Das geplante Dach des neuen Busbahnhofs in Wiesdorf ist Gegenstand großen Unmuts. Ende Mai diesen Jahres meldete die Stadtverwaltung erhebliche Kostensteigerungen. Seitdem werden die extravagante Konstruktion des Daches und handwerkliche Fehler des Baudezernates für die Teuerungen verantwortlich gemacht. Auch aus der städtischen Politik melden sich regelmäßig Ratsmitglieder zu Wort. Besonders häufig beschwert sich nach Ansicht von Josefa Lux CDU-Ratsherr Rüdiger Scholz, zuletzt bei einem Auftritt in der Sendung Stern TV.
Eva Lux, Landtagsabgeordnete und Bürgermeisterin der Stadt Leverkusen, stellt fest: „Das ist widersprüchlich, hat doch Herr Scholz, wie alle Ratsmitglieder, dem Umbau des Busbahnhofs Wiesdorf samt dem Dach zugestimmt.“ Es sei unverständlich, einerseits dem Busbahnhof und der Dachvariante zuzustimmen, nur um sich andererseits bei den Kostensteigerungen aus der Affäre zu ziehen. Das sei keine lösungsorientierte Politik, sondern lediglich Blendwerk ohne politische Substanz: „Denn eine Alternative kann er nicht anbieten. Herr Scholz weiß als Ratsherr sehr genau, dass ein Baustopp samt Neuplanung erheblich teurer geworden wäre.“
Lux erinnert daran, dass der Umbau des Busbahnhofs in Wiesdorf unter anderem durch städtebauliche Fördermittel finanziert wird. Voraussetzung für die Förderung war eine besondere architektonische Gestaltung des Busbahnhofs. Auch das wisse Herr Scholz wie alle anderen Ratsmitglieder, hebt Lux hervor.
„Ich persönlich, und ich glaube, da spreche ich für die Mehrheit der Leverkusener Bürgerinnen und Bürger, wäre mit einem ganz normalen, bewährten Dach völlig zufrieden gewesen. Das hätte die Stadt aber, und zwar komplett, aus eigener Tasche bezahlen müssen“, unterstreicht die Leverkusener Bürgermeisterin.
Die Kostensteigerungen, die nicht zuletzt Folge des derzeitigen Baubooms sind, dürfen nach Lux nicht schöngeredet werden. Aber es dürfe auch nicht unterschlagen werden, dass die Alternativen zu diesem Busbahnhof für die ohnehin hochverschuldete Stadt Leverkusen teurer sind: „Gerade weil Herr Scholz als beteiligter Ratsherr die Lage kennt, ist es unredlich, dass er hier ständig die Leverkusener Bürgerinnen und Bürger täuscht. Und warum Herr Scholz im Fernsehen vergisst, dass er ein Ratsherr Leverkusens ist, und unsere Stadt schlechtredet, ist offensichtlich. Er betreibt Eigenwerbung auf Kosten seiner Heimatstadt.“