DJM: Bei Kerstin Marxen platzt der Knoten – Gold über 800 Meter


Archivmeldung aus dem Jahr 2004
Veröffentlicht: 04.07.2004 // Quelle: TSV Bayer 04

Kerstin Marxen hat für die Leverkusener Nachwuchs-Leichtathleten bei den Deutschen Jugendmeisterschaften in Jena am dritten und letzten Meisterschaftstag die fünfte Goldmedaille gewonnen. Die 19-Jährige siegte über 800 Meter der weiblichen Jugend A. Zudem durfte sich Ricardo Giehl auf der gleichen Strecke über die Silbermedaille freuen. Damit verbesserte das Bayer-Team seine Ausbeute auf fünf Gold-, vier Silber- und eine Bronzemedaille. Hinzu kamen weitere elf Endkampf-Platzierungen im Bereich der besten Acht. Stabhochsprung-Sieger Björn Venghaus und der Hammerwurf-Zweite Kamil Bethke empfahlen sich zudem für einen Einsatz bei der Junioren-WM im italienischen Grosseto (13. bis 18. Juli). Auch Sorina Nwachukwu darf nach ihrem vierten Platz über 400 Meter der weiblichen Jugend A auf einen Start in Grosseto hoffen.

Für ihr offensiv gestaltetes Rennen wurde Kerstin Marxen neben der Goldmedaille auch mit einer neuen Bestzeit unter 2:08,00 Minuten belohnt. 2:07,21 Minuten – so schnell wie nie zuvor war die Bayer-Mittelstrecklerin. Entsprechend groß war die Freude ob des geplatzten Knotens: „Ich bin sehr zufrieden mit meiner Leistung, es war wieder Bestzeit. Das hat sich schon im Training angedeutet. Ich bin sonst immer gewohnt, hinter einer Tempomacherin zu laufen. Heute war ich total auf mich allein gestellt.“

Als 800-Meter-Vize-Meister Ricardo Giehl (A-Jugend) ins Ziel gelaufen war, ging sein erster Blick in Richtung Tribüne. Dort saßen seine Eltern, die als Lehrer in Spanien arbeiten und eigens nach Deutschland gereist waren, um ihren Sohn in Jena zu unterstützen. Nur knapp musste der 19-Jährige Titelverteidiger René Bauschinger (LAC Quelle Fürth/München/Würzburg) den Vortritt lassen. 1:50,88 Minuten zu 1:51,23 Minuten hieß es im Ziel. Wie ein Luchs passte Giehl während des Rennens auf Bauschinger auf, ließ ihn nicht davon ziehen und kam auf den letzten Metern noch einmal gefährlich auf. Doch ganz reichte es nicht.

Ob es für sie gereicht hat, wird Sorina Nwachukwu erst am Montag wissen. Die Ziellinie überquerte die B-Jugendliche nach einem mutigen Rennen als 400-Meter-Vierte der weiblichen Jugend A und hat damit noch keine Gewissheit, ob sie für die deutsche 4x400-Meter-Staffel bei der Junioren-WM nominiert wird. Erst morgen, wenn das Aufgebot bekannt gegeben wird, herrscht Klarheit. Die geforderten 54,50 Sekunden verfehlte sie jedenfalls (55,25 sec). Vor allem wegen des hohen Anfangstempos, dem sie auf den letzten 100 Metern Tribut zollen musste. „Sorina hatte Siegerin Anja Pollmächer vom LAC Erdgas Chemnitz genau vor sich und lief mit“, berichtete Trainer Manfred Fink. „Das war ein bisschen zu viel und hat mit ihrer Unerfahrenheit zu tun. Jetzt hoffen wir, dass wir trotzdem mit einem blauen Auge davon gekommen sind und sie doch noch nominiert wird.“

Fink hatte Nwachukwu vor drei Wochen erstmals auf die Stadionrunde geschickt, nachdem klar geworden war, dass sie sich nicht für die deutsche 4x100-Meter-Staffel qualifizieren würde. Das Finale in Jena war überhaupt erst ihr dritter 400-Meter-Lauf.

