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Rettung für das Gehirn

Eine von Bayer-Forschern entwickelte Substanz verhindert das Absterben von Nervenzellen nach einem Schlaganfall
Schlaganfall-Mittel Repinotan in klinischer Prüfung


Prof. Dr. Reinhard Jork und Dr. Maria-Luisa Rodriguez erörtern die Wirksamkeit von Repinotan bei unterschiedlichen Plasmaspiegeln.
Mit dem neuartigen Wirkstoff Repinotan will Bayer den Opfern von Schlaganfällen ein Medikament bieten, das den Tod der Nervenzellen im Gehirn verhindert. Die klinischen Versuche sind in ihrer entscheidenden Phase ? ein Ergebnis jahrelanger Forschungs- und Entwicklungsarbeit von Wissenschaftlern aus verschiedenen Fachbereichen von Bayer. Mit diesem Thema befasst sich ein Beitrag in der soeben erschienen 13. Ausgabe des Bayer-Forschungsmagazins "research".

Seit über zehn Jahren sind die Forscher des Unternehmens auf der Suche nach neuen Medikamenten gegen den Schlaganfall. Das Ziel: Nervenzellen mit akuter Mangelversorgung durch so genannte Neuroprotektion vor dem Tod zu bewahren. Bislang ist dieses Ziel unerreicht. Jetzt testet Bayer eine Verbindung namens Repinotan in einer Phase-III-Studie bei Schlaganfall-Patienten. In dieser RECT (Randomized Exposure Controlled Trial) genannte Studie bekommen über 600 Patienten mit einem "ischämischen Schlaganfall" in den USA und Kanada drei Tage lang Repinotan oder ein Placebo. Die Ergebnisse dieser Studie sollen im Jahr 2003 vorliegen.

Eine dringend benötigte Hilfe: Mit zehn bis zwölf Prozent aller Todesfälle ist die Krankheit nach Herzinfarkt und Krebs die dritthäufigste Todesursache in Industrieländern. Wer überlebt, leidet meist an Folgeschäden wie Lähmungen, Gedächtnisverlust, Sprachstörungen oder Depressionen. Die Ursache der "schlagartig" auftretenden Erkrankung ist eine plötzliche Durchblutungsstörung im Gehirn. In etwa 15 Prozent der Fälle geht sie auf ein geplatztes Gefäß zurück. Bayer hat hingegen mit Repinotan die mit über 80 Prozent der Fälle häufigste Form, den "ischämischen" Schlaganfall, im Visier: Bei ihm blockiert ein Gerinnsel ein wichtiges Blutgefäß.

Wenn Teile des Gehirns nicht mehr ausreichend mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgt werden, kommt in kürzester Zeit eine tödliche Kettenreaktion in Gang, die auch weiter entfernte Nervenzellen absterben lässt. Der Bayer-Wirkstoff Repinotan greift in diese Kaskade ein: Im Tierversuch hat sich das Volumen von geschädigtem Hirngewebe bis auf ein Fünftel verringert.

Klinische Studien zeigten, dass die Menge an Substanz, die letztlich im Gehirn ankommt, für die Wirkung entscheidend ist. Um die für jeden Patienten passende Dosis bestimmen zu können, entwickelten Bayer-Experten zusammen mit einer US-amerikanischen Firma einen zum Patent angemeldeten "Bedside"-Test, der am Patientenbett von der Schwester erledigt werden kann. Der besondere Charme des Tests: Er erfüllt bereits jetzt Erwartungen, die an ein hochaktuelles Konzept in der Medizin geknüpft werden ? eine auf den einzelnen Patienten abgestimmte Medikamentengabe.

Den vollständigen Artikel finden Sie in der gerade erschienenen Ausgabe von "research", die kostenlos angefordert werden kann: Telefon 0214/30-57546, Fax 0214/57547, E-Mail: serviceline@bayer-ag.de

Quelle: Pressemitteilung der Bayer AG vom 12.12.2001
Kreative Forschung - ein Erfolgsfaktor
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Letzte Änderungen: 17.12.2001