Was macht eigentlich Heide Ecker-Rosendahl?


Archivmeldung aus dem Jahr 2010
Veröffentlicht: 18.05.2010 // Quelle: TSV Bayer 04

Sie war das Gesicht der Olympischen-Spiele von 1972. Nickelbrille und Ringelsocken waren ihr Markenzeichen. Als Doppelolympiasiegerin von München ist Heide Ecker-Rosendahl noch heute vielen Deutschen bestens in Erinnerung.

Die deutsche Sportnation hatte fünf Tage lang auf das erste Gold gewartet und Heide Rosendahl erlöste das Münchener Publikum am 31. August 1972. 80.000 Menschen verfolgten im Olympiastadion den Weitsprung-Krimi, den die Leverkusenerin letztendlich mit 6,78 Metern und einem Zentimeter Vorsprung vor der Bulgarin Diana Yorgova gewann.

Ins kollektive Gedächtnis brannte sich schließlich der Staffel-Sieg der deutschen Mannschaft vor dem DDR-Quartett. Rosendahl musste als Letzte gegen Renate Stecher der frischgebackenen Olympiasiegerin über 100 Meter und 200 Meter, laufen. In 42,81 Sekunden gewann sie das Duell und damit ihr zweites Gold. „Im Gegensatz zu der Presse, haben wir das damals nicht als Prestigesieg empfunden, sondern uns einfach über Gold gefreut“, sagt die 63-Jährige heute. Mit dem Gewinn der Silbermedaille im Fünfkampf krönte sie schließlich ihren olympischen Auftritt als beste Leichtathletin der Spiele.

Nur ein Jahr später beendete sie ihre Karriere und heiratete 1974 ihren langjährigen Freund, den Basketballspieler John Ecker. Kurz danach bekam sie ihre beiden Söhne David (1975) und Danny (1977). Nach einer Zwischenstation als Dozentin an der Sporthochschule in Köln arbeitete die studierte Diplom-Sportlehrerin von 1976 bis 1990 als Trainerin beim TSV Bayer 04 Leverkusen.

Heute ist aus der flippigen Leichtathletin eine Geschäftsfrau und vierfache Großmutter geworden. Über die Jahre hatte Heide Ecker-Rosendahl fünf Fitnessstudios betrieben und diese nach und nach wieder verkauft. Einen ihrer letzten Betriebe in St. Augustin bei Bonn übergab sie im Frühjahr. „Mein Mann wird im Sommer in den Ruhestand gehen“, erklärt Heide Ecker-Rosendahl, „und wir werden sehen, wie wir den Freiraum nutzen.“ Mitunter werden beide die gewonnene Zeit mit ihren Hobbys verbringen, dem Golfen und Skifahren. Denn beides kam in den vergangenen Jahren zu kurz.

Aber ganz zurückziehen kann sich die agile Unternehmerin nicht. Nach wie vor kommen einige ehrenamtlichen Tätigkeiten der einstigen Vize-Präsidentin (1997-2001) des Deutschen Leichtathletik-Verbandes (DLV) hinzu. Als zweite Vorsitzende der Leichtathletik-Abteilung von Bayer Leverkusen, der Sportstiftung Nordrhein-Westfalen und einer Kommission im Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB), die sich mit dopingbelasteten Sportfunktionären befasste, hat sie noch immer täglich viel zu tun. Das „Gesicht der Spiele“ ist eben auch 38 Jahre nach den denkwürdigen Wochen von München noch immer bekannt und gefragt, wenn es um den Sport in Deutschland geht.


Anschriften aus dem Artikel: Albert-Einstein-Str 58, Alte Landstr 129

Kategorie: Sport
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