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Maßgeschneiderte Chemie für einen "Erlebnis-Roadster"

Bayer-Werkstoffe im Mercedes SLK


Vom neugestalteten Polyurethan-Frontend über die Fahrzeuglackierung bis hin zum Mercedes-Stern – überall im Mercedes SLK sind Chemie-Werkstoffe und -Rohstoffe der Leverkusener Bayer AG zu finden.
Im Innenraum des SLK sorgen Bayer-Materialien für mehr Komfort und Sicherheit. So bestehen beispielsweise der Deckel des Handschuhkastens und der Knieschutz aus nicht splitterndem Bayblend®. In den Vordersitz- und Lehnenpolstern schafft Schaumstoff auf Basis Bayfit® und Desmodur® mehr Sitzkomfort.
"Ein Auto fürs Herz, das jeden gefahrenen Kilometer zum Erlebnis macht", so schwärmen Fans des neuen Mercedes SLK. Der Nobel-Roadster präsentiert sich seit dem Frühjahr nach einer gestalterischen und technischen "Frischzellenkur" in einem deutlich athletischeren Outfit. Dass er nicht nur für Liebhaber sportlicher Spitzenautomobile zu einem Augenschmaus wurde, daran haben nicht zuletzt Chemie-Werkstoffe und -Rohstoffe der Leverkusener Bayer AG Anteil.

Eine wesentliche Rolle beim neuen SLK-Design spielten zum Beispiel die neu gestalteten Front- und Heckstoßfänger sowie die neu geformte seitliche Schwellerverkleidung, die von MAGNA EXTERIOR SYSTEMS (MES) geliefert werden: Sie verstärken die sportlichen Attribute des Roadsters und sorgen für einen noch kraftvolleren Auftritt. In allen drei Teilen findet sich das Bayer-Polyurethan(PUR) Bayflex® 180 GR, das hierzu von der MES im RRIM (Reinforced Reaction Injection Moulding)-Verfahren in Dünnwandtechnik verarbeitet wurde. Dabei werden die PUR-Komponenten mit einem Anteil kurzer Glasfasern in die Form injiziert. Es resultieren dünnwandige und leichte, aber dennoch dimensionsstabile und verwindungssteife Teile.

Besonderer Vorteil der Bayflex-Polyurethane ist, dass auch außerordentlich komplexe und großformatige Bauteile in einem Arbeitsschritt produziert werden können – ideal für die erwähnten Heck- und Frontends, in die sich auch gleich die Spoilerkanten integrieren ließen. Weiterhin glänzt Bayflex 180 GR mit einer hochwertigen, stahlglatten Oberfläche, die MES mit einer entsprechenden Lackierung noch weiter veredelt; dank der Schlagzähigkeit des Materials stecken Front- und Heckend überdies kleinere Kollisionen zum Beispiel mit Pollern schadlos weg.

Apropos Oberfläche: Eine weitere Neuerung im SLK ist die durchgängige Lackierung des Fahrzeugs in einer einzigen Farbe. Die Farbtöne, die alle Anbauteile und sogar die Türgriffe formal und farblich einheitlich erstrahlen lassen, basieren unter anderem auf Pigmenten der Perrindo®-, Quindo®-, Palomar®- und Fanchon®-Reihe. Diese decken alle aktuellen Trendfarben von Gelb über Rot (mit Gelb- und Blaustich) bis Magenta und Violett ab; mit ihrer Licht- und Wetterbeständigkeit repräsentieren sie die höchste Echtheitsklasse organischer Pigmente.

