Eichenprozessionsspinner: Brennhaare sind auch für Menschen gefährlich


Archivmeldung aus dem Jahr 2017
Veröffentlicht: 21.06.2017 // Quelle: Stadtverwaltung

Der Fachbereich Stadtgrün hat bei Baumkontrollen aktuell ein vermehrtes Auftreten des Eichenprozessionsspinners (EPS) im Norden der Stadt festgestellt. Es ist der erste größere Befall im Stadtgebiet. Es werden ausschließlich Eichen befallen. Charakteristisch sind die in der Krone, an Astgabeln und Stämmen gebildeten Gespinste sowie die langen weißen Haare der Raupen und die typische Anordnung der Tiere während ihrer „Prozession“ von den Gespinsten zu den Fraßstellen an den Blättern. Sowohl die Raupen als auch die Falter sind nachtaktiv.

Der Eichenprozessionsspinner (Thaumetopoea processionea) ist ein für die menschliche Gesundheit gefährlicher Schadorganismus. Bis zur Verpuppung häutet sich die Raupe sechsmal. Ab der dritten Häutung bilden die Raupen zusätzlich zu den langen, sichtbaren Haaren ca. 0,1 – 0,25 mm lange „Brennhaare“ aus, die ein spezielles Eiweißgift enthalten. Damit schützen sich die Raupen vor Fressfeinden. Diese Brennhaare verbleiben in den Gespinsten sowie am Stamm und reichern sich in der näheren Umgebung des Befallsgebietes an. Sie können bis zu 200 m weit vom Wind transportiert werden. Der Giftstoff bleibt ca. zwei Jahre lang aktiv.

Der Kontakt mit diesen Brennhaaren kann zu starken Reizungen und allergischen Reaktionen von Haut, Atemwegen und Schleimhäuten führen. Sobald entsprechende Symptome auftreten, sollte ein Arzt konsultiert werden. Ein zügiges Passieren befallener Bäume wird empfohlen. Längerer Aufenthalt im direkten Umfeld befallener Bäume sollte vermieden werden.

Es gibt verschiedene Möglichkeiten gegen den EPS vorzugehen. Der Fachbereich Stadtgrün lässt am 22. Juni die Gespinste, in denen sich die Raupen tagsüber aufhalten und Mitte/Ende Juni zur Verpuppung zusammenfinden, durch ein spezialisiertes Unternehmen mit einem Asbestsauger entfernen. Dies ist eine aufwändige Methode, die aber den Vorteil bietet, in jedem Entwicklungsstadium der Raupe wirksam zu sein
Laien verwechseln den EPS häufig mit der Gespinstmotte, die verschiedene Gehölze völlig kahl frisst und komplett mit Netzen einspinnt. Diese Raupe ist völlig ungefährlich und tritt i.d.R. nicht bei Eichen auf.

Der Fachbereich Stadtgrün ist für die Bekämpfung des EPS auf den städtischen Grünflächen, Friedhöfen, in den Parkanlagen etc. zuständig. Bei einem Auftreten des EPS auf Privatgrundstücken ist der Eigentümer zur Beseitigung verpflichtet, sofern die Allgemeinheit gefährdet ist.


Anschriften aus dem Artikel: Alte Landstr 129, Albert-Einstein-Str 58

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