Elternpflegschaft der Musikschule: Sparen - aber nicht bei uns


Archivmeldung aus dem Jahr 2010
Veröffentlicht: 01.10.2010 // Quelle: Elternpflegschaft Musikschule

„Musik hilft dabei, eine eigenständige Persönlichkeit zu werden, eine Persönlichkeit, die ihrer selbst sicherer ist, weil sie die Erfahrung kennt, aus eigenen Anlagen und eigenen Fähigkeiten etwas zu machen.“ Diese Worte aus einer Ansprache unseres ehemaligen Bundespräsidenten Horst Köhler, aber auch die anderer führender Politiker stellen immer wieder den enorm hohen und für die Gesellschaft und deren Zusammenleben unverzichtbaren Anteil der Musikschulen in den Vordergrund. Denn gemeinsames Musizieren führt die unterschiedlichsten Menschen, die vielleicht sonst gar nicht zusammenkämen, zusammen. Was also trägt besser als Musik zur Integration bei? Alt und Jung, Menschen mit und ohne Behinderung, Einheimische und Zugewanderte. Musik lässt Gemeinschaften entstehen, die ein gemeinsames Interesse und ein gemeinsames Ziel miteinander verbinden.

Doch außerhalb der Sonntagsreden, dort wo die kommunale Realität herrscht, scheint von diesem erhabenen Gedanken nichts weiter übrig zu bleiben, als dass es scheinbar gilt, lediglich einen kostenverursachenden Apparat im wahrsten Sinne des Wortes totzusparen. Denn anders ist es nicht zu erklären, dass von den weiteren geplanten Sparvorgaben des Regierungspräsidiums die Musikschule als Teil der KulturStadtLev in einem hohen und nicht mehr zu akzeptierenden Maße betroffen ist.

Wir, die Eltern und Schüler, betrachten mit Sorge und Bestürzung die möglichen Konsequenzen dieser Einsparmaßnahmen.

Die in über 80 Jahren gewachsene Struktur der Musikschule droht nun innerhalb kürzester Zeit zerstört zu werden. Mit der Schließung von Ensembles und Orchestern, dem Personalabbau und den stetigen Gebührenerhöhungen geht eine Verarmung des sozialen und kulturellen Lebens der Stadt einher, die in ihren Auswirkungen nicht drastisch genug geschildert werden können.

Die Folgen einer solchen Politik sind:
• das musikalisches Angebot im öffentlichen Leben wird kontinuierlich abgebaut
• Kinder und Jugendliche finden keinen Ort für ein persönlichkeitsbildendes Freizeitangebot
• Die Stadt wird dem Auftrag kultureller Bildung nicht mehr gerecht
• Der Standort Leverkusen wird für Familien mit Kindern wenig attraktiv – die Folge ist Abwanderung.

Trotz Kenntnis um die katastrophale Haushaltslage stellen wir uns als Leverkusener Bürger mit aller Kraft gegen diese Sparforderungen an einem Bildungsinstitut.

Um die unwiederbringlichen Folgeschäden in der Zukunft zu verhindern, appellieren wir an alle, im Sinne einer langfristigen Existenzsicherung der Musikschule diese Sparmaßnahmen abzuwehren.


Leider verrät die Elternpflegschaft nicht, wo sonst gespart werden soll
Anschriften aus dem Artikel: Alte Landstr 129, Albert-Einstein-Str 58

Kategorie: Kultur
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