Die Buntpigmente, die im Basislack kombiniert mit Effekt- und Aluminiumpigmenten zum Einsatz kommen, sind aber nicht der einzige Beitrag Bayers zum strahlenden Outfit des Roadsters. Bayer-Rohstoffe finden sich auch in allen Schichten der Lackierung – etwa in Füllern, die Unebenheiten im zu lackierenden Untergrund ausgleichen. Die Füller basieren auf den wasserdispergierbaren und damit lösemittelarmen PUR-Lackrohstoffsystemen Bayhydrol® und Bayhydur®: Diese ergeben einen zähelastischen, aber noch schleifbaren Polyurethan-Film. Die Füllerschicht schützt die Karosserie wirksam vor Steinschlag und verbessert das Deckvermögen des farbgebenden Basislacks – der wiederum durch einen Klarlack auf Basis des PUR-Bausteins Desmodur® geschützt wird. Mit Desmodur realisierte PUR-Lacke zeichnen sich durch eine ausgezeichnete Licht- (UV-Strahlung) und Chemikalienstabilität (Benzin, Öl, Harz, "saurer Regen") aus, überzeugen durch Kratz- und Steinschlagfestigkeit und brillieren noch nach Jahren mit einem Glanz, der dem am Auslieferungstag kaum nachsteht. Der neue SLK ist übrigens in zehn verschiedenen Farbtönen zu haben.

Zurück zu den Türgriffen: Sie bestehen aus Durethan®. Das hochstabile Polyamid zeigt eine hohe Temperaturbeständigkeit und Chemikalienresistenz, etwa gegen das als Streusalz eingesetzte Calciumchlorid. Außerdem lässt es sich sehr gut verschweißen – so sind aus ihm auch die mittels Mehrschalentechnik produzierten Ansaugrohre in einigen SLK-Hochleistungsmotoren gefertigt.

Chemisches Know-how bis ins Detail: Das gilt auch für die neuen Außenspiegel im verjüngten SLK. Wie bereits bei anderen Modellen haben die Entwicklungsingenieure von DaimlerChrysler und der Reitter & Schefenacker GmbH & Co. KG, Esslingen, die seitlichen Blinkleuchten nun auch in die Spiegel integriert. Die von Reitter & Schefenacker produzierten Außenspiegelgehäuse bestehen aus Bayblend®. Der Polycarbonat-ABS-Blend überzeugt durch hervorragende mechanische Eigenschaften bei geringen Wanddicken und durch eine gute Lackierbarkeit. Darüber hinaus bietet der Thermoplast eine exzellente Wärmestabilität.

Daher ist Bayblend auch im sportlich-luxuriösen Cockpit des SLK in vielen sichtbaren Innenverkleidungsteile vertreten: Bei starker Erwärmung etwa durch Sonnenstrahlen bleibt die Verformung selbst großer Teile vernachlässigbar gering, so dass keine "billig" aussehenden Spalten zwischen Bauteilen entstehen. Für Bayblend entschied sich der Lieferant der kompletten "Inneneinrichtung" des SLK, die Automotive Systems Group der Johnson Controls GmbH, Burscheid, zum Beispiel beim Handschuhkastendeckel, bei den Ablagen im Mittelkonsolenbereich und den Lüftungsdüsen.

Auch die Abdeckleiste des Schwellers (Hersteller: Scherer & Trier GmbH & Co KG, Michelau) besteht aus Bayblend, ebenso der Knieschutz der Fahrgast-Sicherheitszelle. In dieser Anwendung ist vor allem das Crashverhalten des steifen Werkstoffs gefragt: Er ist selbst bei tiefen Temperaturen hochzäh. Dadurch splittert er im Falle des Falles nicht, was das Verletzungsrisiko der Fahrzeuginsassen deutlich reduziert. Unscheinbar, aber für ein Mehr an Komfort wichtig: der herausfahrbare Cupholder, der das SLK-Cockpit über der Mittelkonsole ziert – er wird aus passend zur Farbe des Interieurs gefärbtem Makrolon® und aus Bayblend gefertigt.

In den Sitzen schließlich begegnet der SLK-Fahrer wieder einem Bayer-Polyurethan. Die Vordersitz- und Lehnenpolster des wahlweise stoff- oder lederbezogenen Cockpits bestehen aus einem MDI-basierenden Kaltformschaumstoff auf Basis von Bayfit® und Desmodur®. Dieser hoch belastbare high-resilient-Typ zeichnet sich durch hohe Dauerelastizität und Dämpfung aus und erzeugt zudem ein angenehmes Sitzklima. Außerdem sind mit PUR-Weichformschäumen problemlos unterschiedliche Härtegrade einstellbar: Seitliche Sitzzonen können schon beim Schäumvorgang so eingestellt werden, dass sie dem Fahrer zusätzlichen Halt bieten.

Weiterhin stecken Bayer-PUR-Rohstoffe zum Beispiel in den glasfaserverstärkten Dachrahmen und den hinteren Abdeckungen, die – wie die Sitze – von der F.S. Fehrer GmbH & Co. KG, Kitzingen, gefertigt werden. Auch für ein besonders exponiertes Symbol kultivierter Fahrfreude haben die DaimlerChrysler-Ingenieure auf einen Bayer-Werkstoff zurückgegriffen: Der berühmte Mercedes-Stern und die SLK-Schriftzüge auf der Karosserie sind aus galvanisiertem Bayblend.

Weitere Bayer-Produkte präsentieren sich nicht so auffällig. Beispiel Kautschuke und Gummichemikalien: So sind Türen und Fenster mit Profilen aus Buna® EP, einem Ethylen-Propylen-Kautschuk, abgedichtet. Dieser zeigt eine hohe Dichtkraft und dämpft Windgeräusche beim Fahren.

Auch in den SLK-Reifen ist Bayer-Know-how versteckt. Bayer beliefert alle führenden Reifenhersteller mit Kautschuken und Zusatzstoffen, die die wirtschaftliche Herstellung der Pneus gewährleisten und diesen eine hohe Lebensdauer und Belastbarkeit verleihen. Spezielle Kautschuke wie Bayer Chloro- und Bromobutyl sorgen für die Gasdichtigkeit der Inliner, Mastiziermittel wie Renacit®, Vulkanisationsbeschleuniger wie Vulkacit® und weitere Verarbeitungswirkstoffe erleichtern die wirtschaftliche Reifenproduktion auf stets gleich bleibend hohem Qualitätsniveau. Spezielle Haftvermittler und Vernetzer sorgen für die optimale Bindung zwischen dem Gummi und dem Stahl- bzw. Nylongewebe des Reifens; hochwertige Kautschuke wie (Krylene®) Krynol®, Buna® VSL oder Buna® CB sind für die optimale Haftung zwischen Lauffläche und Straße verantwortlich. Alterungsschutzmittel wie Vulkanox® und Ozonschutzwachse wie Antilux® wirken dem natürlichen Alterungsprozess der Gummimischungen entgegen.

In der Herstellung hochwertiger Leder für den Automobilinnenraum setzt Bayer ebenfalls Akzente, denn der Wunsch nach Individualität, Qualität und Komfort spielt gerade bei Ledersitzbezügen eine große Rolle. Im Segment Automobilleder ist Bayer unter anderem mit einer ganzen Palette synthetischer, umweltfreundlicher Gerbstoffe – Tanigan®, Retingan®, Leukotan® und Lubritan® – vertreten. Sie geben dem Leder Fülle und Weichheit und gewährleisten die geforderten physikalischen Echtheiten. Zurichtspezialitäten wie Aquaderm®, Bayderm®, Primal® und Hydrholac® verbessern darüber hinaus die Gebrauchseigenschaften des edlen Materials und helfen dem Automobilzulieferer und Lederverarbeiter, die optischen und ästhetischen Varianten zu kreieren, die der Kunde verlangt: glattes oder genarbtes Leder, glänzend oder matt, pflegeleicht – und dabei langlebig.

Mit seinem breiten Produktportfolio begleitet Bayer Entwicklungen im Automobilbau werkstoffübergreifend. Das Unternehmen bietet ein komplettes Leistungsangebot aus einer Hand: Kautschuk, Thermoplaste, Lackrohstoffe und Polyurethane. Mit ihrem umfassenden Know-how, ihrer Erfahrung und Kreativität erarbeiten Bayer-Experten zusammen mit den Kunden wirtschaftliche Systemlösungen für ein Mehr an Sicherheit, Komfort, Umweltfreundlichkeit und Leistung im Automobil.

Quelle: Pressemitteilung der Bayer AG vom 22.12.2000
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Letzte Änderungen: 27.12.2000