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"Ein sehr erfolgreiches Dreivierteljahr"

Bayer-Vorstandschef Dr. Manfred Schneider auf der Herbst-Pressekonferenz: 22 Prozent Umsatzplus / Operatives Ergebnis stieg um 29 Prozent / Auch 2001 prozentual zweistelliges Ertragswachstum erwartet


Sehr erfreuliche Zuwachsraten im fortzuführenden Geschäft weist der Bayer-Konzern für die ersten drei Quartale 2000 aus. Der Umsatz stieg um 22 Prozent auf 22,2 Milliarden Euro und das operative Ergebnis sogar um 29 Prozent auf 2,7 Milliarden Euro, wie der Bayer-Vorstandsvorsitzende, Dr. Manfred Schneider, auf der Herbst-Pressekonferenz des Unternehmens sagte. Der Konzerngewinn im fortzuführenden Geschäft – also unter Herausrechnung der 1999 an die Börse gebrachten Agfa sowie bereinigt um die Aktivitäten der DyStar-Gruppe und der EC Erdölchemie – erhöhte sich um 40 Prozent auf 1,5 Milliarden Euro. Angesichts der bisherigen Entwicklung in 2000 erwartet Schneider auch für das Gesamtjahr bei Umsatz und operativem Ergebnis im fortzuführenden Geschäft Zuwächse von mindestens zehn Prozent. Und: "Ein erster Blick auf das Jahr 2001 zeigt wiederum einen prozentual zweistelligen Anstieg unseres operativen Ergebnisses", erklärte er.

Zu dem Umsatzwachstum trugen alle Regionen und Arbeitsgebiete mit hohen Steigerungsraten bei. Am stärksten legten die Bayer-Gesellschaften in Asien mit 43 Prozent auf 3,1 Milliarden Euro und in Nordamerika mit 31 Prozent auf 7,3 Milliarden Euro zu. Mit 10,3 Milliarden Euro, zwölf Prozent mehr als in der Vorjahreszeit, war Europa unverändert der wichtigste Markt. "Wir profitieren von der konjunkturellen Aufwärtsentwicklung in Europa und insbesondere in Deutschland", sagte Schneider. Insgesamt erwartet er weiterhin eine dynamische Entwicklung der Weltwirtschaft, auch wenn sich die Steigerungsraten – auf hohem Niveau – leicht abschwächen werden.

Bei den Arbeitsgebieten zeigte sich der Bayer-Chef besonders erfreut über die Entwicklung des Bereichs Gesundheit, der seinen Umsatz um 21 Prozent auf 7,3 Milliarden Euro und sein Ergebnis um 40 Prozent auf 1,1 Milliarden Euro steigern konnte. Dabei legte der Geschäftsbereich Pharma beim Umsatz sogar um 23 Prozent zu, deutlich mehr als der Pharma-Weltmarkt mit neun bis zehn Prozent. "Neben erfreulichen zweistelligen Zuwachsraten bei unseren bewährten Blockbustern Adalat und Cipro haben sich vor allem die drei zukünftigen Blockbuster – Baycol, Kogenate und Avelox – sehr positiv entwickelt."

Für das künftige Wachstum bei Gesundheit und vor allem Pharma verwies Schneider auf die in den vergangenen Jahren aufgebaute Forschungsplattform, mit der die Innovationskraft jährlich um 30 Prozent gesteigert werden solle: "Ab 2004 erwarten wir 20 neue Entwicklungskanditaten jährlich, aus denen wir pro Jahr zwei neue Arzneimittel auf den Markt bringen wollen." Aus der Kooperation mit der amerikanischen Biotech-Firma Millennium wird noch in diesem Jahr der erste Entwicklungskandidat für das Indikationsgebiet Krebs erwartet.

Im Arbeitsgebiet Landwirtschaft ist es nach Angaben des Bayer-Vorstandsvorsitzenden gelungen, trotz eines schwierigen Umfelds die führende Rendite von 20 Prozent stabil zu halten. Mit 15 Prozent Umsatzplus auf 2,8 Milliarden Euro und einem um 13 Prozent auf 573 Millionen Euro verbesserten Ergebnis liegt Bayer oberhalb des Marktes und hat erneut Marktanteile hinzugewonnen. Eine gezielte Verstärkung erhält das Pflanzenschutzgeschäft durch die Akquisition des Pilzbekämpfungsmittels Flint von Novartis mit einem Umsatzpotential von 300 Millionen Euro pro Jahr.

Ein eindrucksvolles Umsatzwachstum von 29 Prozent auf 8,4 Milliarden Euro zeigte das Arbeitsgebiet Polymere im Berichtszeitraum. Als nicht befriedigend bezeichnete Schneider allerdings den Anstieg des operativen Ergebnisses um nur vier Prozent auf 897 Millionen Euro. Als Grund nannte er die gestiegenen Rohstoffkosten des Konzerns, die in diesem Jahr bei gleicher Mengenbasis um über 900 Millionen Euro über dem Vorjahr lägen.

Dies wirkte sich auch auf das Arbeitsgebiet Chemie aus. Hier konnte das operative Ergebnis bei einem um 18 Prozent auf 3,2 Milliarden Euro verbesserten Umsatz lediglich um 3,2 Prozent auf 352 Millionen Euro erhöht werden.

Die Ertragskraft des Polymer-Geschäfts soll durch Preiserhöhungen, niedrigere Rohstoffkosten sowie Einsparungen aus Kostensenkungsprogrammen kurzfristig wieder gestärkt werden. Mittelfristig wird bei weiterhin attraktiv wachsenden Märkten eine Umsatzrendite von 15 Prozent angepeilt. Auch in der Chemie soll sie durch eine Fortsetzung der bisher erfolgreich verlaufenden Restrukturierungsprogramme sowie einen Ausbau des Spezialitäten-Bereichs weiter verbessert werden.

Der Bayer-Chef verwies darauf, dass der Konzern die Herausforderungen der Märkte nicht nur annimmt, sondern auch das Tempo des Wandels beschleunigt. Neben der konsequenten Portfoliopolitik zählen dazu u.a. auch die zahlreichen E-Commerce-Aktivitäten des Unternehmens. Bayer verfügt nicht nur über eigene Transaktionsportale, sondern hat sich an führenden Marktplätzen beteiligt. Für 2004 wird ein Vertrieb von Bayer-Produkten über E-Commerce in der Größenordnung von fünf Milliarden Euro Umsatz erwartet, verglichen mit 250 Millionen Euro in diesem Jahr. Bayer sei für E-Commerce gut gerüstet: "Wir handeln konsequent, um den Wandel durch das Internet überall aktiv voranzutreiben, wo er der Wettbewerbskraft unserer Kerngeschäfte dient", sagte Schneider.

Quelle: Pressemitteilung der Bayer AG vom 16.11.2000
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Letzte Änderungen: 16.11.2000