Diversität, Discofieber und jede Menge 70er-Jahre-Glam

Start der Spielzeit 2019/20 im Erholungshaus

Archivmeldung aus dem Jahr 2019
Veröffentlicht: 09.09.2019 // Quelle: Bayer AG

Andy Warhol war für lange Partynächte im „Studio 54“ bekannt – das Team von Bayer Kultur öffnete für einen Abend das „Studio 37“ an der Nobelstraße in Leverkusen und tanzte mit rund 800 Gästen schillernd in die neue Spielzeit hinein

Identität und Gender-Revolution lauten die Schwerpunktthemen der Spielzeit 2019/20 bei Bayer Kultur. Da lag es nahe, den Start in die neue Saison entsprechend bunt und divers zu gestalten. Wer nun an die 70er-Jahre denkt, liegt nicht so ganz falsch – gilt dieses Jahrzehnt kulturgeschichtlich doch nach wie vor als das der Freiheit und nahezu unbegrenzten Möglichkeiten im Hinblick auf die eigene Entfaltung. So mag es nicht verwundern, dass im Erholungshaus neben Glitzertönen modische Varianten in orange, grün und gelb dominierten. Gerne mit Schlag, Schluppe oder Rüschen. Für den richtigen Sound sorgten bis weit nach Mitternacht die Coverband Disco Fever und der DJ Tobias Stachelhaus. Im oberen Foyer bewies Klaus Lange, Macher hinter dem Artistik-Programm „Arthur kommt vorbei“, den Gästen, dass auch auf kleinstem Raum eine ungewöhnliche Bühne entstehen kann, während die Schauspielerin Maria Hartmann Geschichten von und über den exzentrischen Schriftsteller Truman Capote vortrug. Doppelgänger von Andy Warhol und Cher lösten hier und da „Selfie-Alarm“ aus, und wer einmal im Leben seine ganz persönlichen 15 Minuten Ruhm genießen wollte, stellte sich und sein Gesangstalent beim Karaoke unter Beweis. Für die eher analoge Erinnerung an den Abend gab es eine Fotobox, für den Müßiggang konnte die Ausstellung „Identitäten“ als Preview besichtigt werden. Offiziell wird diese erst am 15. September mit einer Vernissage eröffnet. Kulinarische Finessen der Bayer Gastronomie rundeten die stilechte Atmosphäre des Abends ab.

Die offizielle Begrüßung auf der Bühne im Großen Saal sorgte für einen kleinen Überraschungsmoment: Nachdem Thomas Helfrich, Leiter Kultur, Sport und Bildung bei Bayer, in den vergangenen Jahren bereits alleine steppend und gemeinsam mit seinem Team tanzend die Saison eröffnet hat, durften in diesem die geladenen VIPs zeigen, dass sie John Travolta in nichts nachstehen. „Wir freuen uns, dass so viele Gäste unserer Einladung ins Erholungshaus gefolgt sind“, resümiert Helfrich. „Dies spricht zum einen für die Art, wie wir die jährliche Eröffnung der Spielzeit gestalten. Zum anderen zeigt es aber auch, wie viel Freude die Menschen an den Themen der 70er-Jahre haben und wie wichtig es ist, von Zeit zu Zeit an die Freiheit und eigenen Entfaltungsmöglichkeiten zu erinnern.“

Hippie-Musik, Discoklänge und Karaoke
Disco – die legendäre Ära der 70er- und 80er-Jahre, als Club-Besucher zu Songs von Chic, Kool & The Gang, Earth, Wind & Fire oder Donna Summer die Nächte durchtanzten – das ist das Terrain der Band Disco Fever. Mit facettenreichen Vocals, einer authentischen Bühnenshow und beeindruckender Spielfreude brachten sie diesen Vibe für einen Abend auf die Live-Bühne im Erholungshaus zurück. Gleiches gelang dem DJ Tobias Stachelhaus, der im „Studio 37“ mit einer perfekten Liedauswahl dafür sorgte, dass die Tanzfläche zu keiner Zeit unbesetzt blieb. Die Leverkusener zeigten sich textsicher und konnten jeden Song lautstark begleiten. Das galt übrigens auch für diejenigen, die sich beim Karaoke ans Mikrofon trauten: Auf einer kleinen Bühne in der „Kulisse“ wurde reichlich Gebrauch von der Möglichkeit gemacht, sein Gesangstalent „live on stage“ zu präsentieren.

Exzentrik und Akrobatik
Kurze Erholungspausen versprachen die Darbietungen im Probenfoyer: Die Schauspielerin Maria Hartmann bot eine Lesung rund um den Lebemann Truman Capote zum Besten. Die extravagante, geistreiche und schillernde Persönlichkeit des Schriftstellers hinterlässt bis zum heutigen Tag Spuren, gilt Capote doch immer noch als wichtigster Nachwuchsautor seiner Generation. Sein Leben endete 1984 jedoch einsam: Soeben noch umschwärmtes Mitglied, ließ ihn die High Society radikal fallen, nachdem er in Auszügen eines geplanten Schlüsselromans persönliche Geheimnisse preisgegeben hatte. Ein Leben voller Extreme und Exaltiertheiten, ein Werk, geprägt von genialem Stilgefühl und fesselnder Beobachtungsgabe – das Publikum im Erholungshaus lauschte diesen Geschichten gebannt. Ebenso viel Aufmerksamkeit schenkten die Gäste der Artistik-Show „Arthur kommt vorbei“, bei der sich alles um Jonglage im Großformat, Einrad-Stunts und den ein oder anderen Zaubertrick drehte.

Erinnerungen für die Westentasche
Damit der Abend nicht nur in Gedanken, sondern ganz real in Erinnerung bleibt, bestand die Möglichkeit, gemeinsam mit Doppelgängern von Andy Warhol und Cher ein Selfie zu machen. Die analoge Alternative dazu: eine Fotobox. Die Computertechnik steckte in den 70er-Jahren noch in den Jugendschuhen, Fotos wurden auf Fotopapier gedruckt. Die Fotobox holte diese Nostalgie für einen kleinen Augenblick zurück.

Apropos Nostalgie: Das Team von Bayer Kultur erinnert zum 111-jährigen Bestehen des Erholungshauses – eröffnet am 13. September 1908 – mit einem Bildband im „Coffee Table“-Stil an die vergangenen Jahrzehnte. Das 284 Seiten umfassende Buch mit dem Titel „111 Jahre Erholungshaus Leverkusen“ präsentiert Persönlichkeiten aus Musik, Tanz und Schauspiel, die zu Gast in Leverkusen waren. Beim Eröffnungsfest wurde es erstmals verkauft und kann ab sofort zum Preis von 19,90 Euro über das Kartenbüro von Bayer Kultur bezogen werden.

Informationen, Karten und Flexi-Abonnements für die Spielzeit 2019/20 von Bayer Kultur erhalten alle Interessierten unter www.kultur.bayer.de, bayerkultur@derticketservice.de oder 0214 30-41283/-41284.


Ort aus dem Stadtführer: Erholungshaus
Anschriften aus dem Artikel: Alte Landstr 129, Albert-Einstein-Str 58

Kategorie: Kultur
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