Leverkusen
Schostakowitschs Fünfte und Chopins Zweites
Am Donnerstag, 23. März 2000, erklingt eine der erfolgreichsten und faszinierendsten Sinfonien unseres Jahrhunderts im Großen Saal des Forum: die 1937 entstandene Sinfonie 
Nr. 5 d-moll op. 47 ("Das Werden der Persönlichkeit") für großes Orchester von Dmitri Schostakowitsch. Mit großer Gestaltungskraft knüpft sie an die expressiv-tonale Tradition Gustav Mahlers an und ist dabei doch "aus der Not geboren" - nicht unbedingt im Schönbergschen Sinne ("Kunst kommt nicht von K6ouml;nnen. Kunst kommt von Müssen"), sondern, zumindest teilweise, als eine besänftigende 
"Antwort des Künstlers auf berechtigte Kritik", wie Schostakowitsch zähnekirschend in Richtung der Stalinschen Musikzensur schrieb, die ihn wegen seiner erfolgreichen, aber musikalisch wie inhaltlich gewagten Oper "Die Lady Macbeth von Mzensk" an den Pranger gestellt hatte. Diese erzwungene Unterwürfigkeit ist den 
leidenschaftlichen Tönen der Fünften indes fremd: Noch in den allfälligen Schlußjubel hat Schostakowitsch den Wurm des Widerstands hineinkomponiert.
 
Zwei weitere Werke stehen auf dem attraktiven Programm: Wesselin Stojanow (1902-1969), einer der berühmtesten bulgarischen Komponisten, hat in seinem Schaffen die motivisch-thematischen Traditionen westeuropäischen Komponierens mit folkloristischen Momenten der 
osteuropäischen Musik verbunden; eines der gelungensten Beispiele hierfür ist seine 
brillante "Festouvertüre", mit der das RSO Sofia unter Milan Natschev sein 
Konzert einläuten wird. In Frédéric Chopins Klavierkonzert Nr. 2 f-moll op. 21 wird die in 
der Türkei geborene und jetzt in England lebende Pianistin Gülsin Onay den 
Solistenpart übernehmen - ausgezeichnete Voraussetzungen für eine faszinierende 
Interpretation dieses 1829 entstandenen Konzerts, das einen der schönsten langsamen 
Sätze der Klavierliteratur sein eigen nennt. Gülsin Onay ist Preisträgerin 
mehrerer internationaler Wettbewerbe und war Gast u.a. des Schleswig-Holstein Musik Festivals 
und der Berliner Festwochen. Der bulgarische Dirigent Milen Natschev studierte in Sofia und 
Petersburg mit Auszeichnung; er war Generalmusikdirektor der Nationaloper Russe (Bulgarien), 
wurde 1993 an die Nationaloper Sofia verpflichtet und ist seit 1995 Chefdirigent des 
Rundfunk-Sinfonie-Orchesters Sofia. Natschev absolvierte Gastspiele in Europa und leitete dabei 
u.a. das Orchestre de Paris. Das Rundfunk-Sinfonie-Orchester Sofia wurde 1948 als 
Sinfonieorchester des Bulgarischen Nationalen Rundfunks gegr6uuml;ndet; seinen Rang als eines 
der besten bulgarischen Orchester hat es unter Dirigenten wie Kyrill Kondraschin und mit 
Solisten wie Swjatoslaw Richter und Alexis Weissenberg auf erfolgreichen Auslandstourneen 
demonstriert. 
Um 18.30 Uhr findet im Vortragsaal eine Einführung statt. 
Die Eintrittspreise betragen DM 19,-/29,-/37,-/39,-. Karten sind im Vorverkauf u.a. an der 
Forum-Kasse - Telefon 4 06 41 13 - erhältlich. 
Konzerttermin: Donnerstag, 23. März, 19.30 h, Forum Einführung: 18.30 Uhr. 
Wenn Sie noch Fragen haben: Fachbereich Kultur, Forum, 51311 Leverkusen, 
Telefon: 02 14/4 06-41 11 Telefax: 02 14/4 06-41 03 
Quelle: Pressemitteilung der Stadtverwaltung vom 15.03.2000
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Letzte Änderungen: 17.03.2000