Von mehreren Infekte wurde 1500-Meter-Läuferin Saskia Janssen in diesem Jahr heimgesucht. In Jena fehlte ihr deshalb die Form, um nach drei Hallentiteln in Folge erstmals auch unter freiem Himmel zu siegen. In 4:34,60 Minuten rannte sie auf Platz fünf.

Die Leverkusener 4x100-Meter-Sprintstaffel der weiblichen Jugend A wurde mit 47,76 Sekunden Siebte des A-Finals. „Mehr war nicht drin“, bilanzierte Trainer Fink. „Wir haben alle unsere Erwartungen erfüllt“, erklärte er mit Blick auf das Abschneiden seiner Mädchen während der drei Tage im Ernst-Abbe-Sportfeld in Jena. Auch Ingrid Thyssen, die die männliche Jugend betreut, war hörbar zufrieden: „Das Team der Jungs war klein. Trotzdem haben wir durch Björn eine Goldmedaille, durch Ricardo und Kamil zwei Silbermedaillen und durch Robin eine Bronzemedaille geholt. Das ist fast die optimale Ausbeute gewesen, obwohl Kamil sicher favorisiert gewesen sind.“ Gerhold Wohlfarth, der die jugendlichen Hammerwerfer des Vereins trainiert, sah es ähnlich: „Kamil hat es an Aggressivität gefehlt. Wir hätten schon gern gewonnen. Aber in zwei Wochen in Grosseto kommt die nächste Chance. Dann greifen wir wieder an.“

Zeitgleich ausgetragen wurden die Staffelmeisterschaften der Männer und Frauen. Weil Claudia Gesell gesundheitsbedingt fehlte und Meike Flore ebenfalls nicht antreten konnte, mussten die Frauen auf einen Start verzichten. Achtbar schlugen sich die Männer über 3x1000 Meter. Roman Roßmann, Michael Stemmler und Fahd Mellouk liefen 7:13,36 Minuten und wurden Sechste. „Das ist eine gute Zeit. Doch das Niveau war insgesamt sehr hoch, weshalb wir auch nicht weiter vorne gelandet sind“, meinte Trainer Paul Heinz Wellmann.

Alle Leverkusener Top-Acht-Platzierungen bei den Deutschen Jugendmeisterschaften in Jena:

Männliche Jugend B:
3000 Meter: 3. Robin Schembera 8:47,00 min; Hammerwurf: 4. Pascal Tang 69,26 m, 5. Benjamin Hedermann 67,88 m.

Weibliche Jugend B:
800 Meter: 2. Annett Horna 2:08,55 min; 1500 Meter: 4. Maria Willadsen 4:34,20 min; 4x100 Meter: 1. Kirstin Schaddach – Sorina Nwachukwu – Andrea MaasLisette Thöne 46,43 sec (VL: 46,37 sec); Hochsprung: 5.
Svenja Kleinschmidt
1,74 m; Stabhochsprung: 1. Kim Kühnert 3,85 m; Weitsprung: 5. Kirstin Schaddach 5,89 m, 6. Lisette Thöne 5,88 m.

Männliche Jugend A:
800 Meter: 2. Ricardo Giehl 1:51,23 min; Stabhochsprung: 1. Björn Venghaus 5,10 m, 6. Christian Kwast 4,65 m; Hammerwurf: 2. Kamil Bethke 74,15 m.

Weibliche Jugend A: 400 Meter: 4. Sorina Nwachukwu 55,25 sec; 800 Meter: 1. Kerstin Marxen 2:07,21 min; 1500 Meter: 5. Saskia Janssen 4:34,60 min; 4x100 Meter: 7. Frauke BorscheidAnna KraftMareike PetersDoris Quack 47,76 sec; Hochsprung: 2. Marlen Spielvogel 1,76 m; Speerwurf: 1. Linda Stahl 50,11 m, 4. Clara Elsner 47,89 m.


Die Leverkusener Platzierung bei den Deutschen Staffel-Meisterschaften in Jena:

Männer: 3x1000 Meter: 6. Roman Roßmann – Michael Stemmler – Fahd Mellouk 7:13,36 min.


Anschriften aus dem Artikel: Albert-Einstein-Str 58, Alte Landstr 129

Kategorie: Sport
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