Die jungen Athleten überzeugen bei der Hallen-DM


Archivmeldung aus dem Jahr 2006
Veröffentlicht: 27.02.2006 // Quelle: TSV Bayer 04

Roman Fricke kehrte als einziger Leverkusener Leichtathlet mit einer Goldmedaille von den Deutschen Hallen-Meisterschaften aus Karlsruhe zurück. Der Hochspringer und die Stabhochsprung-Zweite Silke Spiegelburg dürfen als einziger Bayer-04-Sportler mit zur Hallen-WM nach Moskau (10. bis 12. März) reisen. Weitspringer Nils Winter verpasste als Zweiter indes die Qualifikation. Neben Spiegelburg sorgten weitere Nachwuchskräfte für Spitzenplatzierungen. Julia Hartmann im Hochsprung und die junge 4x200-Meter-Staffel der Frauen landeten auf dem Bronze-Platz.

Für Roman Fricke war es wie eine Erlösung, als sein einzig verbliebener Kontrahent Stefan Häfner (MTG Mannheim) zum dritten Mal an 2,22 Metern scheiterte. Sofort stapfte der 28-Jährige zum Kampfrichtertisch und erklärte den Wettkampf für beendet. „Ich fühlte mich platt und bekam kaum Luft“, begründete der frisch gebackene Hallenmeister seine Entscheidung. „Für die Zuschauer tut es mir leid, ich hätte heute gerne mehr gezeigt.“ Für Fricke stehen mit dem Europacup am 5. März in Lievin (Frankreich) und der Hallen-WM noch gleich zwei Höhepunkte an. „Bis dahin bin ich wieder fit. 2,32 Meter traue ich mir zu.“

Die Stabhochspringer gingen diesmal leer aus. Im Poker um die zwei Startplätze für Moskau hatten Lars Börgeling und Richard Spiegelburg die schlechteren Karten. Sie landeten mit jeweils übersprungenen 5,60 Metern auf den Plätzen vier und fünf. Der Kölner Tim Lobinger (5,80 m) und Fabian Schulze (5,75 m/Kornwestheim) dürfen sich auf die Reise ins zurzeit bitterkalte Russland machen.

Für das erste Leverkusener Edelmetall des Wochenendes sorgte Silke Spiegelburg. Die 19 Jahre alte Stabhochspringerin gewann mit persönlicher Hallenbestleistung (4,45 m) Silber hinter der höhengleichen Schwerinerin Martina Strutz, die sich erst bei 4,50 Metern den ersten Fehlversuch leistete. Die Freude bei Spiegelburg war entsprechend groß: „Endlich ist der Knoten geplatzt. Ich bin nur glücklich.“ Der leitende Bundestrainer im Deutschen Leichtathletik-Verband (DLV), Jürgen Mallow, kündigte die Nominierung der Leverkusenerin an, auch wenn diese die Verbandsnorm um fünf Zentimeter verfehlte.

Für Furore sorgten die Nachwuchsathletinnen Anne-Kathrin Elbe, Lisette Thöne, Mareike Peters und Nadine Jacobs, die in der Staffel auf den Bronze-Rang liefen (1:36,44 min). Peters und Jacobs sind beide nicht älter als 20 Jahre, Elbe feierte in Karlsruhe ihren 19. Geburtstag und das Kücken im Team, Lisette Thöne, steht erst kurz vor ihrem 18. Jubiläum. Das macht Mut für die nächsten Jahre. Zumal Jacobs im Weitsprung (6,10 m) und Elbe im 60-Meter-Hürdensprint (8,29 sec) als jeweils Vierte zu überzeugen wussten.

Julia Hartmann, eine weitere junge Athletin, wurde mit 1,87 Metern Dritte im Hochsprung der Frauen. „Es war ein sehr guter Wettkampf. Bei den großen Höhen fehlt ihr noch die Routine“, erklärte Hans-Jörg Thomaskamp, der die 19-Jährige zusammen mit Jörn Elberding betreut. Die Ex-Leverkusenerin Kathryn Holinski platzierte sich aufgrund weniger Fehlversuche vor Hartmann.

Abteilungsleiter Joachim Strauss zog ein zweigeteiltes Fazit: „Ich bin hoch zufrieden über das Abschneiden des Nachwuchses. Dabei denke ich zum Beispiel an Silke Spiegelburg, Julia Hartmann oder Björn Venghaus. Wenig erfreut bin ich hingegen über die Leistungen der älteren Leistungsträger – mit Ausnahme von Roman Fricke. Es ist ebenfalls schade, dass einige Sportler auf die nationalen Hallen-Meisterschaften verzichten, obwohl sie nicht verletzt sind.“

Auch Geschäftsführer Paul Heinz Wellmann hatte sich mehr erhofft und schloss sich der Einschätzung von Strauss an. „Es ist insgesamt ein ernüchterndes Ergebnis. Die jungen Athleten haben wieder gute Leistungen gezeigt. Man muss aber auch sagen, dass mit etwas mehr Glück ein oder zwei Titel mehr drin gewesen wären.“

In der 4x200-Meter-Staffel der Männer brach der TV Wattenscheid in 1:23,98 Minuten den 21 Jahre alten Leverkusener Rekord, der bis dahin bei 1:24,18 Minuten lag.


Die Leverkusener Top-Acht-Platzierungen:

Männer: Weitsprung: 2. Nils Winter 7,74 m; Hochsprung: 1. Roman Fricke 2,22 m; Stabhochsprung: 4. Lars Börgeling 5,60 m, 5. Richard Spiegelburg 5,60 m, 6. Björn Venghaus 5,55 m, 8. Malte Mohr 5,35 m; Kugelstoß: 5. Gunnar Pfingsten 19,01 m.

Frauen: 800 Meter: 6. Kerstin Marxen 2:10,74 min; 60 Meter Hürden: 4. Anne-Kathrin Elbe 8,29 sec; Weitsprung: 4. Nadine Jacobs 6,10 m; Hochsprung: 3. Julia Hartmann 1,87 m; Stabhochsprung: 2. Silke Spiegelburg 4,45 m, 7. Anna Battke 3,80 m; 4x200 Meter: 3. TSV Bayer I (Anne-Kathrin Elbe, Lisette Thöne, Mareike Peters, Nadine Jacobs) 1:36,44 min, 4. TSV Bayer II (Katharina Naumann, Angela Dies, Anna Kraft, Maike Wilden) 1:38,71 min.


Anschriften aus dem Artikel: Albert-Einstein-Str 58, Alte Landstr 129

Kategorie: Sport
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