Nur ein halbes Jahr nach der Geburt ihres Sohnes ist Siebenkämpferin Jennifer Oeser zurück im Wettkampfgeschehen. Im Kugelstoßen, Speerwerfen und über drei Sprintstrecken testete die mehrfache internationale Medaillengewinnerin ihre Form für die anstehende Freiluftsaison.
Zwei Wettkämpfe binnen vier Tagen – Jennifer Oeser ist nach Baby- und Verletzungspause immer noch im Mehrkampfmodus. Am vergangenen Sonntag (19. April) ging die 31-Jährige im Kugelstoßen und Speerwurf bei einem Wurfmeeting in Halle an den Start. Die Kugel ließ sie auf 12,71 Meter fliegen. Ihr Trainer Karl-Heinz Düe zeigte sich insbesondere mit den 39,42 Meter im Speerwurf zufrieden: „Jenny ist auch in ihren bisher besten Jahren mit ähnlichen Weiten in die Saison eingestiegen. Damit können wir sehr zufrieden sein.“
Ebenfalls in Halle nahm Jennifer Oeser am Mittwoch (22. April) nach knapp drei Jahren erstmals im Rahmen eines Wettkampfes in einem Startblock Platz. Bei kühlen Temperaturen von zehn Grad standen 30 Meter fliegend, 60 Meter und 150 Meter auf dem Programm. Vor allem die 3,40 Sekunden über 30 Meter fliegend lassen Oeser – deren Bestleistung über diese Distanz nur etwa eine Zehntel schneller ist – optimistisch in die nächsten Wochen blicken. „Es war ein vernünftiger Auftakt, der ausbaufähig ist. Jetzt arbeiten wir auf den einen oder anderen Ausrutscher hin. Aber es war ein tolles Gefühl, endlich wieder Wettkämpfe bestreiten zu können“, erklärt Jennifer Oeser.
Den letzten Siebenkampf bestritt die junge Mutter bei den Olympischen Spielen 2012 in London, den sie verletzungsbedingt nicht beenden konnte. Massive Fußprobleme verhinderten auch in den darauffolgenden Jahren Wettkampfteilnahmen. Zuvor gewann Jennifer Oeser mit WM-Silber 2009, EM-Bronze 2010 und WM-Bronze 2011 drei internationale Medaillen.
Der erste erfolgreiche Schritt auf dem Weg Richtung Rio 2016 ist also gemacht! Nach einem zehntägigen Trainingslager auf der Kanareninsel Lanzarote nimmt Jennifer Oeser am 09. Mai beim Deichmeeting in Neuwied Schritt zwei in Angriff.