Stadtplan Leverkusen


Keine Alternative unter der Haube

HNBR-Elastomer Therban hält hohen Temperaturen am Motorblock stand


Die fortgeschrittene Motorentechnik bietet trotzt des hohen Stands, auf dem sie sich heute bewegt, immer noch erstaunliche Potenziale ? sowohl was den Fahrspaß als auch die Umweltverträglichkeit angeht. Ein Beispiel hierfür sind die neuen Dieselmotoren, die die Volkswagen AG etwa für ihre Modelle Golf, Audi A2, A4 und Lupo anbietet: Hier sorgt die viel versprechende "Pumpe-Düse"-Technik für ein Plus an Leistung und zugleich für freundlichere Abgaswerte ? und beim Lupo 3L TDI die Erfüllung des Traums vom Drei-Liter-Auto: Denn trotz einer Leistung, die den Vergleich mit "Standard"-Kleinwagen nicht scheuen muss, begnügt sich der Kleinwagen mit drei Litern Sprit auf 100 Kilometern. Nah am "schlagenden Herzen" der neuen Diesel-Triebwerke arbeitet ein Elastomer von Bayer: Der Nockenwellen-Tilger aus dem Hochleistungspolymer Therban® ist bei Dauereinsatztemperaturen von bis zu 150°C unmittelbar an der Steuerung des Pumpe-Düse-Aggregats beteiligt und hat nicht unwesentlichen Anteil an der hohen Lebensdauer des neuen Vorzeigemotors.

Das Prinzip hinter der Pumpe-Düse-Technik ist recht einfach: Statt auf eine zentrale Pumpe zu setzen, die den Dieselkraftstoff verdichtet und in die Zylinder einspritzt, montieren die Volkswagen-Ingenieure auf jeden Zylinder eine eigene Pumpe, die den Treibstoff vor Ort komprimiert. Da der Druck nun auf engerem Raum erzeugt wird und der verdichtete Kraftstoff nicht mehr über Rohrleitungen zum Zylinder transportiert werden muss, kann die Pumpe-Düse-Kombination den Treibstoff nun mit einem höheren Druck in den Verbrennungsraum einspritzen: mit 2050 Bar, das sind rund 700 Bar mehr, als mit konventioneller Technik möglich wäre. Das bedeutet, dass nun mehr Kraftstoff in kürzerer Zeit durch die winzigen Löcher der Einspritzdüse gepresst werden kann ? die Folge sind eine präzisere Verbrennung, mehr Durchsetzungskraft bei niedrigen Drehzahlen (Drehmoment in einem 1,9-Liter-Vierzylindermotor mit 85 kW: 285 Nm statt 235 Nm), mehr Laufruhe und ein deutlich sauberer Verbrennungsprozess bei günstigen Verbrauchswerten.

Die Menge des einzuspritzenden Kraftstoffs und die gesamte Einspritzungs-Choreografie der Magnetventile wird bei den neuen Volkswagen-Motoren zuverlässig mechanisch geregelt ? über die Nockenwelle, die ihrerseits durch einen Zahnriemen angetrieben wird. Der Tilger dieses Zahnriemens ? ein wichtiges Dämpfungselement ? ist für die Betriebssicherheit und damit die Lebensdauer des Motors von entscheidender Bedeutung. Denn er muss exakt auf seine Aufgabe eingestellt sein, um einen reibungslosen Betrieb zu gewährleisten: Falls er während des Betriebs außer Form und damit aus dem Takt kommt, gerät die fein austarierte Motorsteuerung durcheinander.

Das Vulkanisationsteil, der Nockenwellentilger der neuen Diesel von Volkswagen, besteht aus zwei Metallringen. Am inneren wird die Nabe, die als Verbindungselement zur Nockenwelle und als Aufnahme des Zahnriemenrades dient, angebracht. Auf den äußeren wird der Schwungring des Drehschwingungsdämpfers aufgepresst. Beide Ringe sind über eine federnde und dämpfende Schicht aus Therban-"Gummi" miteinander verbunden. Die Auslegung dieses unscheinbaren,aber sensiblen Bauteils übernahm die Paguag GmbH, Düsseldorf. Für Therban haben sich die Paguag-Ingenieure entschieden, weil Vulkanisate aus diesem ölbeständigen Elastomer neben den gummitypischen dämpfenden Eigenschaften und einer ausgezeichneten dynamischen Belastbarkeit über einen absolut konstanten Druckverformungsrest sowie über ein gleichbleibendes G-Modul verfügen. Und ? fast noch wichtiger ? dem hohen Anforderungsprofil auch in direkter Nähe zu den heißen Motorkomponenten gerecht werden. Denn dort herrschen während der Fahrt Dauertemperaturen von bis zu 150 °C ? mit Temperaturspitzen von bis zu 160 °C. In dieser Umgebung hatte Therban im Vergleich zu anderen Hochleistungselastomeren wie etwa NBR eindeutig die Nase vorn.

Quelle: Pressemitteilung der Bayer AG vom 22.06.2001
Bayer auf der K 2001
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Letzte Änderungen: 03.12.2001