Behindertensport: LA-Bronzemedaille für Astrid Höfte bei WM-Premiere

Ein Satz über 4,55 Meter genügte zur WM-Bronzemedaille: TSV-Behindertensportlerin Astrid Höfte. Foto: TSV Bayer 04/Chai

Am dritten Wettkampftag der Leichtathletik-Weltmeisterschaften in Assen/Niederlande gab es für die Behindertensport-Abteilung des TSV Bayer 04 bereits die vierte Medaille: WM-Neuling Astrid Höfte (27) beendete die Weitsprung-Konkurrenz mit 4,55 Metern als Dritte und gewann somit Bronze hinter der Österreicherin Andrea Scherney, die mit 5,03 Metern einen Weltrekord aufstellte, sowie der Französin LeFur (4,66 m). Ihre TSV-Vereinskollegin Katrin Green, die auf Grund von Stumpfproblemen ohne Prothese startete, musste nach einem Versuch in der Qualifikation aufhören. Vor Höfte hatten bereits Green (100 Meter) sowie Weitspringer Heinrich Popow ebenfalls Bronze geholt, dazu kommt die Silbermedaille von Jörg Frischmann im Kugelstoßen. Die angehende Bankkauffrau Astrid Höfte, die bei der Sparkasse Leverkusen eine Ausbildung begonnen hat, trainiert bereits seit 1998 bei Karl-Heinz Düe und begann ihre Leichtathletikkarriere in Leverkusen. Bei den Paralympics 2004 war die amtierende Deutsche Rekordhalterin noch im Vorkampf ausgeschieden. Zuletzt hatte sich Höfte in Leverkusen den Titel bei den Internationalen Deutschen Meisterschaft mit 4,82m gesichert. Bei der WM in Assen startet sie noch über die 200-Meter-Strecke. Trainer Karl-Heinz Düe freut sich: "Ihr Beispiel hat wieder einmal gezeigt, dass es sich lohnt, auch nach Enttäuschungen zu den Athleten zu stehen. Astrid hat diese Saison sehr gut gearbeitet und verdient eine Medaille gewonnen. Mit ihrem WM-Auftritt hat sie sich endgültig in der Weltspitzespitze etabliert." Auch TSV-Geschäftsführer Frischmann erklärte: "Die Medaille von Astrid ist eine weitere Bestätigung unserer Arbeit. Wir sind stolz darauf, dass nach Green und Popow wieder ein Eigengewächs des TSV Bayer 04 auf dem Siegertreppchen landete." Weiteres Edelmetall hatte TSV-Sprinter Popow über 200 Meter in 28,67 Sekunden knapp verpasst. Gold ging hier erneut an den Wattenscheider Woijtek Czyz.