Sie ist eine Institution unter den großen Kabarettensembles Deutschlands: die Berliner „Distel“, deren Domizil am Bahnhof Friedrichstraße nun wieder hauteng an die Schaltzentrale gesamtdeutscher „Befindlichkeiten“ angrenzt und aneckt - ein echter „Stachel am Regierungssitz“, wie es die Ensemblebiographie will. Nach einigen Turbulenzen beim unfreiwilligen Abtritt der als Stasi-Mitarbeiterin enttarnten einstigen Chefin Gisela Oechelhaeuser hat das „Satire-Schlachtschiff des Ostens“ nun wieder direkten Kurs genommen auf alles, was sich seinem aufklärerischen Weg entgegenstellt - Politiker, schlechte Gewohnheiten und missliche Zustände allenthalben. Mit großer schauspielerischer Verve und den brillanten Texten von Hausherr Peter Ensikat, Inge Ristock u.a. sticht die „Distel“ wieder tiefer als porentief; in Leverkusen wird sie dies mit ihrem brandneuen Programm, das den vielversprechenden Titel „Kaiser, König, Bertelsmann“ trägt und im Herbst 2001 Premiere hat, unter Beweis stellen.