Danny Ecker versucht sich in den nächsten Monaten ohne Trainer

Der Stabhochsprung-Olympia-Fünfte Danny Ecker wird die nächsten Monate ohne Trainer arbeiten. Nach nur einer Saison trennte sich der 28 Jahre alte Leverkusener von Coach Jörn Elberding, der seit Anfang des Jahres auch Bundestrainer ist. „Es war keine Trennung im Streit“, betont Ecker, der 2005 wie schon 2002 und 2003 zahlreiche Verletzungen überwinden musste und im WM-Finale in Helsinki ohne gültigen Versuch geblieben war. „Ich habe Jörn meine Entscheidung nach dem ISTAF in Berlin mitgeteilt. Wir haben ein gutes Gespräch geführt und bleiben befreundet.“

Die Gründe für die Trennung seien schwer in wenige Worte zu fassen: „Ich hatte das Gefühl, überbetreut zu sein. Es ging dabei überhaupt nicht um Jörns Kompetenz, sondern um die Gesamtsituation“, sagt Ecker, der neben dem Kölner Tim Lobinger einziger deutscher Sechs-Meter-Springer ist. „Jörn ist ein Trainer, der sich um alles kümmert und auch über alles mit seinen Athleten spricht. Ich habe mir aber einen eigenen Umgang mit meinen vielen Verletzungen angeeignet. Sie ziehen sich ja durch meine Karriere wie ein roter Faden“, erklärt Ecker: „Ich gehe zu Ärzten und Physiotherapeuten und hake dann die Sache ab und will auch nicht mehr viel darüber sprechen.“

Elberding war von der Trennung überrascht worden: „Ich denke, Ursache war ein Kommunikationsproblem. Meine einzige Kritik an Danny ist, dass er das Thema so lange hat ruhen lassen. Er hätte eher mit mir darüber reden sollen. Ich werde ihn aber weiter unterstützen.“

Aktuell steht der Deutsche Vizemeister vor einer Operation an der rechten Leiste. Vor den nationalen Titelkämpfen im Juli hatte Ecker einen Eingriff an der linken Leiste vornehmen lassen. „Die jetzt anstehende Operation ist eher vorsorglich.“

Frühestens nach der Hallensaison wolle er entscheiden, ob er erneut mit einem Trainer zusammenarbeiten werde oder künftig ohne Coach bleibe. „Momentan fühle ich mich wie jemand, der aus einer langen Beziehung kommt.“ Vor der Zusammenarbeit mit Elbering wurde der Sohn von Doppel-Olympiasiegerin Heide Ecker-Rosendahl 17 Jahre lang von Leszek Klima betreut. Auf ihn baue er zukünftig wieder als „außenstehenden Berater und Mittelsmann zwischen Verein und mir“. In Wettkämpfen soll Manager Mark Osenberg das Coaching übernehmen. Osenberg hatte in Helsinki den Niederländer Rens Blom zum WM-Titel geführt.

Bereits seit sechs Jahren schreibt Ecker seine Kraft- und Athletiktrainingspläne selbst. „Das wird auch bis zu meinem Karriereende so bleiben.“ Zur Vorbereitung auf die Hallensaison plant er einen knapp zweimonatigen Aufenthalt von Ende November bis Mitte Januar in Südafrika. „Ich werde eine längere Zeit in der Sonne verbringen. Im Vordergrund meiner Vorbereitung steht, gesund zu bleiben und dann endlich mal eine Saison ohne Probleme bestreiten zu können. Das ich hoch springen kann, weiß ich ja.“ Im Februar 2001 hatte der U20-WM-Dritte von 1996 in Dortmund sechs Meter überquert.