Niveaus im Wettkampf freute. „Mich beflügelt es, wenn die anderen hoch springen. Dann haben auch die Zuschauer Spaß, so etwas merkt man.“ Die Hallen-EM in Madrid will er ganz locker angehen. Dort peilt der Sohn von Doppel-Olympiasiegerin Heide Ecker-Rosendahl Höhen zwischen 5,80 Meter und 5,85 Meter an. „Jetzt ist eine Medaille schon die Zielsetzung für mich. Aber man kann fast alles planen, nur nicht, wie man sich dann an so einem Tag fühlt.“

Für Richard Spiegelburg (5,60 m) und Lars Börgeling (5,50 m) reichte es indes nicht zum Sprung aufs Treppchen. Sie mussten sich mit den Plätzen fünf und sechs zufrieden geben.

Claudia Gesell entschied gleich in der ersten Hallensaison ihrer Karriere die 800 Meter in 2:01,72 Minuten für sich und holte nach fünf Freiluft-Titeln erstmals Gold unterm Dach. „Bei der Hallen-EM in Madrid ist nun der Endlauf mein Ziel“, sagte die aktuelle WM- und EM-Fünfte, die recht schnell Spaß am Laufen in der Halle gefunden hat. „Ich fühle mich sehr wohl, habe viel im Training umgestellt, einige Straßen- und Crossläufe bestritten und trainiere nun mit Jungs in einer Gruppe, die unter zwei Minuten laufen. Das puscht mich natürlich.“ Für den Sommer ist sie voller Motivation: „Nach Madrid mache ich einen neuen Aufbau und im Sommer knallt es dann hoffentlich.“

Das Comeback der Hallensaison lieferte Sprinter Tim Goebel, der in den vergangenen zwei Jahren fast ständig verletzt war und nun auf dem zurück zu alter Stärke ist. Als er in einem spannenden 60-Meter-Finale ins Ziel gestürmt war und die Uhren 6,62 Sekunden für ihn zeigten, konnte der 22-Jährige sein Glück kaum fassen. Vor ihm belegten zwar Tobias Unger (Kornwestheim/6,60 sec) und Marc Blume (Wattenscheid/6,61 sec) die Plätze eins und zwei, doch Goebel hatte sich als Dritter für die Hallen-EM qualifiziert. „Ich bin sprachlos. Mit einer 60-er Zeit habe ich schon gerechnet, aber doch nicht mit der Norm. Jetzt ist mir alles andere egal.“ Die geplante Geburtstagsparty am 4. März daheim in Köln muss der Sprinter nun wohl absagen, denn an seinem 23. Geburtstag befindet er sich in Spanien.

Obwohl sie ihren Titel erfolgreich verteidigt hatte, überwog bei Daniela Rath fast die Enttäuschung. Die Hochspringerin hatte die Hallen-EM-Norm von 1,93 Metern verpasst. 1,87 Meter reichten der dreimaligen Zwei-Meter-Springerin zum Gewinn des Titels. „Im letzten Training bin ich über 1,90 Meter gesprungen, daher habe ich die 93 heute schon erwartet.“ Bis vor wenigen Wochen laborierte die 27-Jährige noch an den Folgen einer Iliosakralgelenks-Verletzung und konnte erst Mitte Januar das Training wieder richtig aufnehmen. „Bei den großen Höhen fehlt mir einfach noch etwas Routine. Für mich hätte die Hallensaison wohl zwei, drei Wochen länger dauern müssen.“

Doch die Leverkusenerin hofft noch auf das Springermeeting am Donnerstag im schwedischen Karlstad. „Wenn ich da 1,93 Meter springe, nimmt mich der Verband hoffentlich noch mit nach Madrid. Angesichts des schwachen internationalen Niveau würde ich zu gerne bei der EM starten.“ Egal wie es ausgeht, nach der Hallensaison will sich die Hallen-WM-Fünfte eine Woche Pause gönnen und danach mit dem Aufbautraining für den Sommer beginnen.

Zum Abschluss der Meisterschaften galt die ganze Aufmerksamkeit den Weitspringern und die wurden von einem Leverkusener angeführt, der in seinen bisherigen vier Saisonwettkämpfen vergeblich versuchte, an seine guten Trainingsleistungen anzuknüpfen. In Sindelfingen platzte endlich der Knoten. Mit 8,02 Metern sprang Nils Winter so weit wie nie vorher bei einer Meisterschaft und holte sich erstmals den Hallentitel, nachdem er 2003 bereits Freiluftmeister geworden war. Als der Olympiastarter zu seinem letzten Sprung bereit stand, war ihm Gold längst sicher. Kein Konkurrent hatte dem 27-Jährigen etwas entgegen zu setzen gehabt.

Und auch bei dem Wirtschaftsingenieur war die Luft nun wohl raus. Der Sprung wurde ungültig gegeben, doch Winter war’s egal: „Bis Mitte Januar hatte ich so eine super Form, da dachte ich, ich springe die Norm gleich im ersten Wettkampf. Aber dann war ich drei Wochen so platt, hatte nur Wettkämpfe mit Ergebnissen um 7,70 Meter und ich wusste nicht, woran es lag. Bei der letzten Trainingseinheit am Mittwoch war ich dann wieder wie ausgewechselt, die Form war plötzlich da. Das hat man heute ja auch gesehen, alle Versuche waren gut. Ich denke, das war mein bester Wettkampf in der Halle. Bei der Hallen-EM will ich das jetzt bestätigen und ins Finale kommen.“

Weitere Top-Acht-Platzierungen erreichten am zweiten Meisterschaftstag die 800-Meter-Läuferinnen Kerstin Marxen (Fünfte/2:08,62 min) und Dagmar de Haan (Sechste/2:11,95 min), Michael Stemmler über 1500 Meter (Siebter/3:53,20 min) und die 4x200-Meter-Staffel, die in der Besetzung Anne-Kathrin Elbe, Mareike Peters, Anna Kraft und Angela Dies Rang acht belegte. Im B-Finale wurden für das Quartett 1:40,82 Minute gestoppt. Im Vorlauf waren die Vier in 1:39,50 Minuten noch einen Tick schneller gewesen. Am Samstag hatte Dreispringer Charles Friedek die einzige Leverkusener Medaille gewonnen (16,17 m), Floé Kühnert war Vierte im Stabhochsprung geworden (4,20 m), Gunnar Pfingsten Sechster im Kugelstoßen (18,38 m), Anne-Kathrin Elbe Sechste über 60 Meter Hürden (8,37 sec) und Sebastian Kneifel Siebter im Hochsprung (2,10 m).


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