Leverkusen
Forderung nach Verkehrsüberwachung wurde zum Bumerang
Einen Bärendienst haben sich die Anwohner der Scherfenbrand-Siedlung in
Leverkusen erwiesen. Im September wurde einem Bezirksbeamten der Polizei die
schriftliche Aufforderung zu regelmäßigen Geschwindigkeit- und
Durchfahrtkontrollen für den dortigen Anliegerbereich übergeben. Unterzeichnet
war der Brief von 123 Personen, überwiegend Anwohnern.
Die Polizei nahm das Anliegen ernst. Schließlich ging es in erster Linie um die
Sicherheit der Kinder, die in diesem verkehrsberuhigten Bereich (zulässige
Höchstgeschwindigkeit= 10 km/h) wohnen. Aus diesem Grund wurde an verschiedenen
Tagen der durchfahrende Verkehr in der Siedlung gezielt kontrolliert.
Das Ergebnis der Kontrollen war niederschmetternd! Der größte Anteil der
kontrollierten Fahrzeuge stammte aus dem Bereich Scherfenbrand. Allein an einem
Tag wurden innerhalb von 65 Minuten Kontrollzeit 15 Fahrzeugführerinnen mit zu
hohem Tempo erwischt. In allen Fällen handelte es sich um Frauen, die teilweise
Kleinkinder im Fahrzeug hatten. Eine dieser Frauen erhielt eine Anzeige; sie war
27 km/h zu schnell. Drei weitere Frauen mussten ein Verwarnungsgeld bezahlen und
11 weitere kamen mit einer gebührenfreien Verwarnung davon. Erschreckend für die
Beamten war die Erkenntnis, dass bei den erwischten Verkehrssünderinnen auch
einige Unterzeichnerinnen des Briefes waren, in dem regelmäßige Kontrollen
gefordert wurden. In Gesprächen mit den Polizeibeamten versicherten die Mütter
treuherzig, sonst immer ordnungsgemäß zu fahren. Nur am Kontrolltag waren alle
in Eile.
Um auch in Zukunft die Kinder vor eiligen Müttern zu schützen, wird die Polizei
weiterhin der Bitte um verstärkte Kontrollen nachkommen.
Quelle: Pressemitteilung der Polizei vom 09.11.2000
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Letzte Änderungen: 09.11.2000