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Neuer Typ des Polycarbonats Makrolon® entwickelt

Wärmeformbeständigkeit und Kälte-Kerbschlagzähigkeit stark verbessert


Foto Bayer AG Daniel Gledizsch, Laborant im Geschäftsbereich Kunststoffe, untersucht in einem Pendelschlagversuch bei -60 °C die Kerbschlagzähigkeit eines Prüfkörpers aus dem neuen Polycarbonat Makrolon® DP1-1848.
Mit Makrolon® DP1-1848 hat die Bayer AG einen neuen Typ ihres Parade-Polycarbonats entwickelt, der bei exzellenter Transparenz ein völlig neues Eigenschaftsprofil aufweist. Stärken sind die deutlich gesteigerte Kerbschlagzähigkeit in der Kälte, eine höhere Wärmeformbeständigkeit und eine verbesserte Resistenz gegen eine Vielzahl von Alltagschemikalien. "Vergleichbares wird auf dem Markt zur Zeit nicht angeboten", erklärte Dr. Klaus Horn aus der Forschung des Geschäftsbereichs Kunststoffe zu den Chancen des Thermoplasten.

Bei dem Versuchsprodukt handelt es sich um ein Co-Polycarbonat aus Bisphenol A und definierten Mengen eines speziellen Bisphenol-Bausteins. Selbst bei -60 °C weist das Material noch eine Kerbschlagzähigkeit von 60 Kilojoule pro Quadratmeter auf. "Dieser Wert wird", so Horn, "von den meisten Polycarbonat(PC)-Standardtypen schon am Gefrierpunkt nicht mehr erreicht und sichert dem Werkstoff eine Spitzenposition unter transparenten Thermoplasten." Außerdem konnte die Wärmeformbeständigkeit gegenüber unverstärkten PC-Einstellungen noch einmal um rund 10 °C auf 156 °C Vicat gesteigert werden.

Diese Eigenschaftskombination prädestiniert die Neuentwicklung für Einsätze mit extremen Temperaturen, bei denen es zusätzlich noch auf eine hohe Zähigkeit des Kunststoffs gegen Stöße ankommt. Mögliche Anwendungen bei starker Kälte sind zum Beispiel leichte, bruchsichere Behälter für Kühlhäuser oder im Freizeitbereich Schnallen von Skischuhen, Slalomstangen oder Visiere von Bobs und Schneefahrzeugen.

Bei "heißen" Einsätzen bietet sich Makrolon DP1-1848 etwa zur Herstellung von Lampen- und Leuchtenteilen wie Abdeckungen und Gehäusen an. Hier erlaubt die höhere Wärmeformbeständigkeit geringere Abstände der Polycarbonat-Komponenten zu den Hitzequellen und damit schlankere Konstruktionen. Der problemlos einfärbbare Werkstoff bleibt auch bei Temperaturen von weit über 100 °C maß- und formgenau.

In der Medizintechnik könnte der neue PC-Typ ebenfalls Anwendungspotential haben, denn er lässt sich mit Heißdampf sterilisieren. Beispielsweise könnten aus ihm Hahnbänke und Dreiwegehähne für die Infusionstechnik oder Probengefäße und Prüfröhrchen für die Labortechnik gefertigt werden.

Quelle: Pressemitteilung der Bayer AG vom 22.06.2001
Bayer auf der K 2001
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Letzte Änderungen: 03.12.2001