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Die Spritze, die nicht piekst

Transparente Ampullen aus Polycarbonat für ein nadelfreies Injektionssystem


Foto Rösch AG Medizintechnik Aus dem Polycarbonat Makrolon® Rx-2530 bestehen die transparenten und hochfesten Ampullen für das nadelfreie Injektionssystem INJEXTM®. Das Medikament wird in sie hineingefüllt und dann ohne Nadelstich nahezu schmerzfrei mit kurzem, hohem Druck injiziert.
Selbst Hartgesottene bekommen manchmal noch weiche Knie, wenn die Hand des Doktors mit der spitzen Spritzennadel nah und näher kommt. Schlimmer noch: Viele Kranke schieben aus Angst vor dem eigentlich harmlosen "Pieks" eine dringende Behandlung vor sich her. Abhilfe bei diesem Psychostress verspricht das von der Berliner Rösch AG Medizintechnik entwickelte nadelfreie Injektionssystem INJEXTM. Dessen Clou: Das flüssige Arzneimittel wird nicht mit einer Nadel, sondern unter kurzem, hohem Druck nahezu schmerzfrei durch die Haut in das Gewebe gebracht. Zum Einsatz kommen dabei sterile Ampullen aus Makrolon® Rx-2530, die zuvor mit dem Medikament gefüllt werden. "Der hochfeste und schlagzähe Polycarbonat-Typ ist hier Material der Wahl, weil er den hohen mechanischen Belastungen während der Injektion standhält ? insbesondere den Drücken bis 300 bar", erläuterte Dr. Dirk Möckel, Spezialist für Medizintechnik im Geschäftsbereich Kunststoffe.

Für den Werkstoff sprach auch seine hohe Fließfähigkeit, die die wirtschaftliche Produktion des geometrisch komplexen Formteils bei der Nypro Kunststofftechnik GmbH in Oldenburg ermöglicht. Dank einer speziellen Stabilisierung tritt kein Vergilben der Ampullen ein, wenn sie mit Gamma-Strahlen sterilisiert werden. Eine weitere Stärke des Polycarbonats ist die Transparenz. Der Patient kann genau verfolgen und kontrollieren, ob die Injektion vollständig war und welche Mengen an Arznei er abfüllt. Das Material erfüllt außerdem die strengen Anforderungen der ISO 10993-1 zur biologischen Verträglichkeit von Kunststoffen, die bis zu 30 Tage in Kontakt mit Körpergewebe stehen, sowie die Norm USP (United States Pharmacopeia) Class VI.

Gerade für chronisch Kranke, die täglich mehrmals ein Medikament spritzen müssen ? wie etwa die eine Million Diabetes mellitus-Patienten in Deutschland ?, bedeutet InjexTM ein echte Linderung ihres Leidens. Das Injektionssystem ist so groß wie ein Kugelschreiber, daher leicht mit sich zu führen, überwiegend wartungsfrei und muss nicht sterilisiert werden. Vor allem ist es leicht zu bedienen.

So wird die Ampulle nach dem Einfüllen des Medikaments auf den Injektor geschraubt und dieser dann senkrecht auf die desinfizierte Hautstelle gesetzt. Ein kurzer Druck auf den Abzug löst eine integrierte, vorgespannte Feder. Die freigesetzte Energie sorgt dafür, dass die Arznei durch eine dünne Mikroöffnung an der Ampullenspitze ca. sechs bis neun Millimeter tief in das Fettgewebe unter der Haut gedrückt wird. Der Medikamentenstrahl wählt dabei den Weg des geringsten Widerstands und beschädigt weder Blutgefäße, Nervenfasern oder Knochensubstanz. Anschließend kann die Ampulle gefahrlos entsorgt werden. Das Risiko, sich unabsichtlich an einer Nadelspitze zu verletzen, besteht nicht mehr.

InjexTM hat eine Lebensdauer von etwa 7000 Injektionen. Die Gesamtkosten liegen nicht höher als bei Verwendung eines herkömmlichen Nadelsystems. Einem Antrag auf Kostenübernahme bei der Krankenversicherung wird deshalb nach Angaben des Herstellers in der Regel stattgegeben.

Quelle: Pressemitteilung der Bayer AG vom 22.06.2001
Bayer auf der K 2001
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Letzte Änderungen: 03.12.2001