Klosterhalfen krönt TSV-Bilanz


Archivmeldung aus dem Jahr 2017
Veröffentlicht: 19.02.2017 // Quelle: TSV Bayer 04

Mit neun Medaillen hat der TSV Bayer 04 Leverkusen bei der 64. Hallen-DM der Leichtathleten in Leipzig eine klasse Vorstellung abgeliefert. Auf der Laufbahn brillierte 1500-Meter-Siegerin Konstanze Klosterhalfen mit 4:04,91 Minuten und neuem deutschen U23-Rekord. Den zweiten TSV-Titel gewann Hochspringer Mateusz Przybylko.

Es ging am Samstag etwas schleppend los – und entwickelte sich am Sonntag zu einem wahren Medaillenregen. Nur einmal Edelmetall hatten die Leichtathleten des TSV Bayer 04 Leverkusen am ersten Wettkampftag der Hallen-DM in Leipzig gewonnen. Am Sonntag sollten in der mit 3500 Fans ausverkauften Arena gleich acht Medaillen folgen. Gekrönt wurde die Deutsche Meisterschaft aus TSV-Sicht mit dem deutschen U23-Rekord von Konstanze Klosterhalfen über 1500 Meter.

Am Samstag feierte Deutschlands größtes Lauf-Talent seinen 20. Geburtstag. Am Sonntag beschenkte sie sich selbst. Mit einem famosen Solorennen lief sie nicht nur zu Gold, sondern in 4:04,91 Minuten auch einen neuen deutschen U23-Rekord. Bei Deutschen Hallenmeisterschaften war nie eine Läuferin schneller. Ohnehin war nur eine Deutsche überhaupt unterm Hallendach flotter: Brigitte Kraus (ASV Köln) bei ihrem deutschen Rekord von 4:03,64 Minuten vor 32 (!) Jahren!

„Ich hätte niemals gedacht, dass ich in diesen Bereich laufen kann. Es war eine so tolle Stimmung in der Halle. Die hat mich getragen“, jubelte Konstanze Klosterhalfen nach dem goldenen Rekordrennen. Nun hat die Studentin die Qual der Wahl. Denn bei der Hallen-EM in zwei Wochen in Belgrad (Serbien) muss sie sich zwischen den 1500 und den 3000 Metern entscheiden. „Ich werde das mit meinem Trainer Sebastian Weiß in Ruhe besprechen“, sagte die neue deutsche U23-Hallenrekordlerin.

Das Tempo an der Spitze nahm die Konkurrenz nicht an. Mit Respektsabstand folgte das restliche Finalfeld. Dort kontrollierte Lena Klaassen das Rennen und holte sich mit einem beherzten Auftritt in 4:26,07 Minuten Bronze. Lediglich die spurtstarke Wattenscheiderin Denise Krebs (4:25,34 min) konnte sie auf der Zielgeraden nicht halten. Trotzdem jubelte sie im Ziel über Bronze. Dieselbe Medaillenfarbe gewann Rebekka Ackers über 800 Meter. Sie streckte nach 2:08,93 Minuten die Faust als Zeichen der Freude Richtung Hallendecke.

Im ersten Finale am Sonntag hatte Hochspringer Mateusz Przybylko seinen Gold-Hattrick perfekt gemacht. Zufrieden war der Olympia-Starter trotzdem nicht. Er hatte sich mehr als 2,20 Meter vorgenommen. „Ich wollte Richtung 2,30 Meter springen. Aber ich habe mich heute einfach nicht gut gefühlt“, sagte der Deutsche Hallenmeister, der den höhengleichen Münchner Tobias Potye aufgrund der Fehlversuchsregel auf den Silberrang verdrängte.

Den Wettkampf hakte Mateusz Przybylko am Sonntag schnell ab – und blickte schon wieder voraus. „Die Bahn war ziemlich schnell. Damit bin ich nicht zurechtgekommen. In Belgrad soll es deutlich höher gehen“, sagte der Hochspringer. Damit spielte der 24-Jährige auf die Hallen-EM zwischen dem 3. und 5. März an. Mit seiner Saisonbestleistung von 2,28 Metern liegt er im europäischen Vergleich gut im Rennen. Im Frauen-Hochsprung ging Bronze an Katarina Mögenburg. Die international für Norwegen startende Athletin musste sich mit 1,83 Metern nur Marie-Laurence Jungfleisch (VfB Stuttgart; 1,92 m) und Jossie Graumann (LG Nord Berlin: 1,89 m) geschlagen geben.

Gleich dreimal Silber gab’s am Sonntag auf der Rundbahn. Auf den 400 Metern kämpfte sich Carolin Walter auf der zweiten Runde nach vorn und schob sich auf den letzten Metern sogar noch mit 53,60 Sekunden auf Platz zwei. Der Jubel war groß bei der 800-Meter-Spezialistin, zumal sie ihre Bestzeit um mehr als eine halbe Sekunde steigerte. Schneller war lediglich Lara Hoffmann (LT DSHS Köln) mit deutscher Jahresbestzeit von 52,90 Sekunden.

Nach Rang fünf am Samstag über 60 Meter schnappte sich Aleixo-Platini Menga am Sonntag die Medaille. Über 200 Meter musste er in 20,96 Sekunden nur dem Wattenscheider Robin Erewa (20,52 sec) den Vortritt lassen. Am ersten DM-Tag hatte der TSV-Sprinter im Halbfinale über 60 Meter mit 6,66 Sekunden auf den Punkt die Hallen-EM-Norm erfüllt. Doch ausgerechnet als die Medaillen vergeben wurden, kam er nicht richtig ins Rollen. In einem ganz engen Finale reichten 6,70 Sekunden zu Platz fünf. In einer Hundertstel-Entscheidung setzte sich Michael Bryan (TSG Weinheim; 6,67 sec) vor den Wattenscheidern Maurice Huke und Robin Erewa (beide 6,68 sec) sowie Michael Pohl (Wiesbadener LV; 6,69 sec) durch.

Die neunte und letzte TSV-Medaille gewannen die 4x200-Sprinter in der finalen Entscheidung der 64. Hallen-DM. Mit 1:26,39 Minuten mussten Daniel Hoffmann, Tobias Lange, Christian Heimann und Robert Polkowski nur dem starken Quartett des TV Wattenscheid (1:24,83 min) den Vortritt lassen. Am Samstag hatte Regine Kramer die erste und einzige Medaille des Tages geholt. Die Stabhochspringerin gewann mit 4,30 Metern Bronze.

Hallen-DM 2017: Die Medaillen der TSV-Leichtathleten
GOLD
Mateusz Przybylko (Hochsprung, 2,20 m)
Konstanze Klosterhalfen (1500 m; 4:04,91 min)

SILBER
Carolin Walter (400 m; 53,60 sec)
Aleixo-Platini Menga (200 m; 20,96 sec)
4x200 Meter Männer (Hoffmann, Lange, Heimann, Polkowski; 1:26,39 min)

BRONZE
Rebekka Ackers (800 m; 2:08,93 min)
Lena Klaassen (1500 m; 4:26,07 min)
Katarina Mögenburg (Hochsprung; 1,83 m)
Regine Kramer (Stabhochsprung; 4,30 m)


Anschriften aus dem Artikel: Albert-Einstein-Str 58, Alte Landstr 129

Kategorie: Sport